Die voll funktionstüchtige Anlage Frohnauer Hammer gehört zu den industriegeschichtlich bemerkenswerten Schaustätten im Bergbaugebiet Annaberg-Buchholz der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří, die als UNESCO-Welterbe anerkannt wurde. Drei Schwanzhämmer in einem Stempelgerüst dienten der Produktion von Geräten für Bergwerke und Hütten der Umgebung, für die Land- und Forstwirtschaft, wurden aber auch für die Herstellung von Kunstschmiedearbeiten genutzt. Der historische Eisenhammer bildet mit dem zugehörigen Herrenhaus einen malerischen Fachwerkkomplex.
Ortslage Frohnau im Sehmatal
Hammerwerk:
technisches Denkmal
ehemaliges Herrenhaus:
Museum und Gaststätte
umfassende Restaurierungen und Rekostruktionen; zuletzt im Juli 2019 Sanierungsarbeiten durch die Mühlenbaufirma Gottfried Schumann aus Mulda bei Freiberg: Instandsetzung des großen Wasserrads (Erneuerung der Schaufeln und Bodenbretter, Überarbeitung der Zapfen der Welle und Einbau von zwei neuen Lagerschalen aus Bronze)
Hammerwerk:
breit gelagerter Bau mit hohem Schindeldach; historische Anlage mit drei von Wasserkraft angetriebenen schweren Schmiedehämmern und Blasebälgen für die Schmiedefeuer; Wasserzufuhr zurzeit des Betriebs durch den Fluss Sehma
ehemaliges Herrenhaus:
außergewöhnliches Beispiel für alterzgebirgische Bauweise; einer der schönsten Fachwerkbauten im Erzgebirge
Volksbauweise
ursprüngliche Getreidemühle: 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts;
Hammerwerk: 1621;
ehemaliges Herrenhaus: 1697
17. Jahrhundert
Hammerwerk:
vollständig erhaltene, funktionstüchtige historische Anlage; im Obergeschoss Ausstellungsräume;
im Nebengebäude Wasserrad zum Antrieb eines Schleifsteins und über Transmission einer Freihand-Drehmaschine sowie einer Bohrspindel
ehemaliges Herrenhaus:
im Obergeschoss Wohnräume der Hammerherrenfamilie Martin aus der Zeit um 1800
Bedeutung:
eines der bekanntesten Ausflugsziele des Erzgebirges;
ältestes Schmiedemuseum Deutschlands (seit 1910);
erstes technisches Denkmal Sachsens;
Teil des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří (seit 2019)
ursprüngliche Nutzung:
1621 Umbau einer im Mittelalter errichteten Getreidemühle zu einem Hammerwerk; bis 1904 Herstellung von Werkzeugen für Bergbau, Land- und Forstwirtschaft