Auf Befehl von Napoleon Bonaparte wurde Torgau von 1811-1815 zur sächsischen Landeshauptfestung ausgebaut und in der Folgezeit bis 1882 unter preußischer Hoheit ständig erweitert. Die in französischer Manier errichtete Verteidigungsanlage mit acht Bastionen und drei Ravelins umgab Schloss und Stadt. Der Brückenkopf mit beeindruckendem Kasernenbau gehörte neben Lünetten, zwei Forts und dem Neuewerk zu den Außenwerken der Festung und diente der Sicherung des Elbüberganges.
östlich der Elbe
Leerstand (Teilnutzung eines hier nicht dokumentierten Bereichs als Veranstaltungsort)
intakte Gebäudesubstanz; Brückenkopf und Lünetten stehen als Sachgesamtheit unter Denkmalschutz; fortlaufende Sanierung; zugewachsenes Außengelände
Außenwerk:
Bauplanung vermutlich in Anlehnung an Festungsanlagen von Sébastien Le Prestre de Vauban
Kaserne:
nach innen gewölbter Backsteinbau mit Feldsteinfundament; teilweise vollständig aus Zyklopenmauerwerk; bis auf fehlende Aufbauten fast unverändert erhalten;
Innenhof:
ursprüngliche militärische Gestaltung durch Verwilderung nicht mehr gegeben;
Denkmal der Begegnung an der Elbe:
1945 nach Plänen des sowjetischen Architekten Avraham Miletzki von ortsansässigen Bauleuten und Steinmetzen ausgeführtes Ehrenmal zur Erinnerung an das Zusammentreffen einer Vorausabteilung der zur I. Ukrainischen Front unter Marschall Konew gehörenden 58. sowjetischen Schützendivision unter Leutnant Alexander Silwaschko und einer von Unterleutnant William D. Robertson geführten Patrouille der 69. Infanterie-Division der I. US-Armee am Elbe-Day (25.04.1945); frei stehendes Monument aus Sandstein mit Sockel, Stele und Aufsatz; Trophäenschmuck in Form eines von Lorbeerkränzen umwundenen Gewehrbündels mit Bannern beider Armeen;
Elbbrücken:
509 m lange Straßenbrücke, die die Elbe bei Stromkilometer 154,5 überspannt, mit zwei Fahrstreifen sowie beidseitig angeordneten Geh- und Radwegen; Spannbetonbauwerk von 1993 anstelle der alten Eisenbogenbrücke; deren Brückenkopf bzw. Widerlager mit Bogen, Pfeiler und Wasserstandsanzeige erhalten; dort GNSS-Referenzpunkt;
350 m lange Eisenbahnbrücke mit neuem Brückenzug (stählerne Stabbogenkonstruktion) von 1997 und gleichzeitig versetzten Torbauwerken aus Naturstein;
Allee an der Elbseite:
nördlich der Brücke, am Ufer Fahnenmonument
Klassizismus
im Dreißigjährigen Krieg als strategisch bedeutende Brückenschanze errichtet und kurz darauf zerstört; Anfang des 19. Jahrhunderts als Festung ausgebaut
Außenwerk 1811-1813; Kasernenbau von 1856
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert
zerstörtes Inventar für Schulungsräume
Errichtung als Defensivkaserne; Entfestung 1889; am 27. August 1939 Räumung des zivil genutzten Brückenkopfgeländes, danach Umbau zur Haftstätte und Erweiterung durch zwei Häftlingsbaracken; ab Herbst 1939 Status eines eigenständigen Wehrmachtgefängnisses; Inhaftierung von ca. 1.000 Gefangenen (überwiegend deutsche Soldaten, die von Militärgerichten wegen Kriegsdienst- und Befehlsverweigerung, Desertion oder krimineller Delikte verurteilt worden waren) unter unmenschlichen Bedingungen; Evakuierung der Häftlinge kurz vor dem historischen Zusammentreffen der US-amerikanischen und sowjetischen Truppen in Torgau am 25.04.1945; nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Nutzung für zivile Zwecke, u. a. als Jugendherberge; nach der Wende Weiterbildungseinrichtung
militärhistorisch bedeutsame Anlage: weitgehend erhaltenes Außenwerk einer Befestigung aus der Zeit der Napoleonischen Kriege, Kasernengebäude architektonisch bemerkenswertes Zeugnis aus der preußischen Garnisonszeit