Die Sächsische Staatsoper Dresden, national und international unter dem Namen ihres Erbauers Gottfried Semper bekannt, zählt zu den großartigsten Bauwerken der Dresdner Altstadt und zu den schönsten Opernhäusern der Welt. Der mächtige Gesellschaftsbau, 1871 bis 1878 im Stil der Hochrenaissance entstanden, dominiert den zentral gelegenen Theaterplatz und vervollkommnet das Bauensemble von Hofkirche, Zwinger und Schloss. Dem repräsentativen Äußeren entspricht das prächtige Innere. Üppig verzierte Foyers und prunkvoll ausgestattete Vestibüle führen zum Herzstück der Oper, dem Zuschauerraum, von dessen vier Rängen aus die Bühne überblickt werden kann und dessen originale Farbigkeit wieder hergestellt wurde. In ihrem vielfältigen Repertoire greift die Semperoper Dresden neben klassischen Opern- Ballettwerken auch zeitgenössische Kompositionen auf. Die traditionsreiche Sächsische Staatskapelle gehört zu den weltweit ältesten Orchestern und steht zusammen mit Solisten, dem Staatsopernchor und dem Ballett Dresden für höchstes künstlerisches Niveau.
am Theaterplatz, unmittelbar in der Dresdner Altstadt gelegen, unweit der Augustusbrücke
Opern- und Konzerthaus mit hoher Spieldichte
sehr gut, saniert
Die Semperoper, in der Formensprache der Hochrenaissance 1871-78 nach Plänen von Gottfried Semper errichtet, gilt als einer der Höhepunkte der Theaterbaugeschichte. Der mächtige Arkadenbau aus Sandstein erhält seine Gestalt vornehmlich über seinen segmentbogenförmigen Grundriss und das 40 m hohe, den übrigen Bau überragende Bühnenhaus mit Dreieckgiebel. Die zweigeschossigen Foyers als Galerien am Bau hervortretend, ebenfalls in Segmentbogenform. Seitliche Flügel mit Treppenhäusern und Wagenvorfahrten. Reicher Bauschmuck erhalten, insbesondere mehrere Skulpturen, Goethe, Schiller, Shakespeare, Sophokles, Molière und Euripides sowie Figuren aus der antiken Mythologie und der Theatergeschichte darstellend. Die Mittelachse wird durch einen halbrunden Stufenbau mit großer Nische gegliedert, bekrönt von einer prachtvollen Quadriga von Johannes Schilling.
Historismus
Neorenaissance
1871-78
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Meisterliche Nachschöpfung der 1945 zerstörten Operinnenausstattung. Der Zuschauerraum originalgetreu aufgebaut, jedoch mit nur 4 anstatt der ursprünglichen 5 Ränge, Reduzierung der Platzzahl auf 1323. Die großzügig verwendeten dekorativen Elemente, ebenso wie die polychrome Farbigkeit in Grün und Rosé wiederhergestellt. Der schwere Bühnenvorhang zeigt die Figur der Fantasie mit den Musen der Bühnenkunst. Die repräsentativen Rundfoyers, die seitlichen Vestibüle und die ausladenden Treppenhäuser warten mit prachtvollen Deckengemälden, Eichenholzpaneelen, Verzierungen in Stuckmarmor und Wandbemalungen in der Art des Stucco lustro auf.
Sächsische Staatskapelle 1548 durch Kurfürst Moritz von Sachsen gegründet. Seit dem ersten Drittel des 17. Jhs. Opernorchester, öffentliche Konzerttätigkeit seit Ende des 18. Jhs., Abonnementkonzerte 1858 eingeführt. Uraufführungsstätte von Richard Wagners "Rienzi", "Der fliegende Holländer" und "Tannhäuser".
Vorgängerbau des zweiten Sächsischen Hoftheaters ebenfalls von Gottfried Semper an derselben Stelle 1838-41 errichtet, 1869 einem Brand zum Opfer gefallen. Neubau der Oper 1871-78 nach Entwürfen Gottfried Sempers, Bauausführung durch seinen Sohn Manfred Semper. 1945 Zerstörung durch Brandbomben, 1952-57 Sicherung des Baus, erst 1977-85 Wiederaufbau des Vorderhauses sowie Neubau eines zusätzlichen, rückwärtigen Funktionsbaus unter der Leitung von Wolfgang Hänsch.