exponierte Lage im historischen Kern der Altstadt, in unmittelbarer Nähe zu der beeindruckenden Kulisse des Doms
Mischnutzung: Verwaltungsgebäude, Wohnungen, touristische und kulturelle Einrichtungen
gebäudeabhängig
Die Verteidigungsanlage wird durch acht Bastionen sowie vorgelagerte Ravelins auf einem unregelmäßigen, sternförmigen Grundriss gegliedert. Die Außenwerke bestehen aus massiven, zweischaligen Bruch- und Haussteinmauern mit Brustwehr. Die Wacherker auf den einzelnen Bastionen sind Rekonstruktionen nach dem Originalplänen von Welsch (1707).
Das triumphbogenartige Haupttor von 1673 mit der 1864 eingewölbten Zugangsbrücke bildet den repräsentativen Zugang von der Stadtseite aus. Das Portal weist toskanische Pilastergliederung auf. Ein gesprengter Dreiecksgiebel leitet zum auf Pilastern ruhenden Segmentbogen über, den das reich verzierte Wappen des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Johann Philipp von Schönborn ziert. Die Formen - radikaler Fugenschnitt, Rustika, Figurennischen, Löwenköpfe und Kugeln - weisen auf die Handschrift Petrinis hin. Das quergelagerte, eingeschossige Kommandantenhaus ist funktional gehalten.
Die heutige Bebauung um den ehemaligen Exerzierplatz besteht aus der Peterskirche und schlichten Kasernengebäuden im Westen (1666 - 75) und im Osten (1681 - 97). Jüngstes Gebäude ist die Defensionskaserne (1828 - 31).
Die Zitadelle Petersberg gehört neben denen in Mainz, Würzburg und Kronach zu den wenigen weitgehend erhaltenen Stadtbefestigungen des 17. Jhd. in Deutschland.
Barock
Historismus
1665-1831
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Seit dem Mittelalter war Erfurt politisches und wirtschaftliches Zentrum Thüringens, obwohl es seit 750 zum Erzbistum Mainz gehörte. Der Stadt gelang es weitgehend ihre Autonomie zu wahren bis sie 1648 kurmainzische Truppen unter Johann Philipp von Schönborn mit Unterstützung des französischen Heeres einnahmen. Um Aufständen vorzubeugen, lies der kurmainzische Fürst und Erzbischof den Petersberg zur Zitadelle ausbauen.
Die erste Bauphase erfolgte 1665-1707 auf der stadtzugewandten Seite unter der Leitung von Antonio Petrini als Bastionsanlage im neuitalienischen Stil.
Das Kommandantenhaus mit dem Haupttor und vier Bastionen waren 1669 fertig gestellt. Vier Türme der alten Stadtmauer wurden zu Pulvertürmen umfunktioniert und die drei Kasernengebäude, sowie weitere vier Bastionen bis 1691 vollendet.
Für die zweite Ausbauphase war Maximilian von Welsch verantwortlich. Er vervollständigte die äußere Befestigungslinie durch den Bastionen vorgelagerte Ravelins und Lünetten im Sinne des französischen Festungsbaumeisters Vauban und baute die unterirdischen Minengänge aus.
Nach schwerer Beschießung 1813, wurde wieder gebaut. Die neue Hauptwache, Pulvermagazine, Geschützkaponnieren und die Defensionskaserne entstanden nach preußischem Vorbild.
Mit Gründung des Deutschen Reiches verlor die Festung an Bedeutung. Im Zuge des Straßenbaus veränderte sie ihre Form.
In den folgenden Jahrzehnten und über die verschiedenen Staatsformen hinweg, wurde das Gelände für verschiedene militärische Zwecke genutzt. 1963 gelangte der Petersberg wieder in städtischen Besitz, doch gab es kaum Mittel für den Unterhalt.
Nach der politischen Wende errichtet die Stadt eine Bauhütte auf dem Petersberg, saniert seitdem die verschiedenen Anlagen und Gebäude und lies zwei Rundwanderwege ausbauen.
Heute ist die Zitadelle Petersberg ein beliebtes innerstädtisches Ausflugsziel, das einen beeindruckenden Blick über die Stadt bietet.