Dank der regen Bautätigkeit August des Starken wurde in den 1720er Jahren in Großsedlitz einer der schönsten und heute besterhaltenen Barockgärten Sachsens geschaffen. Die ursprünglich doppelt so groß geplante Anlage konnte aus finanziellen Gründen nur zur Hälfte vollendet werden, wodurch die stringente symmetrische Ausrichtung umso deutlicher zu Tage tritt. In dem über seine Höhenunterschiede gut einsehbaren Gartengelände treten die einzelnen Gartenabschnitte mittels Alleen, kanalartigen Bassins, weit geschwungenen Freitreppen und zahlreichen barocken Skulpturen in den Dialog zueinander. Terrassen bieten Ausblicke, Heckennischen Intimität. Zwei meisterhaft in die Flächen eingepasste Orangerien sowie das eingeschossige Friedrichschlösschen ergänzen den Großsedlitzer Garten.
siehe auch Location Guide-Eintrag Schloss Weesenstein
etwa 20 km südöstlich von Dresden und etwa 5 km westlich von Pirna am Rande der Sächsischen Schweiz
kostenpflichtige öffentliche Parkanlage,
Friedrichschlösschen: Café (saisonal geöffnet),
Orangeriegebäude: nutzbar Juni bis September für Vermietung, Veranstaltungen
sehr guter Zustand, Garten aufwendig gepflegt, Orangerien saniert
Meisterwerk der barocken Gartenkunst in Deutschland, in den Jahren 1719-23 nach Plänen von Zacharias Longuelune gestaltet. Die Parkanlage bezieht vorhandene Höhenunterschiede geschickt in die Architektur, bestehend aus Freitreppen, Stützmauern, Wasserbassins und Freiflächen ein. Die symmetrisch geplante Anlage konnte nur in der östlichen Hälfte ausgeführt werden, daher blieben einzelne Sichtachsen unvollständig. Garten in verschiedene Abschnitte aufgeteilt, so das sechsteilige Obere Parterre, das mit vier monumentalen Freitreppen ausgestattete Untere Parterre, das Untere Orangerieparterre mit u-förmigen Grundriss und zwei kanalartigen Wasserbassins und das die Hanglage ausnutzende Naturtheater. Wegmarkierungen und Sichtachsen werden durch zahlreiche allegorische Skulpturen betont.
Wichtigste Bauwerke des Parks sind das Friedrichschlösschen, ein zweigeschossiger, spätbarocke Formen aufgreifender Bau mit Mansardenwalmdach, die Obere Orangerie, ein lang gestreckter, ebenerdiger Bau mit rundbogigen Fenstertüren und lisenenartiger Pilastergliederung von Johann Christoph Knöffel sowie die Untere Orangerie, 1861-64 erbaut und in das Gelände unter Einbeziehung der Dachfläche integriert, hier ebenfalls rundbogige Fenstertüren und Pilasterordnung.
Barock
Sächsischer Barock
1719-23
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
1715 Großsedlitz, seit 1555 als Rittersitz benannt, brennt völlig ab, Kauf des abgebrannten Ortes durch Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth, 1719-23 Ausbau zu einem Landgut und Baubeginn von Schloss "Friedrichsburg", Park und Orangeriehaus, 1723 Abtretung des Gutes an König August den Starken, dessen gigantische Pläne zu einem Schlossneubau scheitern, Umgestaltung des Gartens durch Zacharias Longuelune bis 1727, 1732 Einstellung der Baumaßnahmen, Gartenanlage bleibt unvollendet, 1733 Regierungsantritt von Friedrich August II, Großsedlitz bleibt Mittelpunkt für höfische Festlichkeiten, zunehmender Verfall während und nach dem Siebenjährigen Krieg, ab 1831 Schloss und Park per verfassungsrechtlicher Festlegung Staatsdomäne, 1846 Restaurierung und Ergänzung von Sandsteinfiguren, 1858 Erneuerung von Treppenanlagen und Balustraden, Ausbesserung der Figuren, 1861-64 Umbau der Unteren Orangerie, 1872-74 Abriss des zerstörten Schlosses und Neubau des Friedrichschlösschens nach Plänen von Hofbaumeister Bernhard Krüger, 1918-1930 Wiederherstellung des ursprünglichen Friedrichschlösschens, heute Verwaltung durch die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH