In der historischen Bergbaulandschaft des südöstlichen Harzvorlandes befindet sich bei Sangerhausen das Erlebniszentrum Bergbau Röhrigschacht Wettelrode. In der Bergbauregion des Mansfelder Landes wurde im Bereich der bronzezeitlichen Schmelzstätten Eisleben-Mansfeld und Sangerhausen Kupfer gewonnen, das Gebiet gehört zu den ältesten Bergbauregionen Deutschlands. 1991 wurde das 283m tiefe, untertägige Schaubergwerk mit originaler Schachtförderanlage eröffnet. Das stählerne Schachtfördergerüst stammt aus dem Jahr 1884 und ist eines der Ältesten in Europa. Der Standardführungsbereich liegt in einem Abbaufeld des 19. Jahrhunderts und zeigt die Abbauentwicklung bis hin zur Neuzeit. Die über Jahrhunderte übliche, schwere körperliche Arbeit der Bergleute wird vor allem beim Anblick der extrem niedrigen Abbaue von 40 bzw. 80 cm verständlich. In unmittelbarer Nähe ist die große Abraumhalde "Hohe Linde" zu sehen, die zu besonderen Gelegenheiten begehbar ist. → weitere Bilder
Sangerhausen liegt zwischen dem Produktionszentrum Halle(Saale) und dem Produktionszentrum Nordhausen. Der Röhrigschacht befindet sich im nördlich von Sangerhausen gelegenen Ortsteil Wettelrode, Randlage nordwestlich von Wettelrode.
Schaubergwerk, Bergbaumuseum, Bergbaulehrpfad, Veranstaltungen, Gastronomie
saniert und für Besucher- und Veranstaltunsbetrieb hergerichtet
Bergbaugebiet mit über 800jähriger Tradition im Kupferbergbau
12. Jh. bis 20.Jh.
Bergbaumuseum: im Innen- und Außenbereich Exponate wie Bergaumaschinen und Gestein, Geschichte des Bergbaus, Ankleiderraum für Besucherführungen, Büroräume des Museums, Bergbaulehrpfad mit u.a. durch montanarchäologische Grabungen frei gelegten Objekten aus den Anfängen des Bergbaus und einem Kunstteich
Schaubergwerk: originale Schachtförderanlage (1922) mit Fördergerüst aus 1884, Grubenbahn, Standardführungsbereich zur Entwicklung des Bergbaus mit Exponaten aus verschiedenen Epochen, originale Geräte und Maschinen in typischem Umfeld, ein Festraum, ein kleiner Aufenthaltsraum, Hauptlüfter, Theaterraum mit Bühne, sanitäre Anlagen
Im Revier um Sangerhausen wurde der Röhrigschacht als erster Schacht ab 1871 geteuft und erreichte zwei Jahre später bei 162,5m den Kupferschiefer, ab 1876 vertiefte man auf insgesamt 288m bis zum Niveau der ersten Sohle (dem heutigen Standardführungsbereich). Bis 1885 wurde Kupferschiefer gefördert, danach Stillegung bis ins 20. Jahrhundert, ab 1922 wurde eine Wiederbelebung in Angriff genommen. Weitere Stilllegung von 1930 bis 1942, weitere Arbeiten und Förderung von 1947 bis 1956. Danach diente der Röhrigschacht bis zur Einstellung des Kupferschieferabbaus 1990 nur noch als Flucht- und Wetterschacht. Die untertägigen Verbindungen zum Thomas-Münzer-Schacht wurden durch Betonpfropfen verschlossen und das tiefer liegende Grubenfeld geflutet. Der übertätige Teil des Bergbaumuseums besteht seit 1987, das untertägige Schaubergwerk wurde 1991 eröffnet.