Ein beeindruckendes Denkmal ingenieurtechnischer Meisterleistung steht am Mittellandkanal im Norden der Stadt Magdeburg. 1938 wurde das Schiffshebewerk Rothensee in Betrieb genommen und war von 1938 bis 2001 über den Rothenseer Verbindungskanal Knotenpunkt der Schifffahrt zwischen dem Mittellandkanal und der Elbe. Es ist das zweitälteste von nur vier noch in Betrieb befindlichen Hebewerken in Deutschland. Nach siebenjähriger Unterbrechung wurde im Sommer 2013 das noch voll funktionsfähige Schiffshebewerk für touristische Zwecke wieder in Betrieb genommen.
im Norden des Produktionszentrums Magdeburg am Mittellandkanal
technisches Denkmal, touristische Nutzung
2013 für touristische Zwecke wieder in Betrieb genommen
Ingenieursarchitektur
1938
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Daten zu den technischen Einzelheiten sind hier zu finden
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es Ideen und Pläne für einen Kanalbau an der heutigen Stelle. 1938 wurde das Schiffshebewerk Rothensee in Betrieb genommen, es gilt als das größte Auftriebs-Schiffshebewerk der Welt. Für die Umsetzung wurde ein außergewöhnliches Prinzip genutzt: ein Hebewerk, dessen Trog beweglich auf zwei Schwimmern ruht - ein Zwei-Schwimmerhebewerk. An vier feststehenden Spindeln wird die Last hinauf- und hinuntergeschraubt, 8 Synchron-Motoren überwinden Trägheit und Reibung. Der Trog lagert auf zwei Traggerüsten, unter denen sich wiederum zwei stählerne Schwimmkörper befinden. Diese schwimmen in den 70m tiefen, wassergefüllten Schächten und sorgen für den nötigen Auftrieb. Das Patent stammt vom Leipziger Konstrukteur Rudolf Mussaeus. Von 1979 - 1981 sowie 1996 - 1999 erfolgten grundlegende Überholungen und Instandsetzungen. Über den Rothenseer Verbindungskanal war das Schiffshebewerk von 1938 - 2001 die einzige Verbindung zwischen dem Mittellandkanal und der Elbe.