Das Gymnasium St. Augustin zu Grimma blickt auf eine lange, traditionsreiche Geschichte zurück. Als Landesschule durch Herzog Moritz von Sachsen im Jahre 1450 gegründet, zog die Schule in die ehemaligen Klosteranlagen des Augustinerordens in Grimma. Das heutige, 1891 vollständig im Stil der Neorenaissance errichtete Schulgebäude ist der dritte Folgebau an der ursprünglichen Stelle am Muldenufer. Der vierflügelige Bau verfügt über einen weitläufigen Innenhof und ist in seiner Anordnung der Innenräume weitgehend original erhalten. Helle Kreuzgänge und großzügige Treppenaufgänge, ein historischer Festsaal, der original eingerichtete Speisesaal sowie die Schulaula aus den 1950er Jahren komplettieren die modernen Klassenräume und Fachkabinette St. Augustins. Besonderheit des Gymnasiums ist das im Südflügel untergebrachte Internat mit Gemeinschaftsräumen und zahlreichen, gemütlich eingerichteten Doppelzimmern für Jungen und Mädchen.
ca. 30 km südöstlich von Leipzig, im Zentrum von Grimma
Schule, Internat
2004 Sanierungsarbeiten beende; danach flutbedingte Sanierungsmaßnahmen im Umfeld
Schulgebäude im Stil der Neorenaissance 1891 nach Plänen von Landbaumeister Nauck errichtet. Die dreigeschossige Vierflügelanlage berücksichtigt die Grundprinzipien des Klosterschemas. Die rote Ziegelfassade gliedern Eck- und Mittelrisalite, symmetrisch angebrachte Schmuckelemente aus hellem Sandstein wie Fenstergewände, Säulen, Türbogen etc. sowie zahlreiche Ziergiebel.
Historismus
Neorenaissance
1891
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Inneneinrichtung größtenteils wieder im Originalzustand von vor 1945, insbesondere Gänge, Treppenhäuser, Speisesaal und Kleiner Festsaal. Schulaula in den 1950er Jahren gestaltet. Die Klassenräume, Fachkabinette, Lehrerzimmer und der Internatsbereich sind modern und funktional eingerichtet. Insgesamt beherbergt die Schule 29 Klassenzimmer, 2 Turnsäle, Physik- und Chemiefachräume, Computerpools, Musikzimmer, eine Bibliothek sowie das Schularchiv.
1287-90 Bau eines Klosters durch den Orden der Augustiner-Eremiten in Grimma. Zerstörung der Vorgängerbauten durch Brände und Überschwemmungen und Neuerrichtung im Jahre 1435. Reformation verursacht Leerstand des Klosters ab 1541, Übergang der Gebäude in Stadteigentum. 1543 Umwandlung dreier Klöster (Meißen, Zu der Pforten und Merseburg) in Landesschulen durch Herzog Moritz von Sachsen, 1549/50 Einrichtung einer Landesschule im ehemaligen Grimmaer Kloster. Reine Knabenschule mit Einheitskleidung (Schalaunen) und Latein als Konversationssprache. Im 17. Jh. nachhaltige Beeinträchtigungen des Schulbetriebs durch den Dreißigjährigen Krieg. 1684-91 Umbau des Klostergebäudes, 1820-28 vollständiger Neubau. 1891 Einweihung des dritten Schulgebäudes. 1924 Umwandlung der Fürsten- und Landesschulen in Reformgymnasien. Nach 1945 Schulreform, Umwandlung in eine Erweiterte Oberschule. 1974 Umbenennung in "EOS Ernst Schneller". 1989 Überlegungen zur Neugestaltung der Schule, anknüpfend an der Landesschultradition, Rückbenennung in "Gymnasium St. Augustin zu Grimma".