mdm - Mitteldeutsche Medienförderung

 
 

Gebäudeensemble am Karl-Marx-Monument

  • Gebäudeensemble am Karl-Marx-Monument

  • Blick auf das Hotelhochhaus

  • Blick auf die Stadthalle

  • Eingang Bürohaus mit Hotel

  • Brückenstraße mit Blick auf das Bürogebäude ("Parteifalte")

  • Blick Brückenstraße nach Nordwesten

  • Eingang Bürohaus mit Parkplatz

  • Eingang Bürohaus mit Plastik

  • Eingang Bürohaus Blick nach Süden

  • Durchblick auf das Karl-Marx-Monument

  • Schrifttafel hinter dem Karl-Marx-Monument

  • Karl-Marx-Monument Blick nach Norden

  • Karl-Marx-Monument mit Grafitti

  • Straße der Nationen Ecke Brückenstraße

  • Straße der Nationen

  • Nachtaufnahme mit Stadthalle und Hotelhochhaus


Informationen zum Objekt

Einklappen
Objektname
Kategoriepfad
Gebäudeensemble am Karl-Marx-Monument
Freizeit » Kunst / Kultur » Kunst im öffentlichen Raum
Bundesland
Landkreis
Sachsen
Chemnitz, Stadt
Adresse Brückenstraße 10-12
09111 Chemnitz
Internet www.chemnitz.de
Ansprechpartner Drehgenehmigung Matthias Nowak
Stadt Chemnitz
Pressesprecher
Rathaus, Markt 1
09111 Chemnitz
T: +49 (0) 371 4881531
Einschränkung der Drehgenehmigung räumlich in Absprache mit der Stadt Chemnitz, Informationen zur Antragstellung siehe Handouts Produktionszentren > Chemnitz, S. 6; die jeweiligen Eigentümer von Immobilien bzw. Grundstücken müssen zusätzlich kontaktiert werden

Die zu DDR-Zeiten als "Zentraler Platz" bezeichnete Baugruppe umfasst die Gebäude, die für den Rat des Bezirkes und die SED-Bezirksleitung errichtet wurden, mit dem vorgelagerten Karl-Marx-Monument, ehemals das Haus der Industrieverwaltungen und die Hauptpost sowie die Stadthalle mit Hotelhochhaus und Parkanlage. Der monumentale Kopf von Marx, eine 7 m hohe Bronzeplastik des Bildhauers Lew Kerbel, dominiert die Platzanlage und entspricht dem Anspruch, dem Stadtbild ein ideologisches Postulat einzuschreiben. Der Verzicht auf einen Körper und damit die Reduktion auf die Idee, verleiht der überdimensionalen Skulptur etwas Sakrales. Dahinter befindet sich ein Wandrelief mit dem Schriftzug "Proletarier aller Länder vereinigt euch!" aus dem Kommunistischen Manifest in in vier Sprachen (deutsch, englisch, französisch und russisch), das von einem Künstlerkollektiv unter Mitarbeit des Grafikers Helmut Humann gestaltet wurde. Die Chemnitzer entzogen sich damals diesem Vereinnahmungsversuch durch ihre ironischen Bezeichnungen des Marx-Denkmals ("Nischel") und der Bauten ("Parteifalte", "Schnarchsilo"). Das Ensemble entstand nach einem langwierigen, sich über mehrere Jahrzehnte ausdehnenden Planungsprozess, wobei sich in dieser Zeit das theoretische Fundament des sozialistischen Städtebaus mehrfach änderte. Letztendlich scheiterte das Bauvorhaben der Schaffung einer belebten urbanen Mitte. Aktuelle städtebauliche Pläne sehen vor, das Platzgefüge – heute ein durchaus akzeptierter Ort – behutsam aufzubrechen und an das Umfeld anzubinden.

