Die mächtige gotische und zum Großteil sanierte Kirche befindet sich im nördlichen Stadtzentrum von Gardelegen. Sie besteht aus dem überdachten Kirchenschiff im Osten sowie dem offenen Bereich vor dem mächtigen Westturm. Im überdachten Kircheninnenraum sind an historischen Ausstattungstücken die spätgotische Malerei sowie der Altarstein erhalten. Der offene Bereich mit gotischen Außenmauern und Arkaden verleiht dem Motiv eine wildromantisch fantastische Ausstrahlung, hier ist am Westturm eine Empore angebaut. Die Bereiche sind durch eine große Glaswand verbunden, mit Sichtachsen in beide Richtungen. Die Nikolaikirche ist heute auf Initiative des Kultur- und Denkmalpflegevereins wieder erschlossen und wird kulturell genutzt.
Gardelegen liegt nordwestlich von Magdeburg und ca. 30 km westlich vom Produktionszentrum Stendal
kulturelle Nutzung durch den Verein für Kultur- und Denkmalpflege Gardelegen und Umgebung e.V.
in großen Teilen saniert
Das heutige Ercheinungsbild der Kirche wird durch den romanischen Ursprunsgbau einer Saalkirche mit querrechteckigem Westturm, Schiff, Chor und Apsis aus Backstein vom Ende des 12. Jahrhunderts sowie dem gotischen Chor, Mittelschiff und neuem Turm, welche zwischen 1300 und 1500 entstanden, geprägt. Als Ersatz für die zerstörte Wölbung der Decke wurde eine Holzdecke mit Bürgerwappen aus dem 16. Jahrhundert eingebaut. Nach der Zerstörung wurden der romansiche Triumphbogen sowie das romanische Glockengeschoß mit den Doppelarkaden als Teil der einzelnen Bauphasen freigelegt.
Romanik
Gotik
12. Jh., 13.Jh., 15.Jh, 21.Jh.
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Im überdachten Kircheninnenraum befinden sich spätgotische Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert, ein Altarstein sowie flexible Bestuhlung. Der Boden wurde mit Fliesen befestigt. Die erhaltenen Ausstattungsgegenstände der Kirche sind in der Gardelegener Marienkirche untergebracht. Im nordöstlichen Teil befindet sich die Gruft der Familie von Alvensleben. Die Nebenräume werden als Aufenthalts- und Lagerräume genutzt.
Als Bauherr der Kirche ist Heinrich von Gardelegen aus dem Geschlecht der askanischen Markgrafen (1186-1192) bezeugt. Die erste an diesem Standort errichtete Kirche war vermutlich eine hölzerne Missionskirche, nachfolgend entstand hier Ende des 12. Jahrhunderts eine romanische Saalkirche, die bereits aus Backstein erbaut wurde. Sie war dem Schutzpatron der Kaufleute und Schiffer geweiht, was auf den Ursprung der Stadt als alte Kaufmannssiedlung hinweist, die sich im Schutz der Burg am Mildeübergang entwickelte und um 1196 die erste urkundliche Erwähnung fand. Bis zur Reformation war die St.Nicolaikirche die Hauptkirche der Stadt. Nachdem sie 1945 teilweise ausgebombt wurde, waren die Kreuzgewölbe und Dächer der Kirche zerstört. Bis 1990 wurde wenig für den Erhalt des heute denkmalgeschützten Gebäudes getan, Sturmschäden verschlimmerten den Zustand noch erheblich. Seit 1991 konnte aufgrund verschiedenster Spenden und Förderungen die Kirche wieder zugänglich gemacht werden und steht heute als Rahmen für kulturelle Veranstaltungen der Öffentlichkeit zur Verfügung. → weitere Informationen