Das Haus in der Goldschmidtstraße 12 ist eines der wenigen erhaltenen, spätklassizistischen Wohnhäuser Leipzigs. Im 1. OG befindet sich die letzte Privatwohnung des Musikers und Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, in der er bis zu seinem Tod 1847 lebte. Die neun sanierten Räume der vornehm ausgestatteten Bürgerwohnung sind heute im Rahmen von Konzerten oder bei Museumsbesuchen zugänglich. Die schlichte Raumgestaltung mit antikisierenden Elementen und die luxuriöse, aber zweckmäßige originale Möblierung geben einen hervorragenden Eindruck vom Zeitgeschmack des deutschen Spätbiedermeier. Die Räumlichkeiten im 2. OG präsentieren Ausstellungen zu Fanny Hensel und zu Kurt Masur. Im EG bietet das Museum die Gelegenheit, Mendelssohns Musik und Leben über interaktive Kommunikationsmittel zu folgen.
am östlichen Rand der Leipziger Innenstadt gelegen
Wohnhaus als Museum genutzt (Museumsbetrieb täglich 10-18 Uhr, sonntags 11 Uhr Konzerte im Musiksalon),
Gartenhaus (ehemalige Wagenremise) als Veranstaltungsraum und Raum für Sonderausstellungen genutzt
sehr gut, Wohnhaus 1997 originalgetreu saniert, Gartenhaus 2002 saniert
viergeschossiges, spätklassizistisches Wohnhaus, erbaut in der Mitte des 19. Jhs. von Johann Heinrich Walter, im EG und 1. OG Rundbogenfenster, die profilierten Fensterrahmungen als einziger Schmuck an der schlichten Putzfassade angebracht
Klassizismus
1844/45
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Wohnungseinrichtung rekonstruiert und dem originalen, spätbiedermeierlichen Erscheinungsbild weitestgehend nachempfunden, einige erhaltene Möbelstücke (Klavier, Möblierung Wohn- und Arbeitszimmer) einbezogen, Dielenfußboden aus verschiedenen Hölzern ebenfalls im Original erhalten;
spätklassizistische Innenraumdekoration entspricht dem typischem bürgerlichen Zeitgeschmack ab etwa 1815, die Wand als reine Fläche in monochromen Leimfarben-Anstrichen dominiert, abgehoben nur dunkle Sockel und rote Begleitstriche unter der Decke, Feldergliederungen nach antikem Vorbild in Korridor und Treppenhaus, Musiksalon bereits mit Ausmalungen des späteren Dekorationsstils gestaltet, heute Konzertbestuhlung für bis zu 80 Personen, Räume über Flügeltüren miteinander verbunden.
zweite Wohnung der Familie Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig von 1845 bis kurz nach dem Tode des Musikers im Jahre 1847; vornehme, bürgerliche Wohnung mit hohem Ausstattungsstandard und geräumigem Gesellschaftssaal, der als Wohn- und Musikzimmer sowie als Gästeempfangsraum genutzt wurde, zu Gast waren u.a. Richard Wagner und Robert Schumann, im rekonstruierten Arbeitszimmer Mendelssohn Bartholdys entstanden das Oratorium "Elias" und die unvollendete Oper "Loreley";
in den Jahren nach 1847 Besitzerwechsel und zahlreiche Umbauten, Nutzung des 1. OG als Fotostudio und -labor von 1952 bis 1994, 1991 Gründung der Internationalen Mendelssohn-Stiftung e.V. auf Initiative von Prof. Kurt Masur, 1993 käuflicher Erwerb des Mendelssohn-Hauses, Restaurierung unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten in den Jahren 1994-97, Eröffnung als Museum zum 150. Todestag des Komponisten am 31. Oktober 1997;
Mendelssohn Bartholdy lebte viele Jahre in Leipzig und gab durch seine Weltoffenheit der Stadt Leipzig wichtige Impulse für ihr Geistes- und Musikleben, u. a. setzte er sich für die Wiederentdeckung der damals in Vergessenheit geratenen Musik Johann Sebastian Bachs ein.