Die Wohnsiedlung Am schmalen Rain am südwestlichen Stadtrand von Gotha, eine ehemalige Eisenbahnersiedlung, entstand in den Jahren 1927-28. Reminiszenzen an Tessenows Gartenstadthäuser in Dresden-Hellerau und die Vereinigung verschiedener Prinzipien des Wohnungsbaus sind im Entwurf der Architekten Richard Neuland, Bruno Tamme und Pfitzmann ablesbar. Die vorrangig zweigeschossigen Reihenhäuser fallen durch die Architekturfarbigkeit der Fassadengestaltung und expressionistische Stilelemente auf. Die weitgehend geschlossene, U-förmige Bebauung grenzt sich mit ihrem Halbkreisschwung nach Norden gegen die Stadt und die Eisenbahnlinie ab. Im Osten des Wohngebiets schließen sich weitere Wohnhäuser an, im Süden und im Westen Kleingartenanlagen, direkt dahinter Felder. Eine Bushaltestelle befindet sich inmitten der Siedlung, weiterhin existiert eine Feifläche, die als Kinderspielplatz genutzt wird.
am südwestlichen Stadtrand von Gotha direkt an der Eisenbahnlinie gelegen;
die Wohnsiedlung umfasst die Straßenzüge Am schmalen Rain, Beethovenstraße, Friedensplatz, Friedrich-Ebert-Straße und Geschwister-Scholl-Platz
Wohnsiedlung: Reihenhäuser, Wohnungen und ein Geschäftshaus, das momentan (2015) saniert wird
fortschreitende Restaurierung
1927-28 von den Architekten Richard Neuland, Bruno Tamme und Pfitzmann erbaut, verschiedene Prinzipien des Wohnungsbaus vereint, nach Gartenstadtideen, Reminiszenzen an Tessenows Gartenstadthäuser in Dresden-Hellerau, expressionistische Stilelemente und auffällige Architekturfarbigkeit in der Fassadengestaltung, Farbgebung der Fassaden in den vier Grundfarben Rot, Grün, Blau und Gelb teilweise wiederhergestellt;
verschiedene Grundrisse und formale Vielfalt der überwiegend zweigeschossigen Reihenhäuser, Abschluss der Siedlung durch dreigeschossige Mehrfamilienhäuser, Abgrenzung der weitgehend geschlossenen, U-förmigen Bebauung mit ihrem Halbkreisschwung nach Norden gegen die Stadt und die Eisenbahnlinie, rechteckiger Platz mit Geschäftshaus zur Beherbung aller gesellschaftlichen Einrichtungen;
Klassische Moderne
Expressionismus
1927-28
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
1926 Ausruf eines Notprogramms von der Bauherrin der Wohnsiedlung, der "Baugenossenschaft für Beamte und Arbeiter der Eisenbahnverwaltung", daraufhin Kauf eines Grundstücks (7,2 ha) in der Nähe des Arbeitsortes vieler Genossenschaftler, dem Reichsbahnausbesserungswerk;
die Siedlung spiegelt die kulturellen Widersprüche in der Zeit zwischen den Weltkriegen und die Ablehnung gegenüber des "Neuen Bauens" in der Provinz wider