Beidseitig direkt am Elsterbecken gelegen, gehört der Park zu den historischen Parkanlagen Leipzigs. Er beherbergt wertvolle Gehölze und ist im Sommer ein beliebter Aufenthaltsort der Leipziger. Architektonisch interessant ist das Palmengartenwehr im südöstlichen Teil des Areals, welches heute ein technisches Denkmal ist. Durch Geländeabtrag und Terrassierung wurde eine optische und räumliche Verbindung zum Wasserspiegel des Elsterbeckens geschaffen (Treppenanlagen, Trockenmauern, Pergola, Brunnengarten mit Staudenrabatten).
beidseitig des Elsterbeckens, begrenzt durch Zeppelinbrücke und Palmengartenwehr
öffentliche Grünanlage der Stadt
gut, Becken unsaniert, Graffiti an Mauern
Der Leipziger Landschaftsgärtner Otto Moßdorf setzte den Siegerentwurf "Prosit" des Frankfurter Gartentechnikers Eduard May um. Das zentrale Gebäude war das Gesellschaftshaus (Konzert-, Fest- und Speisesäle) mit Garten und Palmenhaus nach Entwürfen der Architekten Schmidt und Johlige. 1938/39 wurden die Gebäude abgerissen, um Platz für die für 1940 geplante Gutenberg-Reichsausstellung zu schaffen. Der 2. Weltkrieg verhinderte die geplante Ausstellung.
Das Palmengartenwehr wurde von 1913 bis 1917 als kombiniertes Walzen-/ Schützen-Wehr erbaut und reguliert den Wasserspiegel von 106,9 m üNN (südlich) auf 104,4 m üNN (nördlich). Bauleiter der 50 m langen und 5 m breiten Wehrbrücke war der Leipziger Architekt G. Wünschmann (1868-1937), der auch die äußere Gestaltung des heutigen technischen Denkmals entwarf. Das Wehr ist mit Granitsteinen verblendet. Die drei aufgesetzten Gebäude verfügen über mit roten Ziegeln gedeckte Walmdächer. Das Wehr ist streng symmetrisch konstruiert: in der Mitte befindet sich das Haus mit den Steuerungsanlagen und Windwerken der beiden sich links und rechts anschließenden Walzen, die in je 17 m breiten Bögen liegen. Daran schließen sich auf beiden Seiten schmalere Schützenöffnungen an, über denen die zugehörigen kleineren Schützhäuser stehen.
Jahrhundertwende
1893
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
1893 fand auf dem Parkareal eine Gartenbau-Ausstellung statt. In der Nachnutzung des Areals entstand das "Palmengarten-Projekt" zur Gestaltung der 22.500 qm großen Fläche. Initiator war der Leipziger Oberbürgermeister Otto Georgi. 1899 wurde der Palmengarten eröffnet und als "vornehmste Erholungsstätte" Leipzigs der oberen Gesellschaftsschicht vorbehalten. Es fanden regelmäßig Konzerte und 1930 die Radballweltmeisterschaften sowie die Europameisterschaften im Einerkunstradfahren statt. Bis heute beherbergt der Palmengarten eine Vielzahl dendrologisch wertvoller und besonderer Gehölze aus der 1960 aufgelösten Liebertwolkwitzer Baumschule des Botanischen Gartens.