Die Göltzschtalbrücke als größte Ziegelsteinbrücke der Welt ist mit ihrer Höhe von 78 Metern und ihrer Länge von 574 Metern ein imposantes Bauwerk sowie eine herausragende Ingenieursleistung der frühen Eisenbahngeschichte. Das aus 26 Millionen Ziegeln errichtete markante Viadukt überspannt in 81 Bögen das Tal der Göltzsch und ist noch heute Teil der Eisenbahnverbindung Berlin-München, im Abschnitt der Sachsen-Franken-Magistrale. Zusammen mit ihrer Schwesterbrücke im Elstertal gilt sie als Wahrzeichen der Vogtlandregion.
bei Netzschkau und Mylau, im Norden des sächsischen Vogtlandes gelegen, zwischen Plauen und Zwickau
Brücke im Eigentum der Deutschen Bahn AG, genutzt als Eisenbahnviadukt auf der Bahnstrecke Berlin-München (Sachsenmagistrale)
Die die Brücke überquerende Bahnstrecke wurde 1997-2000 saniert und ist für Neigezüge des Typs ICE-TD mit einer Geschwindigkeit bis 160 km/h geeignet. Im Rahmen der Elektrifizierung des Abschnitts Reichenbach–Hof zwischen 2010 und 2012 wurde der Überbau durch eine Stahlbeton-Fahrbahnwanne ersetzt, auf der 22 Oberleitungsmasten stehen.
Das viergeschossiges Viadukt hat eine Länge von 574 m und insgesamt 81 Bögen. Zwei mittige Bögen mit einer maximalen Spannweite von 30,9 m wurden aufgrund des unebenen Talsohlebodens zusätzlich eingefügt. Die Göltzschtalbrücke ist mit einer Höhe von 78 m die weltweit höchste Ziegelsteinbrücke. Das vorrangige Baumaterial Backstein ergab sich aus der Nähe großer Lehmlager und der kostengünstigen Herstellung von Ziegeln. An statisch beanspruchten Stellen wie Fundamenten, Pfeilerschäften und Tragebögen wurden Bruchsteine und Quader aus Granitgestein eingesetzt. Die Projektleitung und der Hauptanteil an der Konstruktion oblag Prof. J. A. Schubert, dem Konstrukteur der ersten deutschen Lokomotive. Mit Hilfe neuer statischer Berechnungsmethoden konnte erstmals vor Baubeginn nachgewiesen werden, wie die Brückenkonstruktion den dynamischen Belastungen der Eisenbahnzüge standhalten würde.
Ingenieursarchitektur
1846-1851
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die Göltzschtalbrücke ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt und eines der bedeutendsten Denkmale aus der Frühzeit der deutschen Eisenbahn. Beim Bau der Eisenbahnlinie Leipzig-Nürnberg durch die Sächsisch-Bayerische Eisenbahn in der Mitte des 19. Jhs. musste auf dem Streckenverlauf das Tal der Göltzsch überbrückt werden. Trotz enormer Statik- und Konstruktionsschwierigkeiten beim Bau ähnlicher Viadukte wurde die Göltzschtalbrücke unter mehrmaliger Änderung der Baupläne nach 5jähriger Bauzeit fertig gestellt und war damals die weltweit höchste Eisenbahnbrücke.