1137 errichtet, machten zahlreiche Schenkungen das Zisterzienserkloster bis Ende des 14. Jahrhunderts zu einer der wohlhabensten Abteien im mitteldeutschen Raum. Das Leben in der heutigen Schule war jahrhundertelang weitgehend klösterlich geprägt. Um 1543 gründete Kurfürst Moritz in diesem 1540 säkularisierten Kloster erstmals eine der drei sächsischen Fürstenschulen. Umbauten und Erweiterungen während der nahezu ununterbrochenen Nutzung des Klosters als Schule sicherten das Überleben der historischen Gebäude. Von der ursprünglichen Klosteranlage des Mittelalters sind die gotisch überformte, turmlose Klosterkirche, die Klausur, die Abtskapelle, das kurfürstliche Haus, der ehemalige Torbau und Wirtschaftsgebäude erhalten. Der gesamte Klosterbereich wird von einer 1,7 km langen mittelalterlichen Mauer umgeben. Außenanlagen, Kirche und Kreuzgang sind in ihrer Geschlossenheit einerseits und in ihrer direkten Anbindung an eine Internatsschule anderseits so beeindruckend, dass sie immer wieder Filmproduktionen anziehen. So kann die Landesschule Pforta für die Umsetzung historischer wie zeitgenösschischer Stoffe gleichermaßen empfohlen werden, aufgrund der kulturhistorischen Bedeutung und der daraus resultierenden vielfachen Nutzung des ehemaligen Zisterzienserklosters ist jedoch ein langfristig geplantes und sensibles Vorgehen erforderlich. → weitere Bilder
In der Saale-Unstrut-Region zwischen Naumburg und Bad Kösen
Landesgymnasium mit Internat und Objekt der Straße der Romanik
guter Erhaltungszustand
Kirche: Der ursprüngliche Bau präsentierte sich als kreuzförmige , flachgedeckte Basilika mit einem äußerst gedehnten vierjochigen Langhaus, das ungewöhnlich niedrig war. Im gotischen Umbau 1240 erhöht, eingewölbt und das Mittelschiff sowie das südliche Seitenschiff verlängert. Im 13. und 15. Jh. weitere Verlängerungen, Westfassade aus dem 19. Jh.
Kreuzgänge: Mitte des 12. Jahrhunderts, geschlossen um einen Kreuzhof, vermutlich von Beginn an gewölbt, Südgang auch im Ursprung zweischiffig, bis auf die Westsäule (original) alle Säulen aus dem 16. Jahrhundert
Fürstenhaus: ehemaliges Krankenhaus romanischen Ursprungs und eingeschossig, später aufgestockt und 1571/72 zum Fürstenhaus ausgebaut
westliches Torhaus: Eingang, um 1855/56
Schulgebäude: Neubau des Aula- und Rekoratsgebäudes um 1878
Villen und Wohnhäuser: vor allem aus dem 19. und 20. Jahrhundert, Gebäude für die Lehrer, heute zum Teil Internate
Romanik
Gotik
1137, 1240, 1571/72, 1878
11. Jahrhundert - 12. Jahrhundert,
13. Jahrhundert,
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Kreuzgang: Der Kreuzgang ist bis auf einige Aufsteller leer, an den Wänden befinden sich moderne Lampen.
Kirche: Arkaden und Strebepfeiler, frühgotischer Hochaltar, gemaltes Triumphkreuz, spätromanisch-frühgotische Fensterverglasungen, Holz-und Steinplastiken, in der sehr schlichten Kirche gibt es flexible Bestuhlung und eine Lautsprecheranlage.
Die Schule beherbergt eine historische Bibliothek, mehrere Internate in den historischen Wohnhäusern der Lehrer sowie im Obergeschoß des Kreuzgänge.
Das sehr gepflegte, gut erhaltene Ensemble geht auf ein 1127 in Schmölln bei Altenburg gegründetes Benediktinerkloster zurück, welches 1137 wegen schwieriger örtlicher Verhältnisse an die Saale verlegt wurde. Durch zahlreiche Schenkungen im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Abtei zu einem der wohlhabendsten Orte dieser Art in mitteldeutschem Raum. Um 1543 gründete Kurfürst Moritz in dem 1540 säkularisierten Kloster erstmals eine der drei sächsischen Fürstenschulen. Umbauten und Erweiterungen während der nahezu ununterbrochenen Nutzung des Klosters als Schule sicherten das Überleben der historischen Gebäude. Bis 1935 war die Stiftung Schulpforta Trägerin der Landesschule, die seit 1998 wieder Eigentümerin des innerhalb der Klostermauern gelegenen Gutshofs ist. Nach 1990 wurde die traditionsreiche Landesschule Pforta in die Trägerschaft des Landes Sachsen-Anhalt übernommen und ist heute ein Internatsgymnasium zur Förderung begabter Kinder. Mehrere große Denker und Wissenschaftler gingen aus der Schule hervor, etwa Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Nietzsche oder Friedrich Gottlieb Klopstock.
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