Wernigerode, die bunte Stadt im Harz, liegt an der Nordostflanke des Harzes am Fuße des Brocken. Die reizvolle landschaftliche Lage am Nationalpark Harz und der hervorragend erhaltene historische Stadtkern mit farbenfrohen Fachwerkbauten aus fünf Jahrhunderten prägen das Erscheinungsbild der Stadt. Als ursprünglicher Kern der Stadtbildung gilt die Siedlung auf dem Klint, von hier aus wurde ab dem 13. Jahrhundert die Stadt planmäßig erweitert. So finden sich Wohnhäuser mit Braurecht, Handwerkshäuser und Ackerbürgerhäuser mit großen Toreinfahrten im dominierenden traufständigen Fachwerkbau. Als Besonderheit gilt das Rathaus der Stadt, ein einzigartiges Beispiel niedersächsischer Fachwerkkunst des ausgehenden Spätmittelalters und der beginnenden Frührenaissance. Über der Stadt auf dem Agnesberg erhebt sich landschaftbeherrschend das Schloss Wernigerode. Die Stadt Wernigerode war bereits mehrfach Schauplatz von Dreharbeiten, sie kann für die Umsetzung historischer wie zeitgenössischer Stoffe gleichermaßen empfohlen werden.
Stadtzentrum des Produktionszentrums Wernigerode
Wohn- und Geschäftshäuser, Gastronomie, Kultur
größtenteils saniert, guter bis sehr guter Zustand
Als ursprünglicher Kern der Stadtbildung gilt die Siedlung auf dem Klint, von hier aus wurde ab dem 13. Jahrhundert die Stadt planmäßig erweitert. So finden sich Wohnhäuser mit Braurecht (z.B. Breite Straße, Büchtingenstraße, Burgstraße und Untere Kochstraße), Handwerkshäuser (z.B. Obere Kochstraße, Hintere Straße, Mittelstraße, Heidestraße) und Ackerbürgerhäuser mit großen Toreinfahrten (z.B. Grüne Straße, Pfarrstraße) im dominierenden traufständigen Fachwerkbau. Mit dem Ständerbau kombinierte Stockbauweise, die im 16. Jahrhundert eingeführt wurde (z.B. Markt 3, Oberpfarrkirchhof 10), reich verzierter barocker Fachwerkbau des 17. Jahrhunderts (z.B. Breite Straße 95, Oberpfarrkirchhof 6), die ab dem 18. Jahrhundert eingeführte Ausfachung mit Backstein (z.B. Breite Straße 44, Kochstraße 17) und erhebliche Reduzierung des Fassadenschmucks zeigen die bauliche Entwicklung der Wernigeröder Innenstadt sehr anschaulich. Ab dem 19. Jahrhundert Rückkehr zu historischen Stilmerkmalen (z.B. Westernstraße 35 und 37). Als Besonderheit gilt das Rathaus der Stadt, ein einzigartiges Beispiel niedersächsischer Fachwerkkunst mit fränkisch-hessischen Einflüssen. Das eigentliche Rathaus wurde erstmals 1277 urkundlich erwähnt und brannte 1528 vollständig ab. Das "Spielhaus auf dem Weinkeller", der von Graf Heinrich um 1420 errichtete Gerichts- und Festsaal für die Bürgerschaft wurde mit dem aufwändigen Umbau im Jahre 1539-44 nach vorrübergehender Nutzung zum neuen Rathaus erklärt. Zwei schlanke mehrstöckige Erker flankieren die Rathausfront, das hochgelegene Erdgeschoß ist über eine doppelläufige Freitreppe erreichbar, Giebelchen, spitze Helme, an den Knaggen geschnitze Figuren. Im Osten Anbau der Sparkasse, im Westen das Waaghaus. Von der Stadtbefestigung sind nur noch ein Turm und zwei Halbschalentürme mit Stadtmauerresten vorhanden. → Fürstlicher Marstall Wernigerode, → sehr ausführliche Informationen zu Wernigeröder Bauten unter: www.hausgeschichte-wernigerode.de (Internet Archive 22.09.2016 )
Historismus
Neogotik
Klassizismus
Barock
Renaissance
Gotik
Volksbauweise
Fachwerk
13. Jahrhundert,
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die Stadt wurde 1121 erstmals urkundlich erwähnt, wegen der guten Lage nahe der Handelswege rascher wirtschaftlicher Aufschwung. Münzrecht um 1200, Stadtrecht seit 1229, ab 1267 Mitglied der Hanse, seit 1324 gab es einen Stadtvogt. Erste Siedlung auf dem Klint, daneben entstanden ab ca. 1100 der Grafenhof und fünf Ritterhöfe. Ab dem 13. Jh. planmäßige Erweiterung der Stadt. Florierender Handel und Gewerbe mit u.a. Tuchherstellung und Landwirtschaft. Mitte des 16. Jh. Umbau des "Spelhuses" zum Rathaus. Ab dem 16. Jh. Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung durch den 30jährigen Krieg und mehrere verheerende Stadtbrände. Ab 1714 unter preußischer Hoheit, seit 1876 Eingleiderung in den preußischen Staat. Die Entwicklung der Eisenbahn sorgte für erneuten wirtschaftlichen Aufschwung ab dem Ende des 19.Jh., seither wachsende touristische Bedeutung. Erste Sommerfrischler waren u. a. Theodor Fontane und Hermann Löns, der den Namen "Bunte Stadt am Harz" prägte.