In der Bautzner Straße befanden sich in einem mehrteiligen Gebäudekomplex die Diensträume sowie die Untersuchungshaftanstalt (UHA) der Bezirksverwaltung Dresden des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Das Hafthaus der ehemaligen UHA ist weitgehend im Zustand von 1990 erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich. Zur Gedenkstätte gehört außerdem ein angeschlossener Gebäuderiegel mit einem Kino-/Festsaal im ursprünglichen Zustand sowie zwei darüber liegenden Büroetagen, die als Ausstellungsräume genutzt werden sollen. Dorthin wird das originale Interieur des Beratungsraumes und des Leitungsbüros der Dresdner Bezirksverwaltung des MfS verlagert, das aus dem 2011 verkauften Hauptgebäude des Gebäudekomplexes stammt.
Eine 360°-Tour vermittelt einen ersten Eindruck von der Location.
im Dresdner Stadtteil Äußere Neustadt, direkt an der B6
1990 wurde die ehemalige Stasi-Untersuchungshaftanstalt erstmalig für Besucher geöffnet und im Jahr 2001 in die Liste der sächsischen Gedenkstätten aufgenommen. Die Trägerschaft der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden liegt seit 1997 in den Händen des Vereins Erkenntnis durch Erinnerung e. V. (EdE). Die Eigentümerin der Räumlichkeiten der Gedenkstätte ist die Landeshauptstadt Dresden.
Hauptaufgabe der Gedenkstätte ist die Erinnerung an die politisch Verfolgten in der SBZ/DDR sowie Aufklärung über die Haftbedingungen und die Verhörmethoden für politische Häftlinge in der MfS-Untersuchungshaft. Daher sind zahlreiche Informationstafeln installiert. Pro Jahr liegt die Besucherzahl bei mehr als 10.000. Der Gedenkstättenbetrieb (regelmäßige Öffnungszeiten, Gruppenführungen, Veranstaltungen) sollte durch die Dreharbeiten möglichst nicht beeinträchtigt werden. Die Besonderheit des Ortes erfordert bei Dreharbeiten ein sensibles Herangehen. Genaue Vorabsprachen und zuverlässige Drehplanung sind erforderlich.
2007 unter strengen Auflagen des Denkmalschutzes saniert, Fenstergitter wieder aufgearbeitet etc.;
2013 weitere Sanierungsarbeiten, neues Besucherfoyer mit Ausstellungsfläche eingerichtet;
seit 2022 Sanierungsarbeiten an Festsaal und 3. Etage bis ca. Frühsommer 2023
Das Hafthaus wurde 1954 als Erweiterungsbau errichtet. Der viergeschossige Zellentrakt des Haftgebäudes umfasst, neben den Haftzellen, u. a. den Aufnahmeraum für Inhaftierte, einen Raum mit Fotostuhl sowie Duschräume. Ein halbunterirdischer Gang verbindet das Hafthaus mit dem sowjetischen Haftkeller in den Kellerräumen des ehemaligen Verwaltungsgebäudes. Er diente dem sowjetischen Sicherheitsdienst von 1945 bis 1954 zur Unterbringung von Untersuchungshäftlingen. In den 1970er Jahren wurden der überdachte Freigangbereich sowie die Personen- und Fahrzeugschleuse mit Stehzellen angebaut. Über einen separaten Treppenaufgang sind ehemalige Diensträume des MfS im Hafthaus zugänglich, in denen Dauer- und Wechselausstellungen sowie ein ehemaliger Vernehmungsraum besichtigt werden können. In der 4. Etage befindet sich heute der Sitz des Trägervereins EdE. Die ehemalige UHA ist die einzige weitestgehend original erhaltene Einrichtung dieser Art im Freistaat Sachsen und steht unter Denkmalschutz.
Sozialistische Baukunst
1952-54 (Haftgebäude)
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Einige Gefängniszellen sind noch im Originalzustand, andere Zellen mussten entkernt werden und dienen heute als Ausstellungsräume. Im 4. OG befinden sich ein original eingerichtetes Vernehmungszimmer sowie die Büroräume der Gedenkstätte. Zahlreiche gepolsterte Türen, Lampen, Schalter, Vorhänge sowie Fußbodenbeläge sind ebenfalls erhalten geblieben.
Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte das Gelände privaten Eigentümern. Nach 1945 richtete die sowjetische Militäradministration (SMAD) ihren Hauptsitz für das Land Sachsen im ehemaligen "Heidehof" ein. Gleichzeitig zogen der NKDW und das Sowjetische Militärtribunal in das Gebäude. In den 1950er Jahren übernahm die Bezirksverwaltung Dresden des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) das Gelände, das Hafthaus entstand 1952-54. Bis 1989 waren der Verwaltungssitz und die Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung Dresden des MfS, später des AfNS, in der Bautzner Straße untergebracht. Im Dezember 1989 besetzten Demonstranten den Gebäudekomplex und räumten die Zellen der UHA. In diesen wurden die Aktenbestände der Bezirksverwaltung und der Kreisdienststellen des Bezirkes Dresden vorläufig eingelagert. Die Akten gingen später in die Verantwortung der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR über. Deren Dresdner Außenstelle hatte bis 1993 ihren Sitz auf dem Gelände. 1990-2006 nutzte eine Berufsschule Teile des Komplexes. Im Gebäudeflügel der ehemaligen UHA befindet sich seit 1999 die Gedenkstätte. Bis 2011 erfolgte der stückweise Verkauf des Gebäudekomplexes, ausgenommen das ehemalige Hafthaus und der MfS-Saal mit den darüberliegenden Etagen, an private Investoren.