Das Johannisbad ist das schönste Schwimmbad Sachsens. Das imposante Ensemble aus mehreren Ziegelrohbauten erstrahlt nach aufwändiger Sanierung wieder in seinem ursprünglichen Glanz. 1869 als soziale Bäderanstalt eröffnet, sollte die Anlage den vorbeugenden und heilenden Charakter des Bäderwesens in der Bevölkerung bekannt machen. Den Höhepunkt des Komplexes bildet die 1904 eröffnete repräsentative Schwimmhalle mit ihrer außergewöhnlichen Architektur. Historismus, Neogotik und Elemente des Jugendstil bestimmen die Innenausstattung des Bades, zwei Arkadengänge und historische Umkleidekabinen runden das Bild ab. Heute ist die Schwimmhalle mit modernster Technik wie einem in der Höhe verstellbaren Beckenboden ausgerüstet und bietet vielfältige Badefreuden für jung und alt.
nördlich des Stadtzentrums von Zwickau
als Schwimmbad, Sauna- und Kinderplanschareal vorhanden, außerdem Wellness- und Therapiebereich
sehr gut, 1997 bis 2000 aufwändig saniert
Das aus mehreren neogotischen Ziegelrohbauten bestehende Ensemble (Schlobighaus, ehemalige Nebengebäude, Villa, ehemaliges Waisenhaus, Johannisbad) entstand in der Zeit von 1869 bis 1904. Mit dem Ausgangsbau der Bade- und Heilanstalt (Schlobighaus) von 1850 wurde eine der ersten Klinkerfassaden des Historismus in Sachsen geschaffen. Die Badeanstalt wurde ab 1890 erweitert, 1899 begann der Bau einer großen Schwimmhalle, dem heutigen Johannisbad, in dem sich verschiedene Stilelementen aus Neogotik, Historismus und Jugendstil wiederfinden.
Historismus
Neogotik
Jahrhundertwende
Jugendstil
1866-1869
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die Innengestaltung erreicht in der Schwimmhalle ihren Höhepunkt. Über drei Etagen reicht die Halle und ist in Beckenbereich und doppelgeschossige Arkadengänge untergliedert. In den Galerien sind Sitzgruppen zum Entspannen eingebaut. Neben dem Badebereich befinden sich desweiteren historische Umkleidekabinen zur Ablage von Badeutensilien.
Der durch eine Tür abgetrennte Kinderplanschbereich ist mit einem Becken von ca. 7,5 qm Fläche und drei wasserspeienden Nilpferden ausgestattet. Ein Whirlpool steht ebenso zur Verfügung wie eine vielseitige Saunalandschaft und ein Gastrobereich.
Als Privatbade- und orthopädische Heilanstalt von Dr. Schlobig, einem berühmten Zwickauer Arzt zwischen 1866 und 1869 errichtet. Schlobig schuf mit dem Johannisbad damals die Voraussetzung für ein Bäderwesen, das sich auch die unteren sozialen Schichten leisten konnten. Die hygienische, vorbeugende und heilende Wirkung des Bäderwesen wurde in das Bewusstsein der Zwickauer Bevölkerung gerückt.
Nach seinem Tode hinterließ er die Badeanstalt der Stadt, die die Anlage 1904 um eine im Jugendstil gehaltene Schwimmhalle erweiterte, nun war ganzjähriges Baden möglich. Seitdem wurde das Johannisbad als öffentliche Schwimmhalle genutzt und nach 1991 von einem Bürgerverein vor dem Abriss gerettet und nach der Sanierung im Mai 2000 wieder eröffnet.