Im 13. Jahrhundert zum Schutz der Wege und Handelsstraßen im Kohrener Land gegründet, war die romanische Burg Gnandstein ein weithin sichtbares Zeichen wettinischer Macht. Der mächtige Bergfried und die umgebende Ringmauer künden noch heute von dieser Zeit. Die übrigen Burggebäude wurden in späteren Jahrhunderten weithin überformt. Die äußere Gestalt Gnandsteins prägen vor allem die Renaissancefassaden des viergeschossigen Südflügels sowie der teilweise barock gestaltete Haupthof. Weite Teile der Burg werden museal genutzt. Authentische Kulissen bieten die Burgzugänge, der romanische Palassaal sowie die kunstvoll überwölbte und mit wertvollen Altären ausgestattete spätgotische Kapelle.
im Leipziger Land bei Kohren-Sahlis, ca. 45 km südlich von Leipzig
museale Nutzung, kleinere Veranstaltungen
Baumaßnahmen an Südflügel und Außenfassade beendet, Innenausbau des gesamten Gebäudes erfolgt, laufende Sanierungsarbeiten
Straßenseitig erhebt sich der mächtige viergeschossige Südflügel der Burg Gnandstein, die heute glatte, undekorierte Putzfassade zierten im Original Renaissancefriese. Der Zugang zur Burg erfolgt durch ein ursprünglich aus dem 14. Jh. stammendes Torhaus, von dem aus, am nördlich angrenzenden Palas vorbei, der Vorhof (Torzwinger) mit einem Wehrgang aus dem 19. Jh. erschlossen wird. Den von Arkadengängen umgebenen Haupthof der ehemaligen Unterburg begrenzen das Brunnenhaus, der Südflügel, der heute gastronomisch genutzte Westflügel sowie der Kapellenflügel. Nach Osten hin flankiert den Hof ein Wohnbau aus dem 17. Jh., daran anschließend der Turmhof mit dem Bergfried der ehemaligen Oberburg. Gestalt geben Burg Gnandstein vor allem die Renaissancefassaden, teilweise noch mit gotischen Fenstern, sowie die barocken An- und Umbauten mit schlichter Formgebung vor allem im Haupthof. Der 33 m hohe, von Zinnen bekrönte Bergfried überragt die Anlage.
Romanik
Gotik
Barock
Sächsischer Barock
um 1200 Baubeginn
13. Jahrhundert,
14. Jahrhundert,
15. Jahrhundert,
16. Jahrhundert,
17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert,
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Im Burginnern ist insbesondere der Palas bemerkenswert. Er beherbergt im 3. OG den Palassaal mit seltenen spätromanischen Fensterarkaden, die nischenartig angelegt und mit Fensterbänken ausgestattet sind. Des Weiteren weist der Saal eine Holzbalkendecke und einen Dielenfußboden auf. Einen weiteren Höhepunkt bildet die Burgkapelle, die ein sternenförmiges Zellengewölbe sowie eine Empore aufweist. Original erhalten sind ebenfalls einige künstlerisch hochrangige Altäre, darunter ein spätgotischer Marienaltar von Peter Breuer. Zahlreiche Räume auf Gnandstein sind heute im Rahmen musealer Präsentationen der Öffentlichkeit zugänglich, so verfügt Burg Gnandstein über eine Sammlung von Bauernmöbeln und Alltagsgegenständen. Der Westflügel wird heute gastronomisch genutzt.
Burg im 13 Jh. von Gefolgsleuten des Meißner Markgrafen zum Schutz der Siedlung und der Handelswege erbaut; 1409 Belehnung der Familie von Einsiedel mit der Herrschaft Gnandstein; maßgeblicher Umbau der mittelalterlichen Burg zum Schloss Ende des 15. Jhs., Anlage eines Wendelssteins und Errichtung einer Kapelle sowie von Wohngebäuden; nach Zerstörungen vor allem im Dreißigjährigen Krieg weitere bauliche Veränderungen im 17. Jh.; um 1680 zusätzlicher Wohnbau hinzugefügt, des Weiteren barocke Gestaltung der Hoffassade; Burg im Besitz der Familie von Einsiedel bis 1945, seit 1929 Burgmuseum existent; umfangreiche archäologische Grabungen und folgende Rekonstruktionen seit 1990; seit 1992 im Eigentum des Freistaates Sachsen