Der Truppenübungsplatz Oberlausitz ist der einzige militärisch genutzte Truppenübungsplatz in Sachsen. Gelegen in der Muskauer Heide, dem größten Binnendünengebiet Ostdeutschlands, weist er eine besondere Landschaft mit flachen Ebenen und geschlossenen Dünenlandschaften mit teilweise steilen Hängen auf. Auf den trockenen Sandböden gedeihen vornehmlich Trockenrasen und Kiefernwälder, in grundwassernahen Niederungen finden sich aber auch Heidemoore. Die weiten Ebenen bieten sich als Motiv "historisches Schlachtfeld" bzw. von Wildwuchs freigehaltene Sandflächen im kleinen Rahmen als "wüstenähnliche Landschaft" an.
Die Kommandantur des Truppenübungsplatzes Oberlausitz ist Dreharbeiten gegenüber aufgeschlossen, hat jedoch durch einen hohen Auslastungsgrad, Gefahrenlagen und Verbote, die bei militärischen Anlagen zu berücksichtigen sind, enge Spielräume für die Genehmigungserteilung.
im nördlichen Ostsachsen, in den Landkreisen Görlitz und Bautzen, Teil der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, im Westen begrenzt durch die B156, im Osten durch die Neiße (Grenzfluss nach Polen)
Der Truppenübungsplatz dient grundsätzlich und vorrangig der militärischen Nutzung. Im Rahmen freier Kapazitäten finden auch Übungsvorhaben anderer Bundes- und Landesbehörden statt.
Daher bestehen Gefahren u. a. durch:
- Munition (Schießbetrieb) und Munitionsteile (Blindgängergefahr, unterschiedliche Grade der Munitionsbelastung)
- Übungen von Kampffahrzeugen, unbeleuchtete und getarnte Fahrzeuge
- verschmutzte Straßen, Sperren und Hindernisse
regelmäßiger Rückschnitt des Wildwuchses an den Übungsplätzen, 50 m breite Brandschutzstreifen werden generell von Bewuchs frei gehalten;
Zuwegungen zum Gelände des Truppenübungsplatzes sind jeweils beschrankt, die Wege unterschiedlich ausgebau, teils einspurig: von Asphaltstraßen bis zu verfestigten Schotter-/Sandwegen, auf denen jedoch auch schwere Kfz fahrfähig sind (geländegängig, 4-Radantrieb)
1945
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Östlicher Bereich (S127)
Dorfstelle Neudorf: wenige Mauerreste erhalten
Gutshaus/Forsthaus: Bausubstanz intakt, fensterlos, nur innen beschädigt
Verlorenes Wasser: gute Zuwegung, verfestigte Wege, Weg trennt feuchtes Sumpfgebiet vom trockenen Waldbereich, Wasser rötlich gefärbt
Schießbahn 3: nur während der großen Instandhaltungszeit im Juli/August
Schießbahn 2: ebenfalls hoch munitionsbelastet, auch Hubschrauber, schlechte Zuwegung
Schießbahn 5: größte Sandfläche
Mittlerer Bereich (B115)
Feuerstellungsraum 2: außerhalb der Ausbildungs-/Übungszeiten ganzjährig nutzbar, viele unbefestigte Wege (Fahrtraining)
ehem. Mörserzielgebiet (MZG): etwa 700 m lange, verdichtete Sandpiste für Flugzeuge, darauf bereits erster Wildwuchs, neue Überlandleitung in der Nähe errichtet
Übungsraum Oskar: ehemals Tagebau, wieder aufgeforstet, Blick Richtung Tagebau Nochten und Aussichtsturm Weißwasser (nördlich) sowie Kraftwerk Boxberg (südlich) möglich (LEAG)
Westlicher Bereich (B156)
Panzerbrücke: über die Spree mit Blick auf die Furt
Furt: mit Betonbefestigung, an kanalisiertem Spreelauf
Übungsdorf A und B: Holzhütten für Kampfübungen im urbanen Gelände, Schießhäuser für Innentraining
Schießbahn 1, Übungsraum Q: große freigehaltenen Fläche
1945 Panzerschießplatz und Truppenlager südlich der Ortschaft Nochten eingerichtet (Rote Armee); später durch Nationale Volksarmee der DDR (NVA) übernommen; mehrfache Vergrößerung des Übungsgeländes, Ausdehnung auch zugunsten des Braunkohletagebaus und des Braunkohlekraftwerks Boxberg, dabei Dorf Tränke 1962 geräumt; Übungen der NVA und Bündnispartner mit Land- und Luftstreitkräften; seit 1990 militärischer Trainingsort in Verwaltung der Bundeswehr, bis Ende 1997 unter der Bezeichnung "Truppenübungsplatz Nochten"