Am Neumarkt ist die Frauenkirche zentrales und wichtigstes Gebäude. Die Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 zerstörten den Neumarkt und die Kirche fast vollständig. Die Ruine und der Trümmerberg wurden ein Mahnmal für den Frieden. Nach 1990 folgten Spender aus der ganzen Welt dem "Ruf aus Dresden" und ermöglichten den Wiederaufbau der Frauenkirche. Der Sandsteinbau wurde am alten Ort so weit wie möglich mit historischem Baumaterial rekonstruiert. Man verwendete aus den Trümmern geborgene, schwarze Steine neben den frischen, hellen Steinen aus den Sandsteinbrüchen der Sächsischen Schweiz. 2005 wurde der Neubau geweiht. Die Wiedererrichtung des Neumarktes zielt auf die Rekonstruktion vieler der historischen Gebäude und Gebäudegrundrisse, die den Platz in der Vergangenheit kennzeichneten. Daher ist die Kirche - außer an der Südwestseite - eng und geschlossen mit Neumarkt-Quartieren umbaut. Rückseitig weisen einzelne dieser Quartiere aber teilweise noch Brachflächen auf.
zentral in der Dresdner Innenstadt, am Neumarkt
evangelische Kirche mit Gottesdiensten, Offener Kirche (Besichtigungsmöglichkeit), Vorträgen und Musik
sehr gut und gepflegt, langsam fortschreitendes Nachdunkeln des Sandsteines
Der Zentralbau mit vergleichsweise kleinem Grundriss unter einer riesigen glockenförmigen Kuppel (h = 24 m, d = 26 m) entstand zwischen 1726 und 1743 nach Entwürfen von Baumeister George Bähr. Der untere Teil des Kirchbaus hat eine oktogonale Form. Daraus erheben sich vier Ecktürme, bekrönt mit einer kreisrunden Sandsteinkuppel mit Laterne. Bewusst wurde auf einen hervorgehoben repräsentativen Haupteingang verzichtet. Vier Eingänge führen über Treppenhäuser in den Ecktürmen auf die Emporen, drei Eingänge führen in das Kirchenschiff.
Den Wiederaufbau von 1993 bis 2005 leitete Kirchenbaudirektor i. R. Dr.-Ing. E. h. Eberhard Burger. Verwendung fanden etwa 45 % historisches Steinmaterial und der frostfeste Postaer Sandstein aus den Steinbrüchen in Wehlen und Lohmen in der Sächsischen Schweiz. Dieser Sandstein ist von Eisenmineralien durchzogen, die durch Regenwasser an die Oberfläche gelangen, schwarz oxidieren und den Stein gegen Verwitterung schützen.
Barock
1726-1743, 1993-2005
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die Frauenkirche gilt als Sinnbild des protestantischen Kirchbaus, als Übersetzung des Glaubensverständnisses Martin Luthers in Stein. Der größte Kuppelbau nördlich der Alpen wurde in Folge der Luftangriffe auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 zerstört, nur der Choranbau und einer von vier Treppentürmen blieben stehen. Aus Finanzmangel und wegen des Protestes der Bevölkerung blieben der Trümmerberg und die Ruine als Mahnmal gegen den Krieg bestehen. Seit Anfang der 1980er Jahre galt die Frauenkirche als Symbol der Friedensbewegung in Ostdeutschland und als Ort des gewaltfreien Protestes. Ab Mitte der 1980er Jahre gab es erste Bestrebungen zur Wiederrichtung des Neumarktes mit einem Neubau der Frauenkirche. Nach der Wiedervereinigung, 45 Jahre nach dem Luftangriff auf Dresden, bat die "Bürgerinitiative für den Aufbau der Frauenkirche" mit dem "Ruf aus Dresden" um Unterstützung für den Wiederaufbau und erhielt weltweite Resonanz.