Eines der schönsten um 1900 in Leipzig entstandenen Mustermessehäuser ist der dreiseitig zur Straße abschließende Specks Hof. Orthogonal zueinander verlaufende, tonnenüberwölbte Passagen sowie drei hohe, von zeitgenössischen Künstlern gestaltete Lichthöfe geben dem heute als Bürohaus und Ladenzeile fungierenden Jugendstilgebäude seinen typischen Charakter. Zugänge zu dem Passagensystem befinden sich an allen vier Seiten des Innenstadtblocks. Im Süden erfolgt der Zutritt über das benachbarte Hansahaus und seinen mit Jugendstil-Kacheln ausgekleideten, Licht durchfluteten Innenhof. Neben den Einkaufspassagen eignen sich in Absprache mit den Mietern auch die modernen Büroetagen sowie das weitflächig verglaste Dach von Specks Hof für Dreharbeiten.
im Stadtzentrum Leipzigs, gegenüber der Nikolaikirche
Büro- und Geschäftshaus, Einzelhandel, Gaststätten, tw. Veranstaltungen, Wohnungen
Sanierungsarbeiten 1995 beendet, Hansahaus: Neubau 1997 vollendet
Messepalast 1908/09 nach Plänen Entwürfen des Architekten Emil Franz Hänsel erbaut; viergeschossige Fassaden des Hofbaus mit Gliederung in Kolossalpilaster, Erker und Balustraden als äußere Widerspiegelung des Gebäudeaufbaus; an den Straßenfassaden, über der Ladenzeile im EG, Brüstung mit Kupferplatten und Figuren, sämtliche Plastiken von Wilhelm und Bruno Wollstätter geschaffen; Obergeschosse verkleidet in Trachyttuff, die Dachgeschosse hinter einer Balustrade zurückgesetzt; Passagen geformt durch Tonnengewölbe, drei Lichthöfe umschließend; Wandverkleidungen und Ladengestaltung wurden beibehalten;
Neugestaltung der drei Lichthöfe im Zuge der letzten Rekonstruktion 1993-95 durch drei zeitgenössische Künstler:
Freskenfries von Bruno Griesel, in der Gestaltung an Klimt, Hodler, Schiele und Tübke orientiert, die Metapher des Werdens und Vergehens am sich wiederholenden Ballspiel der Geschlechter aufzeigend;
Darstellung der Geschichte der Leipziger Messe durch Moritz Götze in Anlehnung mittelalterliche Bilderbögen, der Tradition des Art Brut, der Pop Art und des Comics folgend;
Thematisierung des Konsums und der Wegwerfgesellschaft in ironisch-hintergründiger Manier durch Johann Grützke
Jahrhundertwende
Jugendstil
1908-09, Erweiterungen 1911, 1928/29
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Ladengeschäfte weitgehend nach historischer Vorlage rekonstruiert, individuelle Einrichtung, Treppenhäuser und Leuchten original erhalten, Innenausstattung der modernen Büroflächen mit hochwertigen Materialien wie Naturstein, Holz, Edelstahl und Spezialglas, Ausbau erfolgt nach Mieterwünschen
1815 Bezeichnung des Eckgebäudes als Specks Hof durch Maximilian Speck von Sternburg, 1908/09 an der Stelle des Vorgängerbaus Mustermessehaus mit 5000 qm Ausstellungsfläche und Zwangsrundgang nach Plänen von Emil Franz Hänsel errichtet, 1911/12 Gebäudeerweiterung nach Osten, 1928/29 Anbau in der Nikolaistraße 3, nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg vereinfachter Wiederaufbau, 1981/82 Rekonstruktion des Passagensystems und Neugestaltung der Innenhöfe, ab 1993 Umbau des Gebäudes zum Bürohaus und Erhöhung der Dachgeschosse um 4 m, Vergrößerung und Neukonzeption der Lichthöfe, leitender Architekt Wajdek Grabianowski, Fertigstellung und Eröffnung 1995; 1904-06 Errichtung des angrenzenden HansaHauses, 1996 als Neubau wieder entstanden