Mit der Villa Esche besitzt die Stadt Chemnitz einen Jugendstilbau von internationalem Rang. Der Architekt, Henry van de Velde, konnte mit der Villa erstmals seinen gesamtheitlichen Anspruch an ein Wohnhaus verwirklichen. Die funktionale und künstlerisch-ästhetische Gestaltung sollte, befreit von allem Überflüssigen, eine harmonische Einheit bilden und alle Lebensbereiche durchdringen. Aus diesem Konzept heraus entstand eine großzügige Wohnvilla, die hochherrschaftliche Repräsentationsbedürfnisse mit eleganten, zweckmäßigen Jugendstilformen verbindet. Zentralstück des zweigeschossigen Gebäudes ist die Lichthalle.
Die ebenfalls von van de Velde entworfene einzigartige feste Innenausstattung im 1. und 2. OG wurde von 1998-2001 weitgehend rekonstruiert. Original eingerichtet präsentieren sich die beiden Räume des Museums im Erdgeschoss (Speisezimmer und Musiksalon). Weitere museale Räume im 1. OG geben Einblick in das sehr weit gefächerte Gesamtschaffen van de Veldes. Vom Erdgeschoss bis zum Dachgeschoss gibt es mehrere leerstehende Veranstaltungsräume, die für den jeweiligen Veranstaltungs- oder Eventzweck ausgestattet werden.
Eine Idee von Innenräumen und -ausstattung vermittelt die Webseite des Motiveigners.
Achtung:
Die Villa Esche ist ein von Henry van de Velde entworfenes Gesamtkunstwerk von Architektur, Interieur und Park. Die Künstlerrechte van de Veldes werden von der VG Bild-Kunst vertreten. Dies betrifft das von Henry van de Velde geschaffene Bauwerk sowie Interieur, Innenausstattung und Kunstgewerbe nach seinen Entwürfen. Eine Lizensierung ist rechtzeitig im Vorfeld und direkt mit der VG Bild-Kunst abzustimmen.
in exponierter Lage auf einem Plateau im Stadtteil Kapellenberg südwestlich des Stadtzentrums
Raumvermietung, Museum
saniert, sehr guter Zustand, bei Restaurierungsarbeiten 1998-2001 wurde die feste Innenausstattung im 1. und 2. OG weitgehend wieder rekonstruiert (Decken, Wandbespannungen, Wandvertäfelungen, Lampen, Heizkörperverkleidungen, Treppenaufgänge etc.)
Zweigeschossiger, kompakter Jugendstilbau, 1903 von dem belgischen Architekten Henry van de Velde für den Industriellen Herbert Esche erbaut. Eine Gestaltungsmaxime van de Veldes stellt die Zweckmäßigkeit der Formen dar, aus der die schlichte, konstruktive Ornamentik van de Veldes rührt. Die Fassadengestaltung der Villa ist gekennzeichnet durch kräftige Farbigkeit und eine zurückhaltende, klare Linienführung sowie dekorative Putztechniken. Eine Gliederung erfolgt vorrangig durch seitliche Risalite sowie Terrassen und Galerien an der Rück- und Schauseite. Vervollständigt wird das hochherrschaftliche Ensemble durch eine dreistöckige Remise und einen ebenfalls durch van de Velde gestalteten Garten an der Südwestseite des Grundstücks.
Jahrhundertwende
Jugendstil
1903, 1911 Erweiterungsbau
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Das von innen nach außen gegliederte Raumkonzept sieht eine zweigeschossige Halle als zentralen Punkt vor, um den sich die Wohn- und Arbeitsräume gruppieren. Im Sinne seiner gesamtheitlichen Architekturauffassung schuf Henry van de Velde ebenfalls einen großen Teil der Innenausstattung der Villa selbst: Türen, Fenster, Mobiliar, Stoffbespannung der Wände etc. verschmolzen mit den Bauformen zu einem Ganzen. Der Stil des van de Veldes, klare Strukturen und die Hervorhebung des Materials durch Linie und Ornament, setzt sich hier fort. Während der Sanierung konnte die verloren gegangene bzw. zerstörte Innenausstattung fast vollständig restauriert und wieder erworben werden, Speisezimmer und Musiksalon entsprechen weitgehend dem Originalzustand. Insbesondere Herrenzimmer, Damensalon und Halle im EG weisen hochwertige Holzvertäfelungen in Palisander, Rotbuche und Nußbaum sowie verschiedene Wandbespannungen auf. Sie sind im Rahmen von Veranstaltungen vollständig zugänglich, während drei Räume im 1. OG sowie das Speisezimmer und der Musiksalon im EG als Ausstellungsfläche des Henry van de Velde-Museums dienen.
1902 Auftrag an Henry van de Velde zur Projektierung einer Wohnvilla für den Chemnitzer Textilunternehmer Herbert Eugen Esche, 1903 Bau der Villa; 1911 Erweiterungen am Haus, ebenfalls unter der Leitung van de Veldes; 1945-1947 Sitz der Sowjetischen Militärkommandantur, 1947-1952 Wohnhaus für mehrere Familien, zeitweise auch für den Sohn des Bauherrn Hans Herbert Esche, ab 1952 verschiedene Nutzungen, u.a. Ministerium für Staatssicherheit und Bildungseinrichtung der Bezirkshandwerkskammer; 1998 Verkauf an die GGG GmbH und Sanierung in den folgenden Jahren, Eröffnung 2001