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Brückenkopf der Festung Torgau

  • Brückenkopf der Festung Torgau

  • Ziegelsteinmauer entlang der Allee

  • Tor Elbseite mit Überresten einer Zugbrücke

  • ehemaliger Kasernenhof

  • U-förmiger Baukörper (siehe auch Obersicht Bild 7)

  • Nebengebäude auf dem Hof

  • Zyklopenmauerwerk

  • Flur im Innenbereich

  • Raum mit Dielung und einfacher Stuckleiste

  • ehemaliger Schulungsraum

  • teilweise stark sanierungsbedürftiger Zustand

  • Eingangsbereich DIZ

  • Informationstafeln zum Wehrmachtgefängnis Torgau-Brückenkopf

  • Innenhof mit üppiger Vegetation im Sommer

  • Rundgang Spuren des Unrechts

  • Informationstafeln zum Wehrmachtgefängnis Torgau-Brückenkopf

  • Ausstellungsbereich Wehrmachtsjustiz

  • Elbbrücke von 1993

  • Elbufer mit Blick auf die Eisenbahnbrücke

  • Blick vom Kopf der alten Elbbrücke auf die Festung

  • Denkmal der Begegnung an der Elbe zur Erinnerung an das historische Aufeinandertreffen der Alliierten

  • Blick vom Fahnenmonument auf Schloss Hartenfels


Informationen zum Objekt

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Objektname
Kategoriepfad
Brückenkopf der Festung Torgau
Verwaltungs- und Sozialbauten » Justizbauten » Gefängnisse
Verwaltungs- und Sozialbauten » Militär- und Grenzanlagen » Kasernen
Bundesland
Landkreis
Sachsen
Nordsachsen
Adresse Brückenkopf 1
04860 Torgau
Ansprechpartner Drehgenehmigung Eileen Jack
Stadtverwaltung Torgau
SB Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecherin
Markt 1
04860 Torgau
T: +49 (0) 3421 748115
F: +49 (0) 3421 748102
Ansprechpartner
vor Ort
Eileen Jack
Stadtverwaltung Torgau
SB Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecherin
Markt 1
04860 Torgau
T: +49 (0) 3421 748115
F: +49 (0) 3421 748102
Einschränkung der Drehgenehmigung räumlich ggf. eingeschränkte Verkehrssicherheit

Auf Befehl von Napoleon Bonaparte wurde Torgau von 1811-1815 zur sächsischen Landeshauptfestung ausgebaut und in der Folgezeit bis 1882 unter preußischer Hoheit ständig erweitert. Die in französischer Manier errichtete Verteidigungsanlage mit acht Bastionen und drei Ravelins umgab Schloss und Stadt. Der Brückenkopf mit beeindruckendem Kasernenbau gehörte neben Lünetten, zwei Forts und dem Neuewerk zu den Außenwerken der Festung und diente der Sicherung des Elbüberganges.


östlich der Elbe


Leerstand (Teilnutzung eines hier nicht dokumentierten Bereichs als Veranstaltungsort)


intakte Gebäudesubstanz; Brückenkopf und Lünetten stehen als Sachgesamtheit unter Denkmalschutz; fortlaufende Sanierung; zugewachsenes Außengelände


Außenwerk:
Bauplanung vermutlich in Anlehnung an Festungsanlagen von Sébastien Le Prestre de Vauban

Kaserne:
nach innen gewölbter Backsteinbau mit Feldsteinfundament; teilweise vollständig aus Zyklopenmauerwerk; bis auf fehlende Aufbauten fast unverändert erhalten;

Innenhof:
ursprüngliche militärische Gestaltung durch Verwilderung nicht mehr gegeben;

Denkmal der Begegnung an der Elbe:
1945 nach Plänen des sowjetischen Architekten Avraham Miletzki von ortsansässigen Bauleuten und Steinmetzen ausgeführtes Ehrenmal zur Erinnerung an das Zusammentreffen einer Vorausabteilung der zur I. Ukrainischen Front unter Marschall Konew gehörenden 58. sowjetischen Schützendivision unter Leutnant Alexander Silwaschko und einer von Unterleutnant William D. Robertson geführten Patrouille der 69. Infanterie-Division der I. US-Armee am Elbe-Day (25.04.1945); frei stehendes Monument aus Sandstein mit Sockel, Stele und Aufsatz; Trophäenschmuck in Form eines von Lorbeerkränzen umwundenen Gewehrbündels mit Bannern beider Armeen;

