Die ehemalige Schultheissbrauerei wurde von 1896-1899 als beeindruckend großer Industriebau westlich der Dessauer Bahnanlagen errichtet. Bis heute sind fast alle Bereiche des monumenalen Backsteinbaukomplexes erhalten, Architektur und Einrichtung der Brauerei sind in den nicht vermieteten Bereichen im Wesentlichen im Originalzustand bzw. im der Zustand nach Sanierung in den 1960er und 1970er Jahren verblieben. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auf dem gleichen Gelände der neue Teil des Brauereigeländes, hier ist die bewachte Einlagerung von Kulissen, Props, Fahrzeugen etc. möglich. Authentischer Charme ehemaliger Industrie bietet die Möglichkeit für Filmdreharbeiten zur Umsetzung historischer wie zeitgenössicher Stoffe gleichermaßen.
Das Produktionszentrum Dessau-Roßlau liegt in der Region Anhalt-Wittenberg, die Brauerei befindet sich in innerstädtische Lage in einem ehemaligen Industriegebiet westlich der Bahnanlagen.
Kultur, Gastronomie, Existenzgründerbüros, Archiv des Bauhauses, Kletterzentrum, Leerstand
unsaniert, teilsaniert, gepflegt
Historismus
Neogotik
1899
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Innenarchitektur: im Wesentlichen ist der Originalzustand bzw. der Zustand nach Sanierung in den 1960er und 1970er Jahren erhalten. Bauhausarchiv, Indoorspielplatz, Veranstaltungshallen und weitere vermietete Räume wurden zweckentsprechend saniert.
Ausstattung: erhalten sind Treppen, Fenster, Türen, Bodenbeläge, Kacheln, Säulen, Handläufe sowie zu einem geringen Teil auch technische Ausstattung
Die Brauerei entstand ab ca. 1850 in verschiedenen Bauphasen, die jüngsten Gebäude sind 90 Jahre alt. Im Jahr 1860 gab es bereits vier Lagerbierbrauereien in Dessau. Gottfried Gehre kaufte 1864 in der Kienheide für 2100 Taler 3 Morgen Land und errichtete hier ein Jahr später eine Dampfbierbrauerei. Nach verschiedenen Eigentümerwechseln erfolgte 1896 die Fusion mit der Schultheiß Brauerei als Abteilung III. Der bis auf das Verwaltungsgebäude bis heute erhaltene, große Brauereikomplex entstand in wesentlichen Teilen von 1896-1899 nach Entwürfen von Karl Teichen (Regierungsbaumeister). 1927-1928 wurden zusätzlich die Gleisanlagen, 1 Kohlebunker, Wasserbehälter und ein Wasserturm errichtet. 1949 entstand der VEB Brauerei Dessau, Ende der 1960er Jahre wurde die Mälzerei modernisiert und erweitert, ab 1967 wurde das Spezialbier Dessator Spezial hergestellt und 1971 erfolgte die Umwandlung in das Getränkekombinat Dessau. 1994 wurde die Brauerei geschlossen und 5 Jahre später, 1999, durch den Brauhaus Verein Dessau übernommen. Seither werden schrittweise Sanierungs- und Umbaumaßnahmen durchgeführt.