Das AMO ist eine architektonische Besonderheit aus den frühen 1950er Jahren der DDR. Umgeben von einem Park liegt es gut erreichbar, leicht zurück versetzt an einer Hauptverkehrsstraße. Schon das äußere Erscheinungsbild mit authentisch erhaltener Fassade erregt Aufmerksamkeit, als wirkliches Kleinod gilt aber der original ausgestattete, exklusive kleine Ballett- und Musiksaal im ersten Obergeschoss. Hohe Fenster, repräsentative Holzverkleidung und verspielte Deckenleuchter verschmelzen mit dekorativen sozialistischen Gestaltungselementen wie Hammer und Sichel oder den Wandbilddarstellungen sozialistischer Werktätiger. Das AMO ist für Dreharbeiten zu historischen wie zeitgenössischen Stoffen gleichermaßen empfehlenswert.
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2 km südlich vom Stadtkern Magdeburgs: Produktionszentrum Magdeburg
Veranstaltungen, Konzerte
gut, sehr gepflegt, z.T. denkmalgeschützt
Das AMO entstand noch vor der großen Propaganda-Ära nationaler Traditionen, die Pläne wurden von den Architekten Pohl und Gspann entworfen. Es besteht aus dem Hauptbau, einem monumentalen Bau mit klar differenzierter, axialer Fassadengestaltung und einem schlichten Seitentrakt. Die zu stalinistischer Architektur gehörenden Zitate des expressiven Art-Deco und der barocken Vertikalgliederung sind deutlich zu erkennen. Das geräumige Foyer bietet den Zugang zum Großen Saal, die im Erdgeschoss zweiläufige Haupttreppe führt in das erste Obergeschoss zum Ballett- und Musiksaal. Im Kellergeschoss befinden sich die Garderoben und die Bördestube.
Nachkriegsarchitektur
Stalinistische Architektur
1952
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Eingangsbereich und Foyer wurden mit moderner Ausstattung versehen, die Innenarchitektur ist unverändert. Der Große Saal, Länge ca. 28,00m und Breite ca. 22,00m mit Holzparkett und Holzverkleidungen sowie die Bördestube im Keller mit Deckentäfelung und Lampen sind ebenfalls mit zeitgemäßer Bestuhlung versehen worden, sonst aber im original Zustand erhalten. Der kleine Saal mit seiner exklusiven Ausstattung steht unter Denkmalschutz, die Bestuhlung ist hier auch modern und flexibel. Der Fußboden im Foyer und in der Bördestube wurde Mitte der 1980er Jahre durch einen DDR-typischen Steinfußboden ersetzt.
Die Bezeichnung AMO leitet sich vom Begriff "Allgemeine Militär-Organisation" ab. Diese war die Verwaltung der unter sowjetischer Aufsicht stehenden Betriebe im Osten Nachkriegsdeutschlands, die sogenannten SAG-Betriebe. Unter Leitung der russischen Administration entstand das AMO als Betriebskulturhaus für die Magdeburger Schwermaschinenbetriebe. Es wurde 1951 als erstes Kulturhaus Magdeburgs eröffnet. Heute gehört das AMO zu den großen Veranstaltungssälen Magdeburgs.