Lobeda-West liegt 7 km südlich vom Stadtzentrum entfernt. Mit ca. 22000 Einwohnern ist Neulobeda der größte Stadtteil Jenas. Er wurde ab den späten 60iger Jahren in der landschaftlich reizvollen Umgebung des Saaletals als Plattenbausiedlung erbaut. Die Lobdeburg, der Drackendorfer Park oder die Saaleauen sind in wenigen Minuten zu erreichen. Im Gegensatz zu anderen Plattenbaugebieten in Ostdeutschland hat Lobeda nur 2% Leerstand zu verzeichnen. Der Stadtumbau ist weit vorangeschritten. Mehr als 2/3 der Gebäude sind bereits modernisiert. Lobeda ist damit ein positives Beispiele für den Stadtumbau Ost.
im Süden von Jena, 7 km vom Zentrum entfernt, nach Süden von der A4, im Westen von der Eisenbahnlinie Weimar-Gera begrenzt
Wohn- und Geschäftshäuser, öffentliche Einrichtungen
Die Stadterneuerung ist seit einigen Jahren im Gange. Im Rahmen der EXPO 2000 wurden in Lobeda-West Naturräume erschlossen, öffentliche Räume umgestaltet und neue Stadträume geschaffen. Zudem wurde Lobeda 1999 in das Programm "Soziale Stadt" aufgenommen. Das Programm ist eine Gemeinschaftsinitiative des Bundes und der Länder. Im Rahmen dessen konnte das Stadtteilmanagement ausgebaut, Angebote für Jugendliche realisiert (z.B. Skateranlage Lobeda-West) und diverse Sanierungsmaßnahmen im öffentlichen Bereich, die die Wohnqualität steigern, durchgeführt werden. "Alte Platten" sind kaum noch zu sehen. Die Auslastung der Immobilien liegt bei 98%.
Nachkriegsarchitektur
Industrielle Plattenbauweise
Moderne zeitgenössische Architektur
seit 1967
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Lobeda war ursprünglich eine kleine Stadt auf einer Hangterrasse südlich von Jena. Sie wurde 1213 erstmals erwähnt und befand sich seit dem 14. Jahrhundert in Besitz der Landgrafen von Thüringen. Die Landwirtschaft prägte die Gemeinde über viele Jahrhunderte.
1946 wurde Lobeda nach Jena eingemeindet. Ab 1967 entstand hier das größte Neubaugebiet Jenas (Neulobeda bzw. Lobeda-Ost- und West). Es wurde in erster Linie für die Beschäftigten des Carl-Zeiss-Kombinates errichtet. Geplant war Wohnraum für ca. 40.000 Menschen. Die Wohnungen mit den komfortablen Fernheizung waren damals begehrt.
Nach der politischen Wende veränderten sich die Ansprüche an das Wohnen. Städtebauliche Mängel wie die hohe Wohndichte, wenige Freiflächen und eine unzureichende Infrastruktur führten zu Abwanderung.
Die Stadt Jena hat zeitig erkannt, dass spürbare Verbesserungen baulicher, sozialer und infrastruktureller Bedingungen notwendig sind. Neben den Sanierungsmaßnahmen der Wohnungseigentümer wurden schnell erste Sofortmaßnahmen im Wohnumfeld realisiert. Im Bereich Handel, Dienstleistung und Infrastruktur entstanden zahlreiche neue Einrichtungen.