Noch im 16. Jahrhundert dienten die Festungsanlagen am südlichen Elbufer zum militärischen Schutz Dresdens. Eine vollständige Wandlung erfuhr die als Stadtbefestigung angelegte Terrasse im 18. Jahrhundert, als sie um 1739 in den Besitz ihres Namensgebers Reichsgraf Heinrich von Brühl überging und durch ihn eine barocke Überbauung sowie einen kunstvollen Garten erhielt. Von dem ursprünglich von Johann Christoph Knöffel gestalteten Ensemble blieb keines der Gebäude erhalten. Die historistischen Nachfolgerbauten des 19. Jahrhunderts betonen in ihrer Monumentalität die prominente Lage der Brühlschen Terrasse am Elbufer der Altstadt und geben der Dresdner Silhouette zusätzlich Kontur. Heute stellt die Flaniermeile einen touristischen Anziehungspunkt dar, neben Park und Baumbepflanzung, Bänken, Cafés und einem herrlichem Elbblick gelangt man von hier aus zu den Kunstsammlungen im Albertinum und zu den Kasematten. Unweit befinden sich der Neumarkt mit Frauenkirche, der Stallhof des Residenzschlosses, die Semperoper am Theaterplatz sowie die Augustusbrücke.
zentral am Elbufer in der Dresdner Altstadt gelegen
öffentliche Terrasse mit gastronomischer und touristischer Nutzung
sehr gut, restauriert
wichtige Gebäude an der Brühlschen Terrasse:
Freitreppen
die 1814 von Gottlob Friedrich Thormeyer erbaute, 14 m breite Treppe zum Schlossplatz mit der von Johannes Schilling stammenden Figurengruppe "Vier Jahreszeiten" ist die größte Treppe an der Terrasse, weitere doppelläufige Treppenanlagen zur Münzgasse von 1848 sowie aus den 1890er Jahren zwischen Akademie und Albertinum;
Ständehaus
Anfang des 20. Jhs. von Paul Wallot konzipiert und von Wilhelm Kreis ausgeführt, mehrgeschossiger historistischer Repräsentativbau im Stil der Neorenaissance und des Neobarock mit markantem Turm an der Brühlschen Terrasse;
Sekundogarnitur
als Ausstellungsgebäude für die königliche Graphiksammlung 1896-97 von Gustav Fröhlich errichtet, der zweigeschossige Bau erhielt den Grundriss des Vorgängerbaus von 1748, durch neobarocke Gliederung und Fassadendetails an den sächsischen Barock angelehnt;
Kunstakademie und Ausstellungsgebäude
monumentaler Bau im Stil der Neorenaissance, 1887-94 nach Plänen von Konstantin Lipsius gebaut, bildkünstlerische Ausschmückung des Gebäudes durch zahlreiche namhafte Dresdner Bildhauer als Teil des Gesamtkunstwerks; Ausstellungsgebäude mit stadtbildprägender Glaskuppel mit der vergoldeten Fama von Robert Henze
Historismus
Neorenaissance
Neobarock
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
1519-29 Festungsanlage mit vier Bastionen und Ziegeltor entstanden, Vollendung bis 1555, Entwurf und Ausführung durch Caspar Voigt von Wierandt;
1559-63 Bau des ersten Zeughauses;
1591-92 Bau der Kasematten;
18. Jh. Wallanlagen werden für Verteidigung der Stadt überflüssig, Reichsgraf Heinrich von Brühl (Premierminister unter König August III.) erhält sie als Geschenk, lässt 1739-48 durch Johann Christoph Knöffel mehrere Gebäude (Brühlsches Palais, Brühlsche Bibliothek, Belvedere) sowie privaten Lustgarten auf dem ehemaligen Festungswall errichten, Gebäude nicht erhalten, vom Garten heute nur noch Delphinbrunnen und Brunnenzieherbecken sichtbar;
1814 Freigabe des Geländes für die Öffentlichkeit, Bau der Freitreppe vom Schlossplatz durch Gottlob Friedrich Thormeyer;
1872 Abbruch des Brühlschen Gartenpavillons, Ende des 19. Jhs. Umgestaltung der Brühlschen Terrasse, Umbau des Zeughauses zum Albertinum, Abriss der Knöffelschen Bauten und Errichtung des Kunstakademie- und Kunstausstellungsgebäudes;
1945 Zerstörungen durch Bombenangriffe;
danach teilweise Wiederaufbau der stark beschädigten Gebäude;
seit 1993 im Bestand des Schlossbetriebes Staatliche Schlösser und Gärten Dresden