Die repräsentative denkmalgeschützte Dreiflügelanlage im Stil des Historismus wurde unter der Leitung des Stadtbaurats Otto Wilhelm Scharenberg errichtet und 1916 eröffnet. Das Leipziger Stadtbad zeichnete sich vor allem durch seine Monumentalität, Weiträumigkeit und Originalität aus. Die Wellenanlage der ehemaligen Männerschwimmhalle im nördlichen Gebäudeflügel konnte bis zu einem Meter hohe Wellen erzeugen. Eine Vielzahl von medizinisch-therapeutischen Angeboten, wie Wannen- und Schwitzbäder, orthopädisches Turnen, galvanische und Vierzellenbäder oder Inhalation gehörten zum Angebot. Die farbenprächtige Innenarchitektur der orientalischen Saunaräume mit ihren reich verzierten Galerien und Arkadengängen mit prächtigen Säulen und Bögen, mit ihren filigranen Mustern mit Goldverzierungen und dekorativen Wandmosaiken ist der maurischen Formensprache entnommen. Wegen des schlechten baulichen Zustands wurde das Stadtbad 2004 geschlossen. Seit Mai 2008 werden die repräsentative Empfangshalle, die Lounge mit Barbereich sowie seit April 2012 die große Männerschwimmhalle als Eventlocation vermietet und können bei der Förderstiftung Leipziger Stadtbad gebucht werden. Ziel der Förderstiftung ist es, das älteste Leipziger Hallenbad zu sanieren und als Badehaus wiederzubeleben.
500 m zum Hauptbahnhof, nah am Leipziger Innenstadtring, nördlich des Stadtzentrums, am Südrand der Stadtteile Gohlis und Eutritzsch gelegen
temporäre Vermietung für Firmenveranstaltungen und ähnliche Events mit einer Kapazität von bis zu 800 Personen
2012 Errichtung einer fest installierten Abdeckung des Bodens der Männerschwimmhalle und Errichtung eines Cateringbereiches für die Eventnutzung, Sanierung der Sanitäranlagen, Alarmsicherung und Elektrik;
2010 energetische Sanierung der Dächer, Neuaufbau der Gewölbedecke der Männerschwimmhalle, Erneuerung der 13 m hohen, mit Kupfer verkleideten Turmkonstruktion;
2008 Empfangshalle und Saunabereiche saniert
Die dreiflüglige stattliche Anlage um einen Ehrenhof wurde 1913-16 als städtische Badeanstalt nach den Plänen des Hochbauamtes unter der Leitung von Stadtbaurat Otto Wilhelm Scharenberg (verantwortlich u.a. auch für die Kapellenanlage auf dem Leipziger Südfriedhof und den Krankenhauskomplex St. Georg) errichtet. Eine Restaurierung erfolgte 1987-89. Das Gebäude ist ein monumentaler sachlicher Putzbau mit Schwimmbecken im linken und im rechten Seitenflügel, im Mittelteil mit Haupteingang, Empfangshalle und Treppenhaus. Der halbrunde, apsisartige Vorbau der zurückgesetzten viergeschossigen Eingangsfront ist gegliedert durch dorische Halbsäulen sowie Dreieckgiebel. Das Giebelfeld ist geschmückt mit von Löwen gehaltenem Wappen und antikisierendem Dekor.
Historismus
1913-16
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Empfangshalle (EG, 140 qm, Nutzung als Eventlocation):
neoklassizistische Empfangs- und Repräsentationshalle mit Kassenbereich, Raumgestaltung durch kannelierte Säulen mit ionischen Kapitellen und Wandzierbrunnen an der Westseite der Halle;
Männerschwimmhalle (EG, 900 qm, Nutzung als Eventlocation):
groß, mehretagig mit rechteckigem Becken, Gliederung durch Arkaden, darüber Emporen mit dorischen Säulen;
Frauenschwimmhalle (EG, 450 qm, max. 15 Personen gleichzeitig):
mehretagig mit rechteckigem Becken, Gliederung durch Arkaden, darüber Emporen mit dorischen Säulen;
Ruheraum 1. Klasse (OG, 200 qm, max. 15 Personen gleichzeitig):
aufwändige Innengestaltung in maurischer Formensprache, prunkvoll geschmückt mit farbigen Arkadengängen und orientalischem Brunnen, Umkleidekabinen in Galerie befindlich, Originalfliesen speziell für das Stadtbad von der Firma Villeroy und Boch gefertigt;
Ruheraum 2. Klasse (OG, 170 qm, max. 15 Personen gleichzeitig):
in schlichter, funktionaler Innenarchitektur, ebenfalls mit Arkaden- und Galeriegang und Schmuckbrunnen ausgestattet, Kassettendecke;
Römisch-Irische Sauna (OG, max. 15 Personen gleichzeitig):
mit Arkaden und Säulen, Tauchbecken und Saunaräumen;
Kellerbereich (KG, kein Tageslicht, selten Führungen):
pneumatische Wellenanlage, ehemaliges Hundebad, original erhaltene Wannenbäder
als städtische Badeanstalt nach dreijähriger Bauzeit im Juli 1916 eröffnet; der Bevölkerung standen mehrere Bereiche zur Verfügung: Schwimmbad mit getrennter Frauen- und Männerschwimmhalle (Männerschwimmhalle 32 m x 12 m mit Wellenanlage und Drei-Meter-Sprungbrett), Sauna (getrennt in 1. und 2. Klasse), Wannenbad, Physiotherapie, Gaststätte, Hundebad; durchgängige Nutzung des Gebäudes als Schwimmhalle, spätere Umfunktionierung einzelner Bereiche, z. B. Wannenabteilung in medizinische Badeanstalt, Hundebecken in Kindertherapiebecken; im Juli 2004 wegen des schlechten baulichen Zustands geschlossen; seit Mai 2008 Vermietung von Teilen des Gebäudes durch die Förderstiftung Leipziger Stadtbad mit dem Ziel, finanzielle Mittel zur Sanierung zu akquirieren