Die Alte Oper ist ein traditionsreiches Haus in der Brühler Vorstadt, deren Bebauung durch spätklassizistischen Formen beeindruckt. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war das Viertel die erste Adresse für Abendveranstaltungen. Neben dem Opernhaus bieten noch heute Stadtgarten und Presseklub in direkter Nachbarschaft Gelegenheit zum Amusement. Mit 970 Plätzen ist die Alte Oper das größte Theater der Stadt Erfurt.
Da sie vorrangig Gastspielhaus ist und nicht täglich bespielt wird, sind hier prinzipiell nach frühzeitiger Absprache auch Dreharbeiten über mehrere Tage möglich.
zentrale Lage, am westlichen Rand des Stadtrings
Gastspielhaus für Theater, Oper, Kabarett, Konzerte und Musicals
guter baulicher Zustand
Der verputzte Fachwerkbau wurde 1867 nach Entwürfen von Heinrich Sahlender als Sommertheater in neoklassizistischen Formen gebaut. Zwischen 1893 und 95 erfolgte der Umbau zum Opernhaus, daß 1927/28 noch einmal baulich erweitert wurde. Eine umfassende Renovierung erfolgte 1969.
Sozialistische Baukunst
Historismus
1893-95, 1927/28 baulich erweitert
Seinen besonderen Charme gewinnt das Haus durch die Symbiose von Elementen im Stil der 1920er Jahre und repräsentativen Details der DDR-Zeit. Z.B. sind noch die raren, DDR-typischen "Pusteblumen"-Lampen installiert. Auch Tapeten, Böden und Raumsituationen schaffen eine hervorragende Grundlage für die Einrichtung historischer Motive.
Feierlich eröffnet wurde das „Stadt-Theater“ am 15. September 1894. Geboten wurden alle Sparten des Schauspiels und das Publikum zeigte sich begeistert. 1923 übernahm die Stadt Erfurt die Finanzierung des Theaters. Das Haus wurde modernisiert und umfangreich erweitert.
Nach Hitlers Machtübernahme kam das Haus 1933 unter nationalsozialistische Intendanz und hieß „Deutsches Volkstheater“. Die Aufführungen waren weniger regelmäßig. Das Gebäude blieb von Kriegsschäden verschont.
Unter sowjetischer Militäradministration wurde das Haus als „Stadttheater“ ab Juni 1945 weitergeführt. Die Bezeichnung Oper ist seit 1956 geläufig.
Nach der Wiedervereinigung gab es noch bis Juni 1997 Theaterbetrieb. Die bauliche Substanz wies Mängel auf und das traditionsreiche Haus schloss, weil der Zustand die baupolizeilichen Auflagen nicht mehr erfüllte hatte. Die Stadt Erfurt baute ein neues Opernhaus und die Zukunft der historischen Stätte blieb lange ungewiss.
Nach 7 jähriger Spielpause wurde die „Alte Oper“ nach einer aufwendigen Sanierung am 05.09.2004 vom heutigen Intendanten Wolfgang Staub wiedereröffnet. Heute ist die Spielstätte vorrangig als Gastspielhaus etabliert.