Die Rundlingssiedlung entstand im Rahmen des kommunalen Wohnungsbaus der 1920er Jahre. Stadtbaurat Hubert Ritter ordnete die Wohnblocks kreisförmig in drei Ringen an - bezugnehmend auf die leichte Bodenerhebung des zu bebauenden Geländes. Die Zwischenkriegssiedlung nimmt damit sowohl architektonisch als auch städtebaulich eine Sonderstellung ein. Straßenraum und Höfe sind trotz der offenen Bauweise klar voneinander getrennt. Die Hauseingänge sind von den öffentlichen Straßen und Plätzen aus zu erreichen, der halböffentliche Raum der Höfe wird für Gärten, Spielplätze und Wäschetrockenplätze genutzt. Im Innern verfügen die verschieden großen, fortschrittlich konzipierten Wohnungen über helle Räume, Loggien, Balkons und teilweise Dachterrassen. In den 1990er Jahren vollständig rekonstruiert, vermittelt die Rundlingssiedlung heute in ihrer räumlichen Abgeschlossenheit einen ruhigen, nahezu beschaulichen Eindruck.
im Süden der Stadt Leipzig, nahe des Stadtteils Leipzig-Lößnig
Wohnsiedlung
sehr gut, in den 1990er Jahren vollständig saniert
Planung der Wohnsiedlung seit 1926 durch Stadtbaurat Hubert Ritter, der aus einer leichten Bodenerhebung heraus die Idee entwickelte, die Wohnblocks in Form von drei konzentrischen Kreisen um einen zentralen Platz herum anzuordnen. Zur Unterstreichung der geographischen Besonderheit des Geländes konzipierte Ritter die Häuser des inneren Rings viergeschossig, die zwei äußeren Ringe mit drei Vollgeschossen. Der Zugang zu der kreisförmigen Siedlung erfolgt über die Siegfriedstraße, flankiert von Brunhild- und Dürrstraße, deren Bebauung im EG Ladengeschäfte aufweist.
Die Wohnblocks wurden entsprechend der optimalen Belichtung der Appartments ausgerichtet, verwirklicht durch gleich große straßenseitige und hofseitige Abstände zwischen den Häusern. Die Durchbrechung des mittleren Gebäuderings verschafft Blickachsen und zusätzliche Wegverbindungen, verhindert eine unnötige Starre der Kreisform.
Die Häuser, errichtet im Stil der Neuen Sachlichkeit, verfügen über gleichmäßige Putzfassaden in heller, leuchtend gelber Farbgebung über einem Sichtmauerwerksockel, desweiteren weisen sie Flachdächer und Dachterrassen auf. Loggien, Balkons und Hauseingänge lockern die gleichförmige Kubatur auf und vermitteln Individualität und Abwechslung.
Klassische Moderne
Moderne zeitgenössische Architektur
Neue Sachlichkeit
1929/30
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Wohnungen mit insgesamt 13 Grundrisstypen mit Größen von 45 bis 80 qm
eine der bedeutendsten kommunalen Wohnungsbauprojekte in der Weimarer Republik, vom Leipziger Stadtbaurat Hubert Ritter als Großsiedlung geplant und 1929/30 ausgeführt; Beseitigung von Kriegsschäden Mitte der 1960er Jahre, vollständige Rekonstruktion der Siedlung inklusive Baulückenschließung erfolgte 1992-96