Auf dem Gelände der ehemaligen Landes-Heil- und Pflegeanstalt entstand 1940 eine der sechs zentralen "Euthanasie"-Anstalten. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurden mehr als 200.000 alte, kranke und behinderte Menschen durch Gas, Medikamente oder Entzug der Nahrung ermordet. In Bernburg wurden für die Mordaktion in das damalige Männerhaus II eine als Duschraum getarnte Gaskammer, ein Sektionsraum und ein Krematorium eingebaut, eine Vernichtungsanlage, in der die Opfer am Tag ihrer Ankunft sofort getötet wurden. Von 1940 bis 1943 wurden hier über 14.000 Menschen ermordet. Erste Bemühungen um eine Gedenkstätte gab es ab 1982, 1988 begann die Neugestaltung als Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“, in deren Mittelpunkt heute die baulichen Reste der Vernichtungsanlage stehen, ergänzt durch eine Ausstellung über nationalsozialistische Zwangssterilisation, „Euthanasie“ und „Sonderbehandlung 14 f 13“ in Bernburg.
in Bernburg südlich der Altstadt gelegen, auf dem Gelände des Fachklinikums Bernburg der Salus gGmbH
Gedenkstätte, themenbezogene pädagogische Programme, Veranstaltungen, Zeitzeugengespräche, Schülerprojekte
zum Teil im Original erhalten, zum Teil zur Erhaltung saniert
Historismus
1875, 1940
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Im 1.Obergeschoss befindet sich die Verwaltungsetage der Gedenkstätte mit Büros, Seminarräumen und modernem Mobiliar. Im Kellergeschoss befinden sich der Vorraum zur Gaskammer, die Gaskammer, der Sektionsraum und das Krematorium sowie die Ausstellung über nationalsozialistische Zwangssterilisation, „Euthanasie“ und „Sonderbehandlung 14 f 13“ in Bernburg. Die Ausstellung kann für Drehrabeiten problemlos entfernt werden.
Die Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg ist in der ehemaligen NS-Tötungsanstalt Bernburg untergebracht und erinnert an die mehr als 14.000 dort getöteten Menschen. Auf dem Gelände zwischen Bernburg und Gröna wurde 1875 die Heil-und Pflegeanstalt für Geisteskranke für das Herzogtum Anhalt eröffnet. Ein Teil dieser Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg war von 1940 bis 1941 eine der sechs zentralen „Euthanasie“-Anstalten, in denen mit Gas getötet wurde. Dazu wurde die Anstalt als einzige der sechs geteilt: die Heilbaren wurden in unmittelbarer Nähe in der „Anhaltischen Nervenklinik“ therapiert, die Unheilbaren in der „Heil- und Pflegeanstalt“ getötet. Am 21. November traf der erste Transport mit 25 Patienten ein und bis zum August 1941 verzeichnet man 9.384 Tote. Ab August 1941 vollzog sich in drei der zentralen „Euthanasie“-Anstalten die „Sonderbehandlung 14 f 13“. Sie richtete sich gegen KZ-Häftlinge wie Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma, Asoziale und Zeugen Jehovas. Bis März 1943 starben in Bernburg etwa 5.000 Häftlinge. Im Frühjahr 1943 wurde die „Euthanasie“-Anstalt Bernburg aufgelöst. Vom Verband der Verfolgten des Nationalsozialismus wurde 1952 eine Urne in der ehemaligen Gaskammer aufgestellt, um an die Opfer zu erinnern. 1982 wurde ein Teil der Kellerräume zu einer kleinen Gedenkstätte umgestaltet, die noch nicht öffentlich zugänglich war. Ab 1988 begann die Neugestaltung als Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“, in deren Mittelpunkt heute die baulichen Reste der Vernichtungsanlage stehen, ergänzt durch eine Ausstellung über nationalsozialistische Zwangssterilisation, „Euthanasie“ und „Sonderbehandlung 14 f 13“ in Bernburg. 1993 übernahm das Land Sachsen-Anhalt die Trägerschaft der Einrichtung, im November 2006 wurde der Förderverein der Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg e.V. gegründet und seit dem 1. Januar 2007 ist die Gedenkstätte unter der Trägerschaft der Stiftung der Gedenkstätten Sachsen-Anhalt.