Die imposante Schlossanlage thront seit über 1000 Jahren über dem Ort. Die herrschaftlichen Bauten auf dem weitläufigen Areal eignen sich besonders für historische Stoffe, Märchen oder Abenteuergeschichten.
Auf dem Gelände befinden sich ebenfalls die im späten 20. Jhd. errichteten Gebäude der ehemaligen Ingenieursschule für Veterinärmedizin (ebenfalls im MDM Location Guide).
Die weiträumige Anlage liegt am Ortsrand des kleinen Örtchens Beichlingen auf einem von schmalen, tief eingeschnittenen Tälern geschützten Bergsporn am Südrand der Schmücke, ca. 30 Fahrminuten von der Landeshauptstadt Erfurt entfernt.
Hotel, Restaurant, Feiern, Events, Tagung
guter baulicher Zustand, überwiegend restauriert
Außenaufnahmen unter Schloss Beichlingen
Das Gelände kann südlich über den Haupteingang am Lehnshaus oder nordwestlich über das in die Ringmauer eingefügte "Kalte Tor" erschlossen werden. Der älteste Bauteil, das Hohe Haus, befindet sich im Zentrum des weitläufigen Areals. Darum gruppieren sich die alte Brennerei, die Schlosskapelle und das Neue Schloss, das Lehnshaus sowie Bauten des späten 20. Jhd., die als veterinärmedizinische Fachschule errichtet wurden.
Im Nordosten umschließt eine Ringmauer mit einem kleinen Rundturm das Gelände.
Neues Schloss
Der zweiflügelige, dreigeschossige Bau entstand in mehreren Bauphasen seit dem 16. Jhd. Den Ostflügel des Gebäudes verbindet ein ca. 22 m langer Fachwerkgang in Höhe des ersten OGs mit der Schlosskapelle, die mit der alten Brennerei eine zweiflügelige Baugruppe bildet. Erschlossen werden die Geschosse z.T. über Wendeltreppen.
Hohes Haus
Der freistehende dreigeschossige Wohnturm mit Satteldach nimmt eine Grundfläche von 32 x 17 m ein. Vermutlich im Spätmittelalter gebaut, wurde sein Inneres um 1590/1600 durch Hans von Werthern umfassend erneuert.
An der Ostseite befindet sich ein rechteckiger Treppenturm mit einem reich skulptierten Portal des Erfurter Bildhauers Hans Friedemann d.Ä. Das Portal wurde in den 1930er Jahren an das Neue Schloss versetzt und durch eine Rundbogenpforte ersetzt.
Die Räume im Erdgeschoss sind durch spitzbogige Kreuzgratgewölbe geprägt. Die Obergeschosse werden durch Bohlenwände getrennt, die teilweise reich bemalt sind. Einige Räume sind mit Kaminen aus dem 16. Jhd. ausgestattet. Die Innenraumgestaltung des Hohen Hauses ist aufgrund ihres Umfangs, ihrer Formenvielfalt und des vergleichsweise guten Erhaltungszustandes ein herausragendes Denkmal der Spätrenaissance.
Verbunden werden die Geschosse mit einer Wendeltreppe.
Lehnshaus
Der zweigeschossige Bau bildet mit dem mächtigen Torbogen den südlichen Zugang zur Schlossanlage. Ein dreigeschossiger Staffelgiebel schmückt die Torrisalite. Das hofseitige Tor wird durch ein Zwerchhaus ohne Gesimsgliederung hervorgehoben.
Renaissance
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die große, seit dem späten 8. Jhd. bezeugte Burg zu Beichlingen befand sich nachweislich seit 1141 in Besitz einer gleichnamigen, zwischen Kyffhäuser und Thüringer Becken begüterten Grafenfamilie. 1519 verkauften die überschuldeten Grafen ihre Stammburg und Teile der zugehörigen Herrschaft an die Herren zu Werthern, die Beichlingen 1533 zum Sitz einer Seitenlinie wählten.
Sie bauten die mittelalterliche Burg zum Renaissanceschloss um. Dessen Erscheinungsbild blieb dank einfühlsamer Restaurierungen im 19. und frühen 20. Jhd. beinahe unverändert erhalten.
Nach Enteignung der Grafen von Werther-Beichlingen 1945 nutzten verschiedene Bildungseinrichtungen das Schloss. Von 1952 bis 1955 wurden Erzieherinnen ausgebildet, später Landwirte und zuletzt Veterinärmediziner.
Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten von 1991 bis 1999 kann heute im Schloss übernachtet und gefeiert werden.
Ausführliche Chronologie unter www.schloss-beichlingen.de/index.php/schloss/geschichte