Die handbetriebene Gierseilfähre in Höfgen ist als die Muldenüberquerung für den Transport von bis zu 18 Personen ausgerichtet. Der einfache Kahn ist an einem Eisenseil befestigt und fährt auf einer vorgeschriebenen Bahn. Der im Boot stehende Fährmann bewegt den Kahn mit einer Stake bzw. Stange durch Abstoßen vom Boden fort. Um den Fährmann zu rufen, kann sich der Gast einer Klingel- bzw. Gongvorrichtung bedienen. Am rechten Muldeufer, nahe des Dorfes Höfgen, liegt das zweistöckige, bewohnte Fährhaus, das in seiner ländlichen Architektur in den 1920er Jahren entstand. In der unmittelbaren Umgebung der Gierseilfähre sind eine historische Schiffmühle sowie eine Wassermühle als technische Denkmäler erhalten.
3 km von Grimma entfernt, am Muldenufer des nahe gelegenen Ortsteils Höfgen
Personenfährbetrieb, Ausflugsziel
sehr gut, Haus nach Hochwassern vollständig saniert
Zweistöckiger Putzbau mit holzverkleidetem OG und einfachen Sprossenfenstern im ländlichen Stil. Das schiefergedeckte Satteldach mit Gauben.
Volksbauweise
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Im EG sind Gewerbe- und Lagerräume untergebracht. Das OG wurde als Ein-Raum-Wohnung mit Loft- und Ateliercharakter ausgebaut.
Lastenfähre über die Mulde 1513 erstmals urkundlich erwähnt, von hier aus erfolgte der Gütertransport zum Kloster Nimbschen bei Grimma. Existenz eines einstöckigen Fährhauses um 1638 erstmals belegt. In den 1920er Jahren beschließt der Ortschaftsrat Höfgen, im Fährhaus ganzjährig einen Fährmann unterzubringen. 1924 Ausbau des Hauses und Erhöhung um ein Geschoss. Heute im Besitz der Stadt Grimma, Verpachtung an die Muldenschifffahrt Grimma GbR. Große Schäden durch Muldehochwasser im August 2002 und 2013 danach vollständige Sanierung und veränderter Innenausbau. Die Gierseilfähre in Grimma ist eine der letzten mit Handbetrieb.