Der Juri-Gagarin-Ring zieht sich im Süden und Osten um die historische Erfurter Altstadt. Die Bebauung geht zu großen Teilen auf die 1960er bis 1980er Jahre zurück. Sie zeigt anschaulich die städtebauliche Entwicklung der thüringischen Landeshauptstadt und steht im Kontrast zu den kleinteiligeren, mittelalterlich geprägten Stadtkern.
überwiegend Wohnen und Gewerbe, am nördlichen Ende das Museum für Thüringer Volkskunde in einem der wenigen historischen Gebäuden, dem "Großen Hospital", und das ehemalige Gewerkschaftshaus, heute Haus der sozialen Dienste und Veranstaltungsort
die Gebäude sind überwiegend saniert
Das Vorhaben einer Ringstraße rund um die historische Erfurter Altstadt geht bereits auf die Jahrhundertwende zurück. Ursprünglich zur Naherholung vorgesehen, trug der Ring schließlich bei zunehmenden Verkehrsaufkommen ab den 1920er Jahren zur Entlastung der schmalen Gassen der Altstadt bei. Zudem gewährleistet er die Anbindung an die Ausfallstraßen.
Die großen baulichen Veränderungen setzten nach dem 2. Weltkrieg ein. Nachdem in den 1950er Jahren vereinzelt Gesellschafts- und Verwaltungsbauten entstanden, setzte ab den späten 1960er Jahren die Wohnbebauung ein. Es entstanden neue Quartiere mit monumentalen Bauten.
Im östlichen Bereich, an der Kreuzung zur Krämpferstraße, entstanden 1200 Wohneinheiten als Plattenbauten. Elfgeschossige Zeilen flankieren den Ring gen Norden. Am Krämpfertor bilden drei 16-geschossige Punkthochhäuser und das gegenüberliegende 20-geschossige Hotel eine imposante Kulisse.
Den südlichen Abschluß bilden zwei Wohnscheiben (1973-76), die dem Straßenverlauf folgen. Ambitionierter wurde 1978-84 direkt gegenüber gebaut. Um städtebaulicher Monotonie vorzubeugen gliedern hier freistehende monolithische Aufzugskerne die Wohnscheiben. Zudem sind auf zwei, z.T. vorgelagerten Etagen Gastronomie und Gewerbe untergebracht.
Nachkriegsarchitektur
Industrielle Plattenbauweise
Skulpturales Bauen
Sozialistische Baukunst
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert