Das Renaissanceschloss, heute Sitz des kulturhistorischen Museums und der Stadt- sowie Landkreisverwaltung, befindet sich oberhalb der Saale auf dem Burgberg im Stadtzentrum. Umgeben vom Schlossgraben und dem gepflegten Schlossgarten begrenzen die imposanten Gebäude den weiträumigen Schlosshof. In unmittelbarer Nachbarschaft, auf der Südseite des Hofes steht der beeindruckende Merseburger Dom, in Blickweite befinden sich der Schlossgartensalon und das Merseburger Ständehaus. Ursprünglich Bischofsresidenz und nach der Reformation Residenz der Administratoren und Herzöge, ist der Schlosskomplex bis heute ein imponierendes Areal mit beeindruckender Atmosphäre.
Stadtzentrum, auf dem Burgberg oberhalb der Saale
Verwaltung, Museum, Ausstellungen
gut, teilsaniert
Das Renaissanceschloss von 1605-08 mit spätgotischem Vorgängerbau weist Umbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert auf, als es Residenz der Herzöge zu Sachsen-Merseburg war. Es ist eine beeindruckende Schlossanlage der deutschen Spätrenaissance. Ursprünglich auf Pfalzgelände angelegt, erfolgte ca. 1480-1510 unter Bischof Tilo von Trotha (1466-1514) ein Neubau und 1605-08 der tiefgreifender Um- und Erweiterungsbau unter Herzog Johann Georg I. von Sachsen durch Melchior Brenner. Wappentafeln, Portale, Erker aus der Spätgotik, Früh- und Spätrenaissance sind bis heute erhalten. Der Ostflügel wurde 1944/45 zerstört, sein Wiederaufbau 1971 abgeschlossen.
Renaissance
1605-1608
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die Besiedlung Merseburgs ist seit der Jungsteinzeit nachweisbar, eine erste Erwähnung erfolgte zwischen 830 und 850 im Hersfelder Zehntverzeichnis als "Mersiburg", zu Beginn des 10. Jh. unter Heinrich I. zur Pfalz ausgebaut. 968 wurde von Otto I. hier ein Bistum errichtet und bereits 1012 ein Benediktinerkloster erwähnt. Von 1012 bis 1018 verfasste Thietmar, ab 1009 Bischof von Merseburg, eine aus acht Büchern bestehende Chronik: Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon. Unter Thilo von Trotha wurde die dreiflügelige Schlossanlage, deren vierter Flügel durch den Dom gebildet wird, neu gestaltet. Von 1656-1738 war Merseburg die Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Merseburg. Bis 1815 unter kursächsischer Verwaltung und nachfolgend bis 1945 nach Hauptstadt des gleichnamigen preußischen Regierungsbezirkes in der Provinz Sachsen. → weitere Informationen