Die Königspfalz Tilleda war eine mittelalterliche Königspfalz und ist heute die einzige vollständig ausgegrabene Pfalz in Deutschland. Die Zeugnisse einer frühmittelalterlichen Besiedlung reichen bis um 700 zurück, Anfang des 9. Jahrhunderts wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Vor dem Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Pfalz vollständig aufgegeben. Nach jahrhundertelanger landwirtschaftlicher Nutzung des Pfingstberges wurden zwischen 1935 und 1939 erste archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Von 1958 bis 1979 konnte die Anlage bis auf wenige Kontrollflächen vollständig ausgegraben werden. Heute wird das weitläufige Gelände am Rande des Ortes Tilleda museal mit Schwerpunkt Mittelalter genutzt.
Tilleda liegt im Südharz in unmittelbarere Nähe zur Landesgrenze nach Thüringen, die Pfalz befindet sich auf der kleinen Erhebung des „Pfingstbergs“ südwestlich des Ortes
Museum, Lernort, Veranstaltungen, Forschung
gepflegt
Rekonstruktionen von Teilbereichen der Repräsentationsgebäude, Wehranlagen, Wohnhäuser, Werkstätten und technische Einrichtungen des Früh- und Hochmittelalters.
Vorburg:
Umfassungsmauer mit 30 m langem Zangentor und begehbarem Turm; Ausstellungshaus "Kaiser und Könige – Die Herren der Pfalz"; Ausstellungshaus "Wirtschaftliche Grundlagen der Pfalz"; Bereich "Bautechnik" mit mittelalterlichem Mörtelmischer; Schmiede; Bereich "Wehrtechnik" mit Belagerungsturm und Rammbock; Grubenhaus als Drechslerwerkstatt, daneben ein mittelalterlicher Garten; Backofen; Wohnhaus des 11. Jahrhunderts; Ausgrabungsplatz für Kinder; Ausstellungshaus "Alltagsleben"; Ausstellungshaus "Kaiseraufenthalt" ; Ausstellungshaus "Baugeschichte"
Hauptburg:
"Vorderwall" (besteigbar); Grubenhaus; Pfostenhalle; Ringmauer; Zwei "Feste Häuser"/"Steinwerke"; Heißluftheizung; Gräber; Pfalzkirche; "Hauptwall" mit Kammertor, sowie begehbarem hölzernem Turm und Wehrgang; "Mittelwall" mit "Spanischen Reitern", Hausgrundrisse über dem "Vorderwall"
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Gotik
Romanik
Antike und frühchristliche Architektur
8. Jahrhundert - 10. Jahrhundert,
11. Jahrhundert - 12. Jahrhundert,
13. Jahrhundert,
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
ab etwa 700 - Kleine Siedlung auf dem Pfingstberg
Anfang 9. Jh. - Erste Erwähnung des Ortsnamens "Dullide"
972 - Kaiser Otto II. übergibt seiner Gemahlin Theophanu unter anderem die Pfalz "Dullede" als "Wittum"
974 bis 1042 - In "Tullide" ausgestellte Urkunden zeugen von Aufenthalten der Herrscher aus ottonischem und salischem Geschlecht: Otto II., Otto III. Konrad II. (3 x) und Heinrich III. (2 x). Es war die Hauptblütezeit der Pfalz.
Um 1118 - Teilweise Zerstörung der Pfalz in Zusammenhang mit der Eroberung der Burg Kyffhausen im Sachsen-Aufstand
1174 - Friedrich I. Barbarossa urkundet auf "Tullede"
1194 - Heinrich VI. versöhnt sich auf einem Hoftag in "Tullede" mit Herzog Heinrich dem Löwen, letzter belegbarer Herrscheraufenthalt
13. Jh. - Die Pfalz verliert ihre Funktion, verfällt und ihre obertägigen Reste verschwinden im Laufe der Zeit fast vollständig
2. Hälfte 19. Jh. - "Wiederentdeckung" der Pfalz durch den Nordhäuser Heimatforscher Karl Meyer anhand der verschliffenen Wall- und Grabenreste
1935-39/58-79 - Ausgrabung des gesamten Pfalzgeländes
ab 1983 - Anfänge eines Ausbaus der Ausgrabungsstätte zum Freilichtmuseum
seit 2001 - gestaltet die Gemeinde Tilleda nach einem modernen Konzept das Gelände zu einem spannenden Erlebnismuseum
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