Elbbrücken:
509 m lange Straßenbrücke, die die Elbe bei Stromkilometer 154,5 überspannt, mit zwei Fahrstreifen sowie beidseitig angeordneten Geh- und Radwegen; Spannbetonbauwerk von 1993 anstelle der alten Eisenbogenbrücke; deren Brückenkopf bzw. Widerlager mit Bogen, Pfeiler und Wasserstandsanzeige erhalten; dort GNSS-Referenzpunkt;
350 m lange Eisenbahnbrücke mit neuem Brückenzug (stählerne Stabbogenkonstruktion) von 1997 und gleichzeitig versetzten Torbauwerken aus Naturstein;

Allee an der Elbseite:
nördlich der Brücke, am Ufer Fahnenmonument


Klassizismus


im Dreißigjährigen Krieg als strategisch bedeutende Brückenschanze errichtet und kurz darauf zerstört; Anfang des 19. Jahrhunderts als Festung ausgebaut

Außenwerk 1811-1813; Kasernenbau von 1856


19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert


zerstörtes Inventar für Schulungsräume


Errichtung als Defensivkaserne; Entfestung 1889; am 27. August 1939 Räumung des zivil genutzten Brückenkopfgeländes, danach Umbau zur Haftstätte und Erweiterung durch zwei Häftlingsbaracken; ab Herbst 1939 Status eines eigenständigen Wehrmachtgefängnisses; Inhaftierung von ca. 1.000 Gefangenen (überwiegend deutsche Soldaten, die von Militärgerichten wegen Kriegsdienst- und Befehlsverweigerung, Desertion oder krimineller Delikte verurteilt worden waren) unter unmenschlichen Bedingungen; Evakuierung der Häftlinge kurz vor dem historischen Zusammentreffen der US-amerikanischen und sowjetischen Truppen in Torgau am 25.04.1945; nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Nutzung für zivile Zwecke, u. a. als Jugendherberge; nach der Wende Weiterbildungseinrichtung

militärhistorisch bedeutsame Anlage: weitgehend erhaltenes Außenwerk einer Befestigung aus der Zeit der Napoleonischen Kriege, Kasernengebäude architektonisch bemerkenswertes Zeugnis aus der preußischen Garnisonszeit


Drehbedingungen vor Ort

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Leerstand, nicht mehr erschlossen


direkt am Gelände vorhanden


Verkehrsanbindung

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Auto A14 - Abfahrt 32-Mutzschen in ca. 45 km Entfernung
A14 - Abfahrt 25-Leipzig-Nord-Ost in ca. 45 km Entfernung
A13 - Abfahrt 8-Duben in ca. 90 km Entfernung
Bahn RB/RE-Anbindung über Bhf. Torgau: Wurzen - Leipzig - Torgau - Cottbus/Hoyerswerda
Flugzeug Flughafen Leipzig/Halle in ca. 55 km Entfernung,
Flughafen Dresden in ca. 85 km Entfernung,
Flughafen Berlin-Brandenburg in ca. 140 - 150 km Entfernung

Adresse für das Routen eingeben


Zusatzinformationen

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Dokumente, Experten, Komparsen Wehrmachtgefängnis Torgau im Dokumentations- und Informationszentrum Torgau (DIZ) der Stiftung Sächsische Gedenkstätten: die ständige Ausstellung des DIZ Torgau "Spuren des Unrechts" informiert u. a. über die Geschichte Torgauer Haftorte während des Nationalsozialismus im Bereich "Torgau im Hinterland des Zweiten Weltkriegs. Militärjustiz, Wehrmachtgefängnisse, Reichskriegsgericht". Darüber hinaus bestehen umfangreiche Recherchemöglichkeiten (in einem Archiv/Depot, einer Bibliothek und Fotothek) zum Thema.

Übernachtung buchbar über das Torgau-Informations-Center,
Anlaufpunkt des 1995 initiierten Tourismusprojekts im Stadtgebiet: Hinweistafeln mit blauer Schrift auf weißem Grund aus Keramik, von der Villeroy-&-Boch-Produktionsstätte Torgau gefertigt