mdm - Mitteldeutsche Medienförderung

 
 

Räumlichkeiten Haus des Volkes Probstzella

  • Roter Saal

  • Roter Saal mit Empore

  • Zugang Blauer Saal

  • Blauer Saal

  • Blauer Saal

  • Blauer Saal - Theke

  • Sonnenterrasse

  • Café-Pavillon

  • Roter Saal Tresen Empore

  • Roter Saal Empore

  • Kasse Foyer

  • Foyer

  • Foyer Garderobe

  • Mehrzweckraum

  • Hotelzimmer


Informationen zum Objekt

Einklappen
Objektname
Kategoriepfad
Räumlichkeiten Haus des Volkes Probstzella
Freizeit » Kunst / Kultur » Kulturzentren
Bundesland
Landkreis
Thüringen
Saalfeld-Rudolstadt
Adresse Bahnhofstraße 25
07330 Probstzella
Internet www.probstzella.de
Ansprechpartner Drehgenehmigung Dieter Nagel
Lehestener Straße 10
07330 Probstzella
T: +49 (0) 36735 46031
F: +49 (0) 36735 46017
Ansprechpartner
vor Ort
Dieter Nagel
Lehestener Straße 10
07330 Probstzella
T: +49 (0) 36735 46031
F: +49 (0) 36735 46017
Einschränkung der Drehgenehmigung zeitlich in Abstimmung mit den Veranstaltungen Einschränkung der Drehgenehmigung räumlich in Abstimmung mit den Veranstaltungen

Sein Haus des Volkes hat Probstzella Franz Itting zu verdanken. Der Unternehmer und überzeugte Sozialdemokrat ließ das Haus in den 1920er Jahren von Bauhaus Architekt Alfred Arndt errichten. Es wurde zum kulturellen Mittelpunkt der Region mit Kino, Theater- und Konzertgastspielen sowie mit Hotel- und Kurbetrieb. Während der DDR konnten sich hier vor allem Grenzsoldaten amüsieren. Seit 2003 ist der monumentale Bau wieder in Privatbesitz und wurde im Sinne des Bauhaus-Gedankens restauriert.


im Süden Thüringens, inmitten des Naturparks Thüringer Schiefergebirge
im Ort Probstzella: Haupteingang (Foyer) über Bahnhofsstraße (B85), Durchgang rechts neben dem Eingang Meininger Hof nutzen, Parkeingang an der Kirche vorbei über Großgeschwendaer Berg


Veranstaltungen, Restaurant, Hotel, Bowling


Der denkmalgeschützte Bau wird seit 2003 saniert. Dabei ist die Bewahrung der Bauhausarchitektur das wichtigste Anliegen. 2005 wurde dem Gebäude der Deutsche Fassadenpreises verliehen.


Unternehmer Franz Itting gab das Haus des Volkes 1925 in Auftrag. Ursprünglich war der Saalfelder Architekten Hermann Klapprodt mit der Planung betraut. Er entwarf ein Gebäude in traditionellen Formen mit Walmdach, Laterne, vorgestuftem Mittelrisalit und einer Pilasterordnung. Durch einen seiner Söhne ließ sich Itting für die Ideen des Bauhaus begeistern. Er engagierte Bauhausmeister Alfred Arndt als Architekten, als der Rohbau bereits stand. Klapprodt wurde abgefunden, Arndt führte den Bau weiter und modernisierte ihn entsprechend der Formensprache des Bauhaus. Eingeweiht wurde der Bau am 1. Mai 1927. Das Haus des Volkes fügt sich trotz seiner Größe organisch in den Ort ein. Es liegt hinter einer Häuserzeile gegenüber vom Bahnhof. Durch die Hanglage des Baus ergeben sich verschiedene Geschoßhöhen.
Der mittlere Teil der Fassade wird durch schlanke, durchlaufende Betonstreben gegliedert. Dieses Element wird im Dachturm wiederaufgenommen. Zur Straße hin akzentuiert linksseitig ein halbrunder Erker den Bau. Zudem ist die Fassade durch die mehrsprossigen Fenster unterteilt. Gekrönt wird der massive Bau von einem verschieferten Walmdach mit Dachturm und kleinen Dreiecksgauben.
An der Nord-West-Seite führt eine Außentreppe zum oberen Eingang. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Anbau, der vollständig auf Arndt zurückgeht: Der Blaue Saal und der Café-Pavillon. Der Pavillon ist ein zweigeschossiger, auf Stahlbetonskelett über den Hang hinausgeschobener abgestufter Flachbau. Seine Wände sind weitgehend in große Glasflächen aufgelöst. Vom Obergeschoss ist das Flachdach als Terrasse begehbar. Der Pavillon ist heute wieder in seiner Originalfassung erlebbar.
Neben dem Café-Pavillon befindet sich die Sonnenterrasse. Sie bietet ca. 70 Besuchern Platz und einen wunderbaren Blick über das Loquitztal. Die Pergola geht auf Zeichnungen Arndts zurück. Die Parkanlage im Nordosten mit Kiosk und Konzertmuschel gehört zum Komplex und steht mit unter Denkmalschutz.


