Das Alte Rathaus in Leipzig gilt als eines der schönsten Zeugnisse der Baukunst der deutschen Renaissance. Nach seiner Fertigstellung diente es als Vorbild für viele andere Rathäuser in Deutschland. Bemerkenswert ist die Asymmetrie der Vorderseite des Baus, bewirkt durch den zwischen zweiten und dritten Zwerchgiebel eingefügten Rathausturm. Im Erdgeschoss, mit dem 1906 angebauten Arkadengang, befinden sich heute Geschäfte und Restaurants. Das erste Obergeschoss wird eingenommen von einem großen, prunkvoll ausgestatteten Festsaal, zwei kleineren Sälen mit teilweise originaler Innenausstattung sowie weiteren Räumen des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig. Der Marktplatz, der sich direkt an die Westseite des Rathauses anschließt, ist Schauplatz von sommerlichen Stadtfesten, Freiluftkonzerten sowie des Wochen- und jährlichen Weihnachtsmarktes.
in der Leipziger Innenstadt, am Marktplatz
Ausstellungsräume des Stadtgeschichtlichen Museums; Festsaal, Ratsstube: Veranstaltungen, Vorträge, Konzerte
restauriert
zweigeschossiger Renaissancebau mit asymmetrisch angeordnetem Turm und sechs Zwerchgiebeln auf Vorder- und Rückseite, die denen des Dresdner Schlosses nachempfunden sind; an den Schmalseiten den Zwerchgiebeln gleichende Staffelgiebel, reich verziert mittels Simsgliederung, Voluten, Pinienzapfen, etc. in Rochlitzer Porphyrtuff; Turm auf oktogonalem Grundriss mit barockem Helm, Laterne und geschweifter Haube von 1744; Hauptportal gerahmt von zwei ionischen Säulen, zeigt zwei Männerkopfplastiken, eine mit großer Wahrscheinlichkeit Lotter zugeordnet
Renaissance
Historismus
Neorenaissance
1556/57
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Der Innenumbau erfolgte 1905-07 im Stil der Neorenaissance (u.a. Einbau einer Eisenbetondecke). Die Innenarchitektur des 1. OG folgt der äußeren Fassadengliederung: zwei kleinere Säle an Nord- und Südseite umfassen den 53 m langen und 11 m breiten Festsaal. Teile der originalen Innenausstattung sind erhalten, z. B. Porphyrportalan der Südwand, drei barocke Prunkkamine aus Sandstein, Teile der Ratsstubendecke sowie die Balkendecke im Festsaal, die Renaissance-Musikempore an der Nordseite des Festsaals von Paul Wiedemann (1557), weiterhin Herrscherbildnisse über dem Gestühl mit eingelassenen Stadtrichterporträts. Die kleineren Räume sind den Vitrinen und Ausstellungsstücken des Stadtgeschichtlichen Museums vorbehalten.
Rathaus 1556/57 nach Plänen von Hieronymus Lotter ausgeführt; 1744 Turmerhöhung und Aufsatz der barocken Haube; durchgängige Nutzung als Ratshaus bis 1906, nach Eröffnung des Neuen Rathauses Teilumbau und Anfügung des Arkadengangs, Einrichtung als Stadtmuseum; Kriegsschäden von 1943 in den Jahren 1946-50 behoben, Restaurierung 1988-91