Görlitz besitzt eine der bedeutendsten und am besten erhaltenen Altstädte in Deutschland. Geprägt ist die Stadt durch gotische Kirchen sowie Wohn- und Geschäftshäuser der Gotik, Renaissance und des Barocks. Durch die einseitige Ausdehnung nach Süden und die damit verbundene Verlagerung des Stadtzentrums blieb die Görlitzer Altstadt von großen Um- und Neubauten verschont. Auch gab es nur wenige Schäden durch den Zweiten Weltkrieg. Die städtebaulichen Hauptachsen der Altstadt folgen den früheren Handelswegen, an denen viele reiche Bauten zu finden sind. Die zahlreichen Nebenstraßen wie die ehemaligen Viertel der Tuchmacher, Gerber oder Handwerker weisen kleinere und schlichtere Häuser auf. Ganze Straßenzüge sind noch in ihrer Originalbebauung erhalten. 1945 musste Görlitz die Stadtteile östlich der Neiße abgeben und wurde damit zur Grenzstadt. Seit dem Neubau und der Eröffnung der Altstadtbrücke 2004 sind Görlitz und Zgorzelec wieder miteinander verbunden. In den letzten Jahrzehnten diente die Neißestadt oft als historische Filmkulisse für nationale und internationale Filmproduktionen.
im Zentrum von Görlitz
Wohn- und Geschäftshäuser, öffentliche Gebäude, Sakralbauten etc.
gut, sanierte und unsanierte Häuser
Görlitz ist geprägt von unzähligen historischen Bauten. Erhalten sind Gebäude mit spätgotischer Bausubstanz, mit Renaissanceformen wie Fassaden und Portale sowie der barocken Bautätigkeit. Der Straßenbelag in der Altstadt ist noch überwiegend Kopfsteinpflaster.
Brüderstraße:
Verbindung zwischen Unter- und Obermarkt, zwei- bis dreigeschossige Bebauung, meist Läden im Erdgeschoss, Renaissance-Bürgerhäuser, Spätgotik, Barock;
Fischmarkt:
Bezeichnung taucht erstmals 1767 auf, weitere Straßen des Viertels: Fischmarkt-, Bäcker- und Krischelstraße, schlichte klassizistische Wohn- und Gründerzeithäuser, Backsteinbau, 2 Schulgebäude;
Handwerk:
ehemalige Tuchmacherstraße, drei- bis viergeschossige Häuser, Wiederaufbau nach Brand von 1726, üw. schlichte Barockfassaden;
Nikolaistraße:
zahlreiche schlichte Renaissance- und Barockhäuser, z.T. mit spätgotischen Kern;
Petersstraße:
neben Brüder- und Neißstraße ältester Teil der Stadt, meist dreigeschossige Renaissance-Bauten;
Neißstraße:
Teil der Via Regia zwischen Untermarkt und Altstadtbrücke, Barockhäuser mit üw. älterem Kern, drei- bis viergeschossige Bebauung;
Peterskirche:
spätgotische, fünfschiffrige Hallenkirche auf dem ehemaligen Burgberg, Errichtung im 13. Jh. Basilika mit zweigeschossigen Westbau (noch erhalten), kurzem dreischiffigen Langhaus und Querhaus, Bruchsteinmauerwerk, Umbauten im 14. Jh., heutige Form seit Beginn des 15. Jh., oberste Turmgeschosse von 1889/91, Restaurierungen 1835 (Ausmalung des Inneren), 1948-61 (Fenstermaßwerk, Unterkirche) und 1981-92 (Innenraum in der Fassung von 1500, Ausstattung)
Gotik
Renaissance
Barock
Klassizismus
Historismus
Neorenaissance
Jahrhundertwende
Gründerzeit
13. Jahrhundert,
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Seit dem Mittelalter führten die wichtigsten Fernhandelswege Europas zwischen Westen und Osten sowie Norden und Süden durch Görlitz. Im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit war die Stadt daher ein bedeutendes Gewerbe- und Handelszentrum zwischen Leipzig und Breslau. Der Reichtum sowie die politische Stellung von Görlitz zu dieser Zeit spiegelte sich auch in den Bauwerken wider. Türme, Wehranlagen, Kirchen, Bürgerhäuser und öffentliche Gebäude erinnern an die einstige Blütezeit. Als Folge des Dreißigjährigen Krieges, des Nordischen Krieges und der Napoleonischen Eroberungszüge verlor die Stadt ihre Bedeutung. Erst im 19. und 20. Jh. erlebte Görlitz wieder einen Aufschwung als Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Oberlausitz. Es siedelten sich industrielle Großbetriebe, mittelständische Unternehmen und Banken an, Geschäftshäuser, Hotels und gastronomische Einrichtungen entstanden. Seit 1945 ist Görlitz Grenzstadt zu Polen. 2006 bewarben sich Görlitz und Zgorzelec gemeinsam um den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2010.