Klassische Moderne
Bauhaus/Neue Sachlichkeit


1925-27


20. Jahrhundert, 21. Jahrhundert


Im Gegensatz zu den Vorgaben entsprechend dem Klapprodtschen Rohbau waren Arndt bei der Innengestaltung keine Grenzen gesetzt. Hier konnte er seine Ideen verwirklichen.
Der imposanteste Raum ist der Rote Saal. Er war ursprünglich für 1000 Personen konzipiert. In den 70er Jahren wurde eine Holzdecke eingebaut. Durch die farbliche Rekonstruktion läßt sich der ursprüngliche Entwurf wieder erkennen. Damals wie heute finden hier Veranstaltungen statt.
Der Blaue Saal, der heute als Restaurant genutzt wird, ist klar strukturiert. Möbel, Boden, Fenster und Lampen sind Nachbildungen entsprechend der Entwürfe Arndts.
Die bauzeitliche Ausstattung ist an vielen Stellen erhalten. Fußböden, Türen, Treppen, der rote Saal mit umlaufender Empore und sichtbaren Betondachbindern sind z.T. im Originalzustand. Mobiliar und Boden im blauen Saal wurde originalgetreu nachgebaut. Dasselbe gilt für die Ausstattung der Hotelzimmer.


Franz Itting errichtete in Probstzella eine D-Zug-Station der Strecke Nürnberg–Berlin und baute ein Elektrizitätswerk. Das Haus des Volkes war sein drittes großes Projekt im Ort. Der ambitionierte Bau spiegelt Ittings soziales Engagement wieder. Er wollte die Lebensqualität der Einwohner und Arbeiter erhöhen. Und auch Hotelzimmer sollte es geben, um den Tourismus in der Region zu fördern.
Nachdem Arndt Klapprodt als Architekten abgelöst hatte, verbrachte er 1926 viel Zeit in Probstzella. Daß der Rohbau zu dieser Zeit bereits vollendet war, sieht man dem Gebäude noch an. Der klassische Baukörper mit Satteldach erhält durch Gestaltungselemente sein modernes Aussehen. Im Inneren hatte Arndt freie Hand. So gehört das Haus des Volkes zu den wenigen realisierten Beispielen für komplette Innenausbauten der Bauhauswerkstätten.
Stoffe, Möbel, Lampen und Türgriffe wurden in den Bauhauswerkstätten erstellt. Zudem entwarf Arndt für das Haus des Volkes auch alle Geschäftspapiere.
Erwähnung verdient auch das Lüftungs- und Heizungssystem. Das Gebäude wurde über Fernwärme aus dem Heizwerk von Franz Itting beheizt. Die Lüftung erfolgte über die Stahlbetonstützen und führte in den Turm hinauf, wo die Abluft abging. Auch die Versorgung der Hotelgäste erfolgte zu Ittings Zeiten über Erträge aus den eigenen Gärten. Nach der Schließung des Heizwerkes wurde es allerdings schwer, den Saal zu beheizen.
Nach dem 2. Weltkrieg und der Teilung Deutschlands lag Probstzella im Sperrgebiet. Das Haus des Volkes hieß nun „Haus der Einheit“ bzw. „Kulturzentrum Probstzella“ und wurde weiter für Veranstaltungen genutzt. In den ehemaligen Hotelzimmern waren die Zollräume untergebracht. Anfang der 1970er Jahre fanden Umbauarbeiten statt bei denen das Lüftungssystem zerstört wurde.
Seit 2003 befindet sich das Gebäude in Privatbesitz. Die neuen Eigentümer haben das Haus sorgfältig rekonstruiert. Ganz im Sinne Ittings wird es nun wieder als Veranstaltungsort und Hotel genutzt.


Drehbedingungen vor Ort

Einklappen

über Herrn Nagel (s.o.) zu erfragen,
Gesamtfläche 7.408 m²


Hotel mit 15 Zimmern, Tagungsräume, zudem hat Herr Nagel gute Kontakte zu Hotels in der Umgebung


Strom, Wasser/Abwasser, Telefon, DSL, sanitäre Anlagen


unterschiedliche Geschoßhöhen, 3 - 6 Etagen


Personenaufzug in alle relevanten Etagen


ruhige Lage, wenige verkehrsbedingte Geräusche von der B85


vor dem Parkeingang und in der Bahnhofstraße


Verkehrsanbindung

Einklappen
Auto B85 (zwischen Saalfeld/Saale und Kronach)
Bahn ICE-Bahnhof Saalfeld/Saale, weiter mit Regionalbahn Richtung Kronach/Lichtenfels bis nach Probstzella
Flugzeug Flughafen Hof-Plauen in 80 km Entfernung, nähere Informationen unter www.airport-hof.de;
Flughafen Erfurt-Weimar in 100 km Entfernung, nähere Informationen unter www.flughafen-erfurt-weimar.de

Adresse für das Routen eingeben


Zusatzinformationen

Einklappen
Dokumente, Experten, Komparsen Herr Nagel kann Kontakte zu den noch lebenden Kindern Alfred Arndts vermitteln

Literatur:
Roman Grafe: Die Grenze durch Deutschland
Erfahrung mit Dreharbeiten Doku "Mehr Licht. Das Lebenswerk des Franz Itting." (Roman Grafe, D 2005), MDR-Beiträge