Der Park an der Ilm, beginnend am Stadtschloß im Stadtzentrum von Weimar, erstreckt sich südlich der Stadt entlang der Ilm über eine Länge von 1,6 km und eine Größe von 48 ha bis Oberweimar. Als Reminiszenz an den Wörlitzer Park wurde der Grünzug in der Klassikerstadt Weimar durch Johann Wolfgang von Goethe und Herzog Carl August 1778 angeregt. Der Park an der Ilm stellt heute ein großartiges Ensemble gestalteter Landschaftsarchitektur und Gartenkunst dar. Insbesondere der Gehölzbestand heimischer Arten wie Ahorn, Eschen, Linden, Kastanien und Hainbuchen, aber auch dendrologische Besonderheiten wie Götterbaum, Ginkgo, Geweihbaum, Schwarznuß, Tulpenbaum oder Sumpfzypresse beeindrucken den Gartenbesucher. Verschiedenste Gartenarchitekturen wie Goethes Gartenhaus oder das Römische Haus, weiterhin zahlreiche Steine und Denkmale sowie ein umfangreiches Wegenetz fügen sich in die Gartenkunst des Parks an der Ilm.
Vorläufer waren der welsche Garten sowie der Schlossgarten, 1778-1833 ist der Ilmpark südlich und östlich des Schlosses entstanden, Einbindung der Umgebung durch systematische Pflanzungen und Sichtachsen, Betonung des Geländeprofils durch Gartenkunst, Bau zahlreicher Plastiken und Gartenarchitekturen, bis 1833 wurde die heutige Ausdehnung des Parks entlang der Ilm bis Oberweimar erreicht, spätere Erhaltung der Landschaftsgartenkunst durch die Weimarer Hofgärtner Eduard Petzold, Julius Hartwig und Otto Ludwig Sckell, ab 1860 Bebauung der im Anschluss befindlichen Belvederer Allee und des Gebiets am Horn;
Parkarchitekturen/Ausstattung:
Goethes Gartenhaus um 1600 erbaut (zweigeschossig Gebäude mit Walmdach, Vergrößerung Ende des 17. Jh.), Sternbrücke 1651-53, sog. Nadelöhr und Borkenhäuschen ("Luisenkloster") 1778, Floß-/Natur-Brücke 1778/vor 1799, Felsenhöhle 1782, Dessauer Stein 1782/87, Künstliche Ruine 1784, Läutraquelle mit Sphinxgrotte und Sprudelquelle 1784-86, Schlangenstein 1787, Römisches Haus 1791-97 im Stil der römischen Antike erbaut (das Sockelgeschoss als offene Halle mit paarweise angeordneten, dorischen Säulen, in der Halle Kopie einer antiken Wanne, darüber Rechteckbau in Form eines ionischen Tempels, Raumfassung im klassizistischen Stil, beeindruckendes Mobiliar um 1800), Ruine des Tempelherrenhauses 1811-23 aus einem Orangeriegebäude umgebaut und 1945 zerstört, Felsentreppe, Euphrosyne-Denkmal (Nachbildung von 1812), Löwenkämpferportal 1817, Duxbrücke 1819, Schaukelbrücke 1833, Franz-Liszt-Denkmal 1902, William-Shakespeare-Denkmal 1904, sowjetischer Ehrenfriedhof 1945/46 angelegt, Sandor-Petöfi-Denkmal 1976;
Gehölzbestand: insbesondere heimische Baumarten wie Ahorn, Eschen, Linden, Kastanien und Hainbuchen; dendrologische Besonderheiten sind z.B. Götterbaum, Ginkgo, Geweihbaum, Schwarznuß, Tulpenbaum, Flügelnuß, Geschlitztblättrige Eiche u.a. Eichenarten, Schnurbaum, Sumpfzypresse und Silberahorn, außerdem Blumenbeete