In einer der malerischsten Landschaften Deutschlands liegt die Stadt Pirna. Bis heute sind die Spuren der Geschichte an vielen Ecken deutlich zu erkennen. Seit Jahrhunderten hat vor allem Sandstein seinen festen und unverrückbaren Platz in Pirna und ist auch im heutigen Stadtbild noch allgegenwärtig – sei es bei den zahllosen kleinen und großen architektonischen Bauwerken, bei Skulpturen oder in der gesamten Wirtschaftsgeschichte der Stadt. Von Pirna aus wurden die Sandsteinblöcke in alle Welt verschifft. Baudenkmale von Weltrang wie die Dresdner Frauenkirche oder zahlreiche andere europäische Fürstenhäuser wurden aus sächsischem Sandstein gebaut oder erhielten ihre Unverwechselbarkeit.
Der flächenmäßig kleine Stadtkern von Pirna schließt direkt an das südliche Elbufer an. Das Stadtensemble überrascht mit einer bemerkenswert gut erhaltenen und restaurierten Bebauung. Bürgerhäuser aus der Spätgotik reihen sich an Gebäude mit Renaissancefassaden oder barocken Portalen. Zu den bedeutendsten Bauten gehören das Rathaus und die Stadtkirche St. Marien. Über der Stadt ragt die Kuppe des Sonnensteins, eines Ausläufers der Sächsischen Schweiz, bekrönt von der gleichnamigen, heute rekonstruierten Schlossanlage mit wechselvoller Geschichte. Berühmt sind die historischen Stadtansichten Pirnas, gemalt von Bernardo Bellotto, genannt Canaletto.
südöstlich von Dresden, am nordwestlichen Rand der Sächsischen Schweiz gelegen, Altstadt im Pirnaer Zentrum wird begrenzt durch Grohmannstraße, Dr.-Wilhelm-Külz-Straße, Tischerplatz, Schloss Sonnenstein und das südliche Elbufer
Wohn- und Geschäftshäuser, Restaurants, Hotels, öffentliche Nutzung (Stadtbibliothek, Museum, Gedenkstätte, etc.)
fast vollständig saniert; unsaniert sind lediglich wenige Einzelobjekte
rechteckiger Grundriss der Altstadt parallel zum Elblauf, die rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen zeigen weitgehend geschlossene, historisch erhaltene Bebauung; bedeutendste Bauwerke der Altstadt:
Stadtkirche St. Marien - dreischiffige, spätgotische Hallenkirche, erbaut 1502-46 mit schönen, feinmaschigen Gewölbedekorationen, und wuchtigem Turm mit barocker Haube
St. Heinrich - ehemalige Dominikanerkirche, vermutlich um 1300 gegründet und im 14. Jh. zur zweischiffigen gotischen Hallenkirche ausgebaut, Langhaus, Turm und Ansatz des Chores erhalten, heute Stadtmuseum
Rathaus - freistehender Bau in der Mitte des Marktes von 1555-58 vereint verschiedene Stile, so gotische Portale des Vorgängerbaus, einen Volutengiebel im Renaissancestil an der Westseite und einen barocken Dachreiter
Wohnhausbau - wertvolle Bürgerhäuser mit kunstvollen Fassaden, Portalen und reichem Schmuck vor allem aus der Spätgotik, der Renaissance und dem Barock befinden sich am Markt (u.a. Nr. 3, 7, 12) in der Dohnaischen Straße (hier zusätzlich viele Neorenaissance-Fassaden, bspw. Nr. 27-31) und in der Langen Straße (hier viele Barockfassaden, so Nr. 17, 25, 43)
Schloss Sonnenstein - die Anlage ist geprägt von den An- und Umbauten des 19 .- 20. Jh. und zu Beginn des 21. Jh.: 1811 Umbau zur Heilanstalt, spätklassizistischer Wirtschaftsanbau und Umgestaltung wichtiger Bereiche im Neorenaissancestil, 1855 und 1914 Erweiterung der Anstalt durch zahlreiche Neubauten, in der NS-Zeit Tötungsanstalt (Euthanasiemorde); während der Zeit der DDR verschiedene Funktionen; nach 1990 Leerstand; Eröffnung der Gedenkstätte Sonnenstein 1995; von 2009 und bis 2011 Ausbau zum Landratssitz der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge; zunehmend touristische Öffnung des denkmalgerecht sanierten Schlossareals u. a. im älteren Teil der Anlage, den Bastionen und Wehranlagen des 18. Jh. sowie die Terrassengärten des 19. Jh.; seit 2013 findet jährlich eine Ausstellung skulpturaler Kunstwerke in den Bastionen der ehemaligen Festung Sonnenstein statt
Gotik
Renaissance
Barock
Historismus
Neorenaissance
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
erste urkundliche Erwähnung der Siedlung an der Burg Sonnenstein 1233; von 1293 bis 1405 zum Königreich Böhmen gehörend, danach wieder im Besitz der Mark Meißen; 1639 Belagerung und Plünderung der Stadt im 30jährigen Krieg durch die Schweden; durch Sandsteinvorkommen und Handel gelangt die Stadt zu großem Wohlstand, der Maler Bernardo Bellotto (gen. Canaletto) dokumentiert die prächtigen Bürgerhäuser in seinen Bildern; 1837 Einführung der Dampfschifffahrt auf der Elbe, 1848 Anlage der Bahnlinie nach Dresden, mit dem Bau der steinernen Elbbrücke 1873 beginnende Industrialisierung; zahlreiche Vorstädte seit den 1920er Jahren eingemeindet; auf Schloss Sonnenstein, seit 1811 Heilanstalt für Geisteskranke, fielen unter den Nationalsozialisten 14.000 Patienten dem Euthanasie-Programm zum Opfer; 1945 Zerstörung der Elbebrücke, des Bahnhofs und des Industriegebietes, Altstadt bleibt größtenteils unversehrt; Pirna ist Große Kreisstadt, Verwaltungssitz des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Verwaltungsgemeinschaft Pirna im Freistaat Sachsen