Das Hauptgestüt Graditz ist eine großzügige barocke Anlage mit mehr als 40 Gebäuden und ca. 200 ha Grünland. Das Zentrum bildet der nordwestlich gelegene, vierseitig geschlossene Gestütshof mit Herrenhaus, gegenüber befindlichem Torhaus und flankierenden Stallungen. Hinter dem Schloss schließt sich ein großer Park mit Pferdekoppeln und diversem Nebengelass an. Weitere Stallungen und Wohngebäude mit Dorfcharakter sind dem Hofensemble vorgelagert. Das Areal mit seinen teils denkmalgeschützten Bereichen und dem insgesamt einheitlichen Charakter im Sinne eines Mikrokosmos erzeugt den Eindruck gewisser Abgeschiedenheit.
siehe auch Location Guide-Eintrag Hauptgestüt Graditz | Schloss und Park
südöstlich von Torgau auf großen ebenen Weideflächen der Elbaue; im Westen durch die B 183 begrenzt
Hauptgestüt des Freistaats Sachsen; Ausbildungs- und Forschungsstätte; Veranstaltungsort; öffentlich zugänglicher Park
Zuständigkeit innerhalb der Sächsischen Gestütsverwaltung: Haltung einer Stutenherde zur Remontierung des Hengstbestandes, Jungpferdeaufzucht, Betreuung von Gastpferden, Verkauf von Zuchtstuten und Reitpferden, Ausbildung im Beruf Pferdewirt und überbetriebliche Ausbildung von Landwirten, Grünlandbewirtschaftung auf 200 ha zur Eigenversorgung, Durchführung der Gestütsschauen und von kulturellen Veranstaltungen, Mitwirkung bei Forschungsaufgaben und Demonstrationen auf dem Gebiet der Pferdezucht
Die gestütseigene Zucht in Graditz umfasst Stuten der Rassen Deutsches Sportpferd und Trakehner, die jedes Jahr zum Großteil mit den Moritzburger Landbeschälern angepaart werden.
seit 1993 umfangreiche Bau- und Rekonstruktionsmaßnahmen
größtenteils denkmalgeschützte Anlage mit diversen Bauten in unregelmäßiger Anordnung, die den Anforderungen entsprechend mehrfach erweitert wurde
Gestütshof:
ursprünglich dreiseitige Anlage; Hauptgebäude (Herrenhaus von Matthäus Daniel Pöppelmann 1725/26 erbaut), Seitenflügel mit Langem Stall und Stutenstall/Besamung, Torhaus (nach Plänen von Christian Traugott Weinlig um 1800 ergänzt) mit Neuem Rennstall und Kutschstall
Park:
mit drei sternförmigen Schneisen, Hauptallee weist von der Mittelachse des Schlosses nach Torgau; zweigeschossiger Teepavillon
Pferdekoppeln und Weideland:
dort auch offene Tribüne, diverse Paddocks (meist Backsteinbauten 1879-1892), Aufzuchtsstall, Marienberger Halle, Berg- und Feldscheune
dörfliches Gebäudeensemble (ebenfalls meist Backsteinbauten 1879-1892):
Wohngebäude, Alter Rennstall, Reithalle, Sattlerei, Hengststall, Deckhalle
Beschreibung siehe auch Liste der Kulturdenkmale in Sachsen
Barock
Klassizismus
1686 Gründung des Hofgestütes Graditz durch Kurfürst Johann Georg III;
1721/22 Beschluss zur Neuanlage und Baupläne für Schloss und Stallungen;
Stallanlagen aus preußischer Zeit und aus dem 20. Jahrhundert
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert
für die tier- und umweltgerechte Pferdehaltung zweckentsprechend
traditionsreiche Stätte der deutschen Pferdezucht:
seit dem 17. Jahrhundert kurfürstlich sächsisches Gestüt; Neugründung durch August den Starken zur Abdeckung des enormen Pferdebedarfs des Hofmarstalls; nach dem Ende des Napoleonischen Krieges königlich preußisches Hauptgestüt mit angesehener Vollblut- und Halbblutzucht; 1992 Übernahme durch den Freistaat Sachsen; 2004 Gründung der Sächsischen Gestütsverwaltung als kaufmännisch ausgerichteter Staatsbetrieb
prachtvolle, baugeschichtlich und gartenkünstlerisch bedeutsame Anlage mit feudalabsolutistischem Anspruch