Chemnitz ist Kulturhauptstadt Europas 2025.


im Stadtzentrum


Bürohaus, Hotel, Veranstaltungshalle


bauzeitliche Außenansichten


Ein Bombenangriff am Ende des Zweiten Weltkrieges im März 1945 zerstörte 6 km² des Stadtzentrums. Chemnitz wurde 1953 in Karl-Marx-Stadt umbenannt und sollte als sozialistische Modellstadt wiederaufgebaut werden. Architektur hatte einen staatlichen Auftrag zu erfüllen, indem Stadtplanung den gesellschaftlichen Entwicklungsprozess beeinflussen und die gebaute Wirklichkeit zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung beitragen sollte. In der Frühphase der DDR ging es um eine Zukunftsschau, um die Schaffung einer idyllischen Kulisse, die das Leben im Kommunismus antizipiert und Optimismus vermittelt. Das galt auch für die ersten Nachkriegsbauten in Karl-Marx-Stadt. In den 1960er Jahren spielte neben der politischen Aussage und der pädagogischen Absicht ein sozialer Ansatz zunehmend eine Rolle: Der Mensch wurde nicht mehr nur als Statist der städtebaulichen Bühne angesehen, sondern als Subjekt erkannt. Die Zentrumsplanung berücksichtigte nun Kommunikations- und Erlebnismöglichkeiten. Großzügigkeit und Weiträumigkeit als architektonische Leitgedanken symbolisierten Fortschritt, was sich auch auf den Umgang mit Altbauten auswirkte. Letztendlich setze sich eine auf ökonomische Erfordernisse ausgerichtete Denkweise durch, die dazu führte, dass nur die breiten Magistralen und einige Solitärbauten, die einem eigentlich überholten, ideologisch ausgerichteten Bildprogramm entsprachen, errichtet wurden. Stadthalle mit Park und die Straße der Nationen mit Wohnungs- und Geschäftsbauten konnten die fehlende Alltagstauglichkeit des Quartiers nicht verhindern.


Nachkriegsarchitektur
Industrielle Plattenbauweise
Sozialistische Baukunst


Die Planung durchlief mehrere Etappen (erste durch die Stadtverwaltung begleitete Aufbauphase, zentral gelenkter Wiederaufplan von 1956, Grundkonzeption des Stadtzentrums von Georg Funk 1958, Siegerentwurf des Wettbewerbs zur Gestaltung des Zentralen Platzes vom Kollektiv Peter Andrä von 1961 und Planungsphasen in den 1970er Jahren, einschließlich der Konzeption des Architekturkomplexes Stadthalle/Hotel durch den Chefarchitekten Rudolf Weißer).


20. Jahrhundert, 21. Jahrhundert


Gebäudeensemble, das nicht zuletzt aufgrund seiner Entstehungsgeschichte vielfach besondere Aufmerksamkeit sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch im wissenschaftlichen Diskurs fand


Drehbedingungen vor Ort

Einklappen

siehe interaktiver Stadtplan der Stadt Chemnitz: Themenstadtplan


Ansprechpartner für zusätzliche Räumlichkeiten siehe Handouts Produktionszentren > Chemnitz, S. 7


Ansprechpartner für Medienanschlüsse siehe Handouts Produktionszentren > Chemnitz, S. 8


Straßenlärm je nach Verkehrsaufkommen


Stellflächen in Absprache mit der Stadt Chemnitz reservieren, Ansprechpartner für verkehrsrechtliche und ordnungsbehördliche Anordnungen ist die Straßenverkehrsbehörde, Informationen zur Antragstellung siehe Handouts Produktionszentren > Chemnitz, S. 6


Verkehrsanbindung

Einklappen
Auto A4 - Abfahrt 69-Chemnitz-Mitte in etwa 5,2 km Entfernung
A72 - Abfahrt 16-Chemnitz-Rotluff in etwa 5,7 km Entfernung
Bahn RB-Anbindung über Bhf. Chemnitz in etwa 0,5 km Entfernung
Flugzeug Flughafen Dresden in etwa 80 km Entfernung,

Flughafen Leipzig/Halle in etwa 120 km Entfernung

Adresse für das Routen eingeben


Zusatzinformationen

Einklappen
Dokumente, Experten, Komparsen Handout Produktionszentrum > Chemnitz: Kontakte und Informationen für die Produktionsvorbereitung
Erfahrung mit Dreharbeiten verschiedene Dreharbeiten, u.a.:
Living Bach (2022)
Marx (2020; 24-Stunden-Kunstfilm)
Fair Play (2013)
Im Dreieck (2011)