Ein bemerkenswerter Teil Magdeburger Industriegeschichte ist der ehemalige Handelshafen Magdeburgs. Auf dem Gelände von 1893 stehen entlang des heute fast ungenutzten Hafenbeckens Silos und Speicher, deren äußeres Erscheinungsbild von rotem Backstein und der typischen, vertikal ausgerichteten Fassade geprägt ist. Das weitläufige Areal ist zudem Standort zahlreicher Baudenkmale wie z.B. des Getreidespeichers GHI, der Hubbrücke über dem Einfahrtskanal sowie von Gleisanlagen und Wirtschaftsbauten aus DDR-Zeiten. Bereits vor 100 Jahren war der Handelshafen ein wichtiger Lager- und Umschlagplatz für die Erntegüter der Magdeburger Börde. Heute befindet sich das Gelände in Umgestaltung, hier entsteht der Wissenschaftshafen Magdeburg. Bisher wurden zwei alte Getreidespreicher zur Denkfabrik umgebaut, das „Virtual Development and Training Centre“ VDTC des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF und das Elbe-Office neu errichtet sowie ein Museumsbereich für historische Schiffe an der alten Hubbrücke eingerichtet.
im Produktionszentrum Magdeburg, an der Elbe südlich des Industriehafens gelegen
keine Bedeutung für die Schifffahrt mehr, einige Firmen befinden sich auf dem Areal, zum Teil denkmalgeschützte Bauten, es liegt eine Entwicklungsplanung für ein Innovationszentrum mit touristischen Bereichen sowie Wohn- und Büronutzung für das gesamte Gelände vor
gepflegter Zustand
Backstein, frühe Bauten aus der Jahrhundertwende, Speichergebäude zum Teil aus den 1920er und 1930er Jahren, denkmalgeschützt
1886 - 1893
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Urkundlich festgehalten ist, dass es seit dem 8. Jahrhundert auf der Elbe Schifffahrt gab. 1812 wurde erstmalig ein Elbpegel in Magdeburg installiert. Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde das Elbe-Westufer der Stadt durch eine 2,5 km lange Kaimauer befestigt. 1893 wurde dann nach siebenjähriger Bauzeit der alte Handelshafen eingeweiht. Für die jahrhundertealte Hafengeschichte der Stadt Magdeburg begann damit eine neue Ära, denn mit der Dampfschifffahrt stiegen die Transportkapazitäten, sodaß die alten Umschlags- und Lagerplätze an der Elbe nicht mehr ausreichten. So war der Handelshafen bereits vor hundert Jahren ein wichtiger Lager- und Umschlagplatz für die Erntegüter der Magdeburger Börde, er ist der älteste Hafenbereich des Magdeburger Hafens. Mit der Nutzung des später gebauten, nördlich gelegenen großen Industriehafens ging die Bedeutung des Handelshafens verloren. → weitere Informationen