Das auf einem Felssporn errichtete Schloss Weesenstein erhebt sich inmitten der gleichnamigen Gemeinde im Müglitztal südlich von Dresden. Verschiedene Stilepochen prägen den äußeren Schlossbau, wobei die mittelalterliche Burg von der Felsspitze hinein ins Tal wuchs und ab dem 16. Jahrhundert als Wohnschloss umgestaltet wurde. Interessant sind die verschiedenen Höfe der Oberburg und des unteren Wohnschlosses, insbesondere deren gewölbte Durchgänge und Rundbogenportale. Die mit originaler Ausstattung des 19. Jahrhunderts eingerichteten Räume des unteren Schlosses werden derzeit museal genutzt. Aus einigen Räumen erschließt sich ein besonders reizvoller Blick zu dem etwas tiefer gelegenen Barockgarten.
siehe auch Location Guide-Eintrag Barockgarten Großsedlitz
20 km südöstlich von Dresden nahe Pirna und dem Elbsandsteingebirge
Museum, Veranstaltungen, Gastronomie (Schlosscafé), Wohnungen, Schlosspark
Komplettsanierung nahezu abgeschlossen
Schloss Weesenstein erfuhr im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche An- und Umbauten, die den Bau in seinen einzelnen Bereichen unterschiedlich prägen. Im Wesentlichen wurde das Schloss von oben nach unten errichtet, beginnend mit der auf einem Felssporn gelegenen Oberburg, die einen Rundturm mit einem angrenzenden mittelalterlichen Saalflügel zeigt, der um einen kleinen Burghof herum gruppiert ist. Im Süden folgt die Burgkapelle, erstmals erwähnt 1504, im Westen der an den Palas anschließende, rückwärtige Querbau, der über eine gewölbte Zufahrt verfügt. Das Niederschloss besteht aus einem zweiflügeligen Wohnschloss mit zwei Geschossen, erbaut ab Mitte des 16. Jhs. und zu erreichen über ein aufwändig gestaltetes Rundbogenportal von 1575. In der ersten Hälfte des 18. Jhs. Barockisierung der gesamten Anlage. Einfügung eines Mezzaningeschosses 1738-41. Der zweigeschossige Parkflügel entstand um 1780 und trägt klassizistische Züge. Markant ist die mit Vasen besetzte Balustrade der Dachterrasse.
Gotik
Renaissance
Barock
Sächsischer Barock
Klassizismus
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Der Saalflügel des Oberschlosses zeigt neben einem Gerichtssaal der Renaissance den um 1575 gestalteten Rittersaal, dessen Fenster mit Säulen und die Türnische mit dekorativen Malereien verziert sind, sowie einen Festsaal. Das als Wohnschloss erbaute Unterschloss beherbergt die interessantesten Räume Wesensteins, insbesondere die herrschaftlichen Salons und Wohnzimmer im Obergeschoss. Erhalten sind die wertvollen Tapeten, so die Mechelner Ledertapete (um 1710), des weiteren eine in Grau gedruckte Tapete von Dufour und Leroy, Amor und Psyche zeigend (1816), aus dem gleichen Hause eine chinesische Landschaftstapete in Sepia (1825) sowie eine kostbare Blütenzweigtapete aus Reispapier (1800). Die Zimmer wurden des Interieurs des 19. Jhs. gemäß restauriert und original möbliert.
Die Evangelische Schlosskapelle, ein hoher Raum auf schmal rechteckigem Grundriss, wurde 1738-41 vom George Bär-Schüler Johann Georg Schmidt errichtet und ist mit zahlreichen kostbaren Figuren und Gemälden ausgestattet.
Gründung der Burg im 13. Jh., im Jahre 1318 als Besitz der Burggrafen von Dohna urkundlich erwähnt. 1402 von den Markgrafen von Meißen erobert, 1406 an die Familie von Bünau verliehen, Burg und Schloss in deren Besitz bis 1772. Danach bis 1830 Eigentum der Familie von Uckermann, später Verkauf an die Wettiner, die das Schloss bis 1918 bewohnen. Schloss Weesenstein wird ab 1934 von einem Heimatverein als Museum geführt. Im Zweiten Weltkrieg Hauptdepot evakuierter Kunstschätze. Nach 1945 in der Trägerschaft der Gemeinde Weesenstein, ab 1992 Liegenschaft des Freistaates Sachsen