Die Burg Stolpen gehört zu den bekanntesten Baudenkmalen in Sachsen. Während ihrer 800-jährigen Geschichte war die Burg immer landesgeschichtlich bedeutsam: als bischöfliche und kurfürstliche Residenz, Verwaltungssitz und militärischer Stützpunkt. Daraus resultierten ständige bauliche Veränderungen und der Umbau von einer mittelalterlichen Höhenburg zum Renaissanceschloss und schließlich zur barocken Festung. Auch als Verbannungsort für Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel wurde Burg Stolpen bekannt. Der Name Stolpen kommt aus dem Slawischen und bedeutet Säule oder Säulenort. Tatsächlich verschmilzt die Burg mit einem Basaltberg (Typuslokalität für alle Basalte, nationaler Geotop). Die typischen Basaltsäulen stützen die Bebauung. Die heute teils nur noch ruinös erhaltene Anlage ist ein beliebtes Ausflugsziel. Jährlich besuchen ca. 100.000 Gäste die Burg.
inmitten der Stadt Stolpen auf hohem Basaltfelsen gelegen, ca. 20 km östlich von Dresden
Museum, kulturelle Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Feste, Konzerte usw.;
Öffnungszeiten Sommerzeit (April-Oktober): täglich 10-18 Uhr,
Öffnungszeiten Winterzeit (November-März): DI-SO 10-16 Uhr (witterungsabhängig)
Die umfänglichen Sanierungsarbeiten der letzten Jahre sind nahezu abgeschlossen, nur noch kleinere Baumaßnahmen werden zeitweise durchgeführt.
Die Burg besteht aus fünf Gebäudekomplexen, die durch Höfe verbunden sind:
Zugang zur Anlage und zum ersten Hof durch das Torhaus der Klengelsburg (Vorburg), an der Westseite Kornhaus von 1518 mit Marstall und Folterkammer, gegenüberliegend Hauptwache (heute Kassenbereich);
über Kornhausdurchfahrt Zugang zum zweiten Hof (obere Vorburg), von Johannisturm (auch Coselturm) von 1509 und niedrigerem Schösserturm (erbaut um 1480) abgeschlossen;
durch prächtiges Renaissanceportal aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. im Mittelteil Zugang zum dritten Hof (untere Hauptburg), sog. Kanonenhof, der zur Verteidigung der Burganlage diente, markantestes Gebäude der Seigerturm mit Satteldach und Volutengiebel von 1560;
vierter Hof (obere Hauptburg) ehemals mit repräsentativen Bauten (u. a. Hochschloss), zumeist Wohngebäude, von denen allenfalls Mauerreste erhalten sind; dort aber 84,39 m tiefer Basaltbrunnen, Burgkapelle (mit Coselgrab), Burgkeller und abschließend Siebenspitzenturm
Barock
Renaissance
Gotik
Sächsischer Barock
12. Jh.
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
keine originale Inneneinrichtung, museale Gestaltung
1121 erste urkundliche Erwähnung der Burg Stolpen; 1218 Verkauf an den Meißner Bischof Bruno II.; um 1320 Bildung des Amtes Stolpen, Burg als Verwaltungsmittelpunkt; 1451-1537 grundlegender Neuaufbau als frühneuzeitliche Wehranlage; 1539 Einführung der Reformation in Sachsen, Rückzug der meißnischen Bischöfe nach Stolpen; 1559 Übernahme von Burg, Stadt und Amt Stolpen durch Kurfürst August; ab 1559 Um- und Ausbau zum Schloss; 1634 Stationierung einer ständigen Garnison; ab 1675 Errichtung der Festungsanlagen durch Wolf Caspar von Klengel; 1716-65 Aufenthaltsort der Gräfin Cosel als Staatsgefangene; 1756 Abzug der Garnison nach dem Königstein, Einnahme Stolpens durch preußische Truppen; 1764 Auflösung der Garnison; ab 1773 Abbruch ruinöser Burgteile; 1813 Errichtung von Verteidigungsanlagen durch Napoleon Bonaparte; 1859 König Johann von Sachsen ordnet Restaurationsmaßnahmen an; 1874 erste Anstellung eines Schlosswärters; 1935-39 Ausbau der Burg zur Förderung des Fremdenverkehrs; 1945 Angliederung der Burg an die Hauptverwaltung der Staatlichen Museen, Schlösser und Gärten in Dresden; 1957 Übergabe der Rechtsträgerschaft an den Rat der Stadt Stolpen; ab 1960 intensivere kulturelle Nutzung, z. B. auch für Filmaufnahmen; 1992 Übernahme durch den Freistaat Sachsen, die Burg wird Staatlicher Schlossbetrieb, nachfolgend umfangreiche Bautätigkeit; 1998 Eröffnung Siebenspitzenturm; 2001 Oberflächengestaltung des Hochschlosses (Fürstenplatz) nach museal-didaktischen Grundsätzen; 2007 Eröffnung Seigerturm