Das Industriemuseum der Energiefabrik Knappenrode ist ein Backsteinkunstwerk, errichtet in Elementen der Sachlichkeit und des Jugendstils. Drei aneinandergereihte, imposante ziegelrote Brikettfabriken dominieren das Industriegelände, das älteste dieser Fabrikgebäude wurde in den Jahren 1914 bis 1918 errichtet. Die mehrgeschossige Industriearchitektur diente fast 80 Jahre lang der Brikettproduktion, bis 1993 die letzte Schicht endete und die Produktion mit einem Mal stillstand. Von da ab scheint die Zeit in der verlassenen Fabrik vom Erdgeschoss bis in den Dachboden stehengeblieben zu sein. Arbeitsplätze aus der Zeit von 1985-1993 blieben erhalten. Original belassen sind u. a. Pausenräume und die Sanitäreinrichtungen (Waschkaue), Arbeitskleidung, Werkzeug und Maschinenbestand. Die historische Brikettiertechnik ist in ihrem ursprünglichen Zusammenhang erlebbar. Auf dem Gelände befindet sich zudem eine Draisinenstrecke, ein Umschlagbahnhof mit historischer Eisenbahntechnik, ein Förderturm und ein unterirdischer Stollengang, ein Steigerhaus, historische Bergbautechnik (LMBV) u. v. m.
südöstlich von Hoyerswerda, am Rande eines ehemaligen, gefluteten Tagebaus (Graureihersee, Speicher Knappenrode, Speicherbecken Lohsa/Restloch Morka); vor der für die Fabrik errichteten Werkssiedlung mit erhaltenem, leerstehendem Gasthof (Eigentum der Stadt Hoyerswerda)
museale Nutzung, historische Fabrikhallen dokumentieren die Funktionsweise der Brikettfabrik, Dauer- und Sonderausstellung; Vermietung einiger Räume für Veranstaltungen, autark nutzbare Räume vorhanden
saniert, die Fabrik- und Maschinenhallen teilweise im Originalzustand belassen bzw. behutsam rekonstruiert, für Besucher durch Geländer etc. abgesichert
Herzstück des Bergbaumuseums sind die drei mehrgeschossigen Fabriken, erbaut ab 1914 in der Industriearchitektur der Gründerzeit aus typischem rotem Backstein mit klar gegliederten, schlicht geschmückten Fassaden, Nebengebäude wie das Kühlhaus, die Esse sowie Zechen- und Verwaltungshaus sind dem Baustil angepasst und geben der Industrieanlage ein einheitliches Bild
Jahrhundertwende
Gründerzeit
1914-1918
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
im Turbinenhaus und im Fabrikgebäude sind die Maschinen der historischen Brikettiertechnik fast lückenlos erhalten sowie an ihrem Einsatzort belassen, daher im Produktionskontext erlebbar: Fördersysteme, Mühlen, Rüttelsiebe, Dampfpressen (z. T. aus dem Jahre 1918), Trockner, Kühlanlagen, Kraftwerksturbinen, Galerien, Leitstände; im Informationszentrum, Kühlhaus u.a. Räumen museale Einrichtung; in der Waschkaue hängen noch immer die Anzüge und Schuhe der Bergarbeiter der letzten Schicht, auch Wasch- und Duschräume sind im Originalzustand erhalten
Brikettfabrik während des 1. Weltkriegs von Joseph Werminghoff errichtet, einem preußischen Großindustriellen und Generaldirektor der Eintracht Braunkohlewerke und Brikettfabriken AG; 1918 Betriebsaufnahme der Brikettfabrik I, Rohmaterial für die Briketts, Braunkohle, lieferten die riesigen Tagebaus aus der Umgebung, Bau der beiden weiteren Fabriken während der 1920er Jahre, 1923 Einbau der ersten Elektropresse, 1947 Demontage des gesamten Maschinenbestandes durch die sowjetische Besatzungsmacht, ab Mai 1948 Wiederaufnahme der Produktion, Umbenennung des Werkes in "Glückauf", 1968 höchste Jahresleistung von 1.577.00 t Briketts erreicht, 1993 Einstellung der Produktion, Maßnahmen zum Bestandserhalt und die Einrichtung des Museums beginnen, ein Drittel des Geländes wurde saniert und zu einem über und unter Tage begehbaren musealen Ort umfunktioniert, das Konzept zieht die Anschaulichkeit und Erlebbarkeit von Industriegeschichte gegenüber der bloßen Konservierung von Exponaten vor