Der von 1902-05 entstandene Backsteinbau vereint historistische und Jugendstilelemente. Besonders im Inneren der Kirche finden sich zahlreiche Elemente des Jugendstils wieder. Die Ausstattung des Gotteshauses ist komplett erhalten. Besonders eindrucksvoll sind die Wandmalereien und die imposanten farbigen Glasfenster. Der Altar ist im neogotischen Stil gehalten. Die Gestaltung der Kirche als Rundbau mit geschweiften Bänken im Schiff und nach oben ansteigenden Sitzen auf den Emporen erlauben jeden Besucher den freien Blick auf den Altar.
Die Friedensglocke befindet sich jetzt im Turm und ist im Gebrauch.
Am westlichen Rand der Altstadt, stadtbildprägend.
Nutzung als evangelische Kirche und Gemeindezentrum. Ein Weltladen, ein Jazzkeller, eine Turmgalerie und eine Holzwerkstatt sind in die offene Arbeit der Gemeinde einbezogen.
Guter baulicher Zustand. Seit 1984 wird die Kirche peu a peu rekonstruiert.
Der volkstümliche Name der Kirche geht auf ihren Vorgängerbau zurück. Die gotische Klosterkirche der Franziskaner oder Minderen Brüder wurde abgebrochen und wich 1902 dem Neubau von Jürgen Kröger. Der quadratische Zentralbau ist gewestet und mit polygonalen Exedren an Nord-, West- und Südseite aus rotem Backstein mit hellen Werksteinelementen versehen. Die eklektizistische Fassadenarchitektur weist spätromanische und frühgotische Bauformen auf. Hauptfassade und -portal richten sich gen Ost, zum Markt hin. Der mächtige Staffelgiebel und der hohe, nach Süden versetzte Glockenturm prägen das Aussehen des Sakralbaus. Die Kirche erschließt sich im Osten über eine großzügige Freitreppe mit Brunnen. Zentrum der Ostfassade bildet das große Mosaik der Bergpredigt von Otto Berg, Berlin. Darunter erinnern Reliefschilde an die Altenburger Reformatoren Georg Spalatin und Wenzel Linck. Seitlich wird das überlebensgroße Standbild Martin Luthers von einer flachen, mandelförmigen Nische hinterfangen. Im Norden und Süden schließen sich zweigeschossige Anbauten an.
Eine weiße Backsteinverblendung und kleinteilige Ausmalung mit freier Verwendung von mittelalterlichen und Jugendstilornamenten kennzeichnen den Innenraum der Kirche. Der überhöhte und gewölbte Zentralraum wird von einer dreiseitigen Empore umzogen. Drei Seiten der westlichen Exedra sind mit großformatigen goldgrundierte Wandbildern mit Geburt, Kreuzigung und Auferstehung Jesu ausgefüllt. In Nord- und Südexedra sind je drei Fenster mit neutestamentlichen bzw. reformationsgeschichtlichen Szenen und christlichen Symbolen eingelassen. Über der Orgelempore finden sich Porträts von Johann Sebastian Bach und Martin Luther in farbigen Glasfenstern wieder, als Pendants auf der Südseite Paul Gerhard und der schwedische König Gustav Adolf. Sämtliche Glasfenster entstanden nach Entwürfen von Paul Gathemann.
Klassizismus
Historismus
Neogotik
Jahrhundertwende
Jugendstil
1902-05
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Die Ausstattung der Bauzeit blieb vollständig erhalten. Die steinerne Altaranlage ist aufwendig gestaltet mit einem giebelbekrönten Retabel, darin ein Relief mit Abendmahlsdarstellung. Die Seiten zieren fialenartige Türmchen mit Evangelistenfiguren. Der Altar und die übrigen Skulpturen und Reliefs der Kirche stammen von dem Berliner Künstler Richard Grüttner.
Ursprünglich befand sich an Stelle der heutigen Brüderkirche eine Klosterkirche der Franziskaner. Das Kloster war in der 2. Hälfte des 13. Jh.s gegründet und während der Reformation 1529 geschlossen wurden. Danach wurde sie Pfarr- und 1627-75 herzogliche Begräbniskirche.
Die vielfach umgestalteten Klostergebäude südlich der Kirche werden seit dem 16. Jh. für Bildungseinrichtungen genutzt.