Der Neubau des Erfurter Theaters wurde im September 2003 eröffnet. Zwischen den 700 Jahre alten Kirchen Mariendom und St. Severi sowie der eindrucksvollen barocken Festungsanlage des Petersberges gelegen, steht der moderne Bau in spannungsvollem Kontrast zu den Wahrzeichen der Stadt. Die dynamischen Formen von Zuschauerraum und zentraler Treppe akzentuieren die strenge Geometrie des transparenten Baus.
Das Theater bietet Platz für 800 Zuschauer und führt jährlich cirka 500 Veranstaltungen durch.
im Westen der Innenstadt, Stadtteil Brühl, zwischen Dom und der Festung Petersberg
Dreispartentheater
Neubau, Eröffnung 12.09.2003
Hinter der vollständig verglasten Frontseite akzentuieren frei gestellte Galerien, Bars und Treppen die Geradlinigkeit des Baus. Der große, drei Geschosse überspannende Saal mit 800 Plätzen ist als frei stehende Skulptur das zentrale Gestaltungselement und bestimmt durch die transparente Fassade auch den äußeren Eindruck. Das „Theatrium“ im Innenhof ist vom Foyer aus als Freilichtbühne bespielbar.
Die Architekten Prof. Friedrich und Partner (www.pfp-architekten.de) erhielten 2004 für Entwurf und Umsetzung des Baus den Staatspreis für Architektur und Städtebau des Freistaates Thüringen.
Moderne zeitgenössische Architektur
1999 - 2003
21. Jahrhundert
Der Zuschauerraum ist in Rot und Schwarz gehalten. Der steil ansteigende Rang bietet den Blick auf die Bühne mit kurzen Sehentfernungen. Die Bühnenmaße sind mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar zum Austausch von Inszenierungen abgestimmt. Die Studiobühne faßt 200 Zuschauer.
Da Erfurt keine Residenzstadt war, hatte es trotz seiner Größe und Bedeutung bis ins 19. Jhd. noch keine feste Spielstätte. Für Gastspiele stellte es, vermutlich seit 1756, den heutigen Kaisersaal zur Verfügung. 1877 wurde ein Theater, heute Gastspielhaus Alte Oper, errichtet, das seit 1894 ein eigenes Ensemble unterhielt.
Nach den beiden Weltkriegen, die das Gebäude verschont hatten, reichten die Kapazitäten des Hauses nicht mehr aus. So wurde am 29. August 1949 das Schauspielhaus als "Neues Theater" eröffnet.
Ab 1965 entwickelte sich das Theater unter Generalintendant Bodo Witte zur größten Kultureinrichtung des damaligen Bezirks Erfurt. Das Kabarettensembles "Die Arche" und das Puppentheater (heute „Theater Waidspeicher") profilierten sich zunehmend und bildeten seit Beginn der Achtziger Jahre Sparten der Städtischen Bühnen Erfurt.
Die politische Wende bedingte auch am Theater neue personelle und organisatorische Strukturen. Zu der Umstrukturierung der Städtischen Bühnen Erfurt gehörten die Ausgliederung des Theaters Waidspeicher und die Gründung der Domstufen-Festspiele (1994).
Mit Beginn der Spielzeit 1997/98 musste die Alte Oper wegen baulicher Mängel geschlossen und der Spielbetrieb auf das Schauspielhaus verlagert werden. Mit der Schließung des Opernhauses fiel die Entscheidung zugunsten eines Theaterneubaus in Erfurt. Noch 1997 wurde ein internationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben, aus dem der Entwurf von Prof. Friedrich und Partner aus Hamburg/Düsseldorf realisiert wurde.
Seit der Errichtung der Leipziger Oper (1960) und dem Wiederaufbau der Semperoper in Dresden (1985) ist der Neubau des Erfurter Theaters auf dem Gebiet der neuen Bundesländer das jüngste derartige Bauvorhaben und das erste deutsche Opernhaus des 21. Jhd.