Glaubt man der Sage, reicht die Geschichte des Hauses bis ins Mittelalter zurück. Nachweisbar ist sie ab 1720. Damals wurden Teile des heutigen Gebäudes vom Altenburger Ratsbaumeister Johann Georg Hellbrunn errichtet. 1858 erwarb der norddeutsche Kaufmann Carl Theodor Hülsemann die Villa. Seinem Sohn Clamor verdankt sie ihr heutiges Aussehen. Er gestaltete die Villa 1907 in origineller Art um: Jedes Zimmer in einer anderen Spielart des zeitgemäßen Historismus. Neben den repräsentativen Räumen des 1. OG eignen sich auch die Botenzimmer im Dachgeschoss sowie der Kontor im Erdgeschoss hervoragend für historische Filme.
im Norden des Stadtzentrums, in der Nähe des historischen Marktplatzes und einem weiteren Juwel des Historismus: dem Josephinum, das sich im Moment in der Sanierung befindet
temporäre Nutzung für Veranstaltungen
verschieden, 1.OG mit den repräsentativen Wohnbereich sehr gut, 2.OG z.T. gut erhalten, z.T. sanierungsbedürftig, Kulturdenkmal
Der älteste Teil des Gebäudes geht auf das Jahr 1720 zurück. Es wurde vom Altenburger Ratsbaumeister Johann Georg Hellbrun errichtet. 1858 erwarb der norddeutsche Kaufmann Carl Theodor Hülsemann die Villa als Wohnsitz. Sein Sohn, der Kommerzienrat Clamor Hülsemann, gestaltete 1907 die Räumlichkeiten neu, gemäß des zeitgenössischen Historismus und Jugendstils.
Das traufständige Haus mit Satteldach ist zurückgesetzt und von der Johannisstraße über einen begrünten Vorhof zu erreichen. Durch diese Lage hebt sich die Villa von den benachbarten repräsentativen Bürgerhäusern ab. Der dreigeschossige Bau wurde 1906 mit einem viergeschossigen, giebelständigen Anbau mit repräsentativer Fassade und Turmaufsatz erweitert.
Barock
Historismus
Jahrhundertwende
Jugendstil
1720-1906
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
1907 gestaltete Clamor Hülsemann die Wohnräume der Villa neu. Dabei inszenierte er jeden Raum in einem anderen Stil des Historismus. Das Ruhezimmer ist im Neorenaissance-Stil gehalten und mit einer Jugendstil-Decke versehen. Das Speisezimmer läßt ebenfalls die Renaissance wiederaufleben und ist u.a. mit einem grünen Kachelofen aus Meißner Porzellan ausgestattet. Ein Pendant dazu findet sich auch im Altenburger Schloß wieder. Im sogenannten Herrensalon werden neogotische mit Art-deco-Elementen verknüpft. Eingelassene Vitrinenschränke und eine artifizielle Lampenfassungen gehören zur originalen Ausstattung des Raumes.
Neben den ehemaligen Wohnräumen sind auch ein Waschraum und ein Badezimmer im Jugendstil erhalten. Ausgestattet sind diese, ebenso wie die Garderobe im ersten Geschoß, mit Villeroy und Boch-Fliessen. Türen und Fenster des Hauses sind durchgängig mit bleiverglasten Dekors versehen, alle mundgeblasen und von Hand eingefaßt.
Neben der großzügigen Befensterung erhellt ein kunstvoll gestaltetes Oberlicht über dem Treppenaufgang die Räume.
Die Wandgestaltung ist nicht original und kann für Produktionen umgestrichen werden.
Bis zum 2. Weltkrieg wurde die Villa als Wohnhaus genutzt. Zur Zeit der Weltkriege beherbergte die Familie Kriegsflüchtlinge. 1980 erwarb die "Akademie der bildenden Künste der DDR" die Villa und übergab diese im Juli 1984 dem staatlichen Kunsthandel der DDR. Nach der Wiedervereinigung stand sie viele Jahre leer, beherbergte zeitweise einen Antiquitätenhandel, Möbelrestauration und eine Galerie. Heute ist sie in Privatbesitz.