Der botanische Garten der Universität Leipzig ist neben den Gärten der traditionellen italienischen Hochschulen in Pisa, Padua, Florenz und Bologna der älteste seiner Art in Deutschland. An seinem derzeitigen Standort wurde er Ende des 19. Jahrhunderts angelegt, noch heute dient er verschiedenen universitären Fakultäten zu wissenschaftlichen und Ausbildungszwecken. Tropenökologische Projekte stehen im Vordergrund der Forschung, wobei ein besonderer Schwerpunkt in der Erforschung tropischer Baumkronen im Regenwald am Amazonas und in Australien liegt. In den umfassend rekonstruierten Schaugewächshäusern wird die Flora der unterschiedlichen Vegetationszonen präsentiert, Besuchermagnete sind das Schmetterlingshaus und der im Freien zugängliche Apothekergarten.
südöstlich des Stadtzentrums, gegenüber des Friedensparks und des Universitätsklinikums
als klassischer Botanischer Garten für Wissenschaft und Lehre von verschiedenen Fakultäten der Universität Leipzig genutzt
sehr gut, umfassende Sanierung der Gewächshäuser 2003 abgeschlossen
Historistisch gestaltete Gesamtanlage, teilweise im Krieg zerstört. Erhaltener Altbau (Mauerwerksbau) weist an der Nordfassade neoklassizistische Elemente auf und bildet zugleich Rückwand für südlich vorgelagerte Schaugewächshäuser. Durch denkmalpflegerisch abgestimmte Anbauten ergänzt, in Rücksicht auf umgebende Natur dezente farbliche Gestaltung der Fassaden in Grau- und Weißabstufungen. Moderne Schaugewächshäuser in einer auf historischen Vorbildern beruhenden Stahlkonstruktion errichtet. Mangrovenhaus als lang gestreckte Stahl-Glas-Konstruktion mit niedrigerer Traufhöhe konzipiert. Hauptträger ist ein ökonomisches Rastersystem mit horizontaler Aussteifung, die als Wartungsgang und für technische Medieninstallationen dient. Den Eingang des Mangrovenhauses schmückt eine weiße Marmorplastik von Erika Harbort in Form eines Schmetterlingsstrauches auf dunklem Granitsockel.
Historismus
Neoklassizismus
1877, Neubauten 1998-2003
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
zweckgemäße Ausstattung der verschiedenen Häuser mit Pflanzenbecken, die durch kleine Mauern abgegrenzt sind, Blumenkübel, Aufzuchtzonen etc., Bestuhlung des Kalthauses für Veranstaltungen möglich
Der Botanische Garten Leipzig ist einer der weltweit ältesten botanischen Gärten. Im Zuge der Überschreibung des Dominikanerklosters St. Pauli an die Universität Leipzig wurde der Klostergarten 1543 als Hortus medicus an der medizinischen Fakultät zu Studienzwecken eingerichtet. Zerstörung während des 30jährigen Krieges, Schließung 1641. 1653 Garten an anderer Stelle neu geschaffen. 1806 botanischer Garten wiederum an die Wasserkunst in die Pleißenaue verlegt. Letzte Standortänderung des Gartens 1876/77 an die heutige Fläche zwischen Linnéstraße, Johannisallee und Philipp-Rosenthal-Straße. Völlige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, Wiederaufbau der Schauhäuser 1949-54. 1991 Beginn umfassender Sanierungsarbeiten sowie Sanierung der Gewächshäuser von 1998-